Bei der Suche nach einem Nachfolger für Friedhelm Funkel zeichnen sich erste Tendenzen ab. Zwei gehandelte Kandidaten spielen in den Überlegungen der Geißböcke wohl keine Rolle.
1. FC Köln auf TrainersucheKontakt zu Kwasniok aufgenommen - Zwei Spuren werden kalt

Sein Ziel ist die Bundesliga: Lukas Kwasniok zählt zu den Kandidaten auf das Traineramt beim 1. FC Köln.
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Wenige Tage nach Beginn der Trainersuche des 1. FC Köln zeichnen sich erste Tendenzen ab. Demnach gehört Lukas Kwasniok zum engen Kandidatenkreis für die Nachfolge von Friedhelm Funkel, der das Geißbockheim mit Abschluss seiner zweiwöchigen Rettungsmission wieder verlassen hat. Nach Rundschau-Informationen steht der Bundesliga-Rückkehrer seit dieser Woche mit Kwasniok in Kontakt. Ein erstes Treffen soll in diesen Tagen folgen. Der 43-Jährige hat sich beim Zweitligisten SC Paderborn mit einem mutigen Spielstil für höhere Aufgaben empfohlen. Zudem zeichnet er sich durch eine ähnlich emotionale Art wie sein Vorgänger Steffen Baumgart aus, die er mit Humor und Schlagfertigkeit kombiniert. Kwasniok wäre also durchaus jemand, der nach den reservierten Gerhard Struber und Timo Schulz das Kölner Umfeld wieder mehr begeistern könnte.
Kwasniok ist grundsätzlich verfügbar, da er sich mit dem Fast-Aufsteiger aus Paderborn auf ein Ende der vierjährigen Zusammenarbeit verständigt hat. Allerdings hat die Sache einen Haken. Der Vertrag des gebürtigen Polen ist noch bis 2026 gültig und ruht derzeit nur. Sein zukünftiger Arbeitgeber müsste folglich zur Zahlung einer Ablösesumme bereit sein, die sich nach Angaben von „Sky“ je nach Ligazugehörigkeit zwischen einer und zwei Millionen Euro bewegen soll. Kwasniok steht nicht nur bei den Kölnern hoch im Kurs. Auch Bundesligist Werder Bremen sowie Schalke 04 und Hannover 96 sollen Interesse bekunden. Allerdings hängen die beiden Zweitligisten in einer Warteschleife fest, da Kwasniok als persönliches Ziel den Sprung in die Bundesliga ausgerufen hat.
Ich lasse mich trotz aller Emotionalität von außen nicht aus der Ruhe bringen oder gar treiben.
Es wäre der vorläufige Höhepunkt seiner Trainerkarriere, nachdem sich Lukas Kwasniok über Stationen im Nachwuchs des Karlsruher SC sowie bei Carl Zeiss Jena und dem 1. FC Saarbrücken schrittweise nach oben gearbeitet hat. Nun darf Kwasniok seinen Plan am Geißbockheim präsentieren. „Persönliche Gespräche geben mir im Verlauf den besten Eindruck, da werden Vorstellungen bestätigt oder auch widerlegt. Wenn ich mit jemandem im intensiven Austausch bin, kann ich mir das beste Bild machen“, skizziert der neue FC-Sportdirektor Thomas Kessler im „Express“ sein Vorgehen.
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Trotz des zu bewältigenden Kader-Umbruchs will sich Kessler bei der Trainerwahl nicht zu einem Schnellschuss verleiten lassen. „Ich lasse mich trotz aller Emotionalität von außen nicht aus der Ruhe bringen oder gar treiben. Die Saisonvorbereitung der neuen Mannschaft startet Anfang Juli, bis dahin ist noch Zeit. Aber klar ist auch, dass es nicht optimal wäre, wenn der neue Trainer erst zwei Tage vor dem Trainingsstart feststehen würde“, erklärte der Nachfolger von Christian Keller und fügte an: „Ich führe Gespräche, mache mir ein Bild von unterschiedlichen Kandidaten und dann komme ich irgendwann zu der Überzeugung, dass einer der richtige Trainer für den 1. FC Köln ist.“
Von mir gibt es weiterhin keine Auskunft dazu. Ich muss jetzt erstmal das Spiel verarbeiten.
Neben Lukas Kwasniok genießt auch Horst Steffen (56) hohes Ansehen bei den Geißböcken. Allerdings soll der Erfolgstrainer der SV Elversberg einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge am Dienstag Werder Bremen seine Zusage gegeben haben. Der zukünftige Kölner Bundesliga-Konkurrent hatte sich tags zuvor von Ole Werner getrennt, nachdem dieser seinen 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Nach dem hauchdünn verpassten Aufstieg ins Oberhaus wich Steffen am Montagabend Fragen nach seiner Zukunft konsequent aus.
„Von mir gibt es weiterhin keine Auskunft dazu. Ich muss jetzt erstmal das Spiel verarbeiten“, sagte der gebürtige Krefelder im Anschluss an die dramatische 1:2-Heimniederlage im Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Worte, die nach einem Abschied aus dem Saarland klangen. Steffens Management ließ eine Anfrage der Rundschau zunächst unbeantwortet. Neben Kwasniok und Steffen fiel auch der Name von Bo Svensson (45) am Geißbockheim. Der Däne wartet nach seinem Aus Ende 2024 bei Union Berlin auf eine neue Aufgabe. Auch Danny Röhl (36/Sheffield Wednesday) könnte ein Thema sein.
Der ebenfalls als Kandidat gehandelte Christian Eichner (42) spielt in den Überlegungen des FC nach derzeitigem Stand dagegen keine Rolle. „Es gibt bislang keinen Kontakt zum 1. FC Köln“, erklärte Eichners Berater Ronny Zeller am Dienstagnachmittag nach einem Treffen mit seinem Trainer gegenüber der Rundschau. Eichner hatte seinen Vertrag beim Zweitligisten Karlsruher SC erst im November bis 2027 verlängert. Über eine Ausstiegsklausel verfügt er nicht. Sollten die Kölner Verantwortlichen doch noch auf den früheren FC-Verteidiger umschwenken, müssten sie eine Ablöse zahlen. Auch mit Christian Titz gab es dem Vernehmen nach bislang keine Gespräche. Der 54-Jährige hat seinen Wechselwunsch beim 1. FC Magdeburg hinterlegt und soll aus familiären Gründen eine Rückkehr nach Nordrhein-Westfalen bevorzugen. Köln wird es wohl nicht.