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1. FC Köln und seine FansSo soll die rote Wand beim Spiel in Wolfsburg helfen

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Der Mannschaftsbus der Kölner wird vor dem Stadion von Ultras in Empfang genommen.

 Der Mannschaftsbus der Kölner wird vor dem Stadion von Ultras in Empfang genommen.

Der 1. FC Köln spielt am Samstag beim VfL Wolfsburg. 3000 Fans begleiten den Bundesligisten ganz in Rot. 

Wenn es eine Sache gibt, auf die sich der 1. FC Köln im Januar 2024 verlassen kann, dann sind dies seine Anhänger. 3000 Fans begleiten ihre Mannschaft am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zum Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg. Trotz des Bahnstreiks und der Entfernung von gut 400 Kilometern ist der Gästeblock in der 30.000 Zuschauer fassenden Volkswagen-Arena des VfL damit komplett ausgebucht.

Eine Unterstützung, die der ansonsten häufig eher reservierten Atmosphäre Stimmung in der Wolfsburger Spielstätte guttun wird und dem stark abstiegsbedrohten FC sowieso. Die Kölner Fans haben sich deshalb auch für das dritte Bundesliga-Spiel ihrer Mannschaft im neuen Jahr etwas einfallen lassen. Vor dem 1:1 gegen Heidenheim besuchten rund 1500 Ultras das Abschlusstraining im Franz-Kremer-Stadion und sorgten mit ihren Gesängen für Gänsehaut-Atmosphäre.

Florian Kainz ist mit an Bord

Vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund (0:4) am vergangenen Samstag empfingen die FC-Fans stimmungsvoll den Mannschaftsbus bei der Anfahrt zum Rheinenergiestadion auf der Junkersdorfer Straße. Eine Aktion, die allerdings etwas verpuffte, weil es anschließend im Stadion aus Protest gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga zwölf Minuten lang still geblieben war. Da passten zwei gut gemeinte Aktionen nicht wirklich zusammen. Vor der Partie in Wolfsburg riefen die FC-Anhänger nun dazu auf, den Kölner Block in ein tiefrotes Meer zu tauchen. „Alle in Rot“, lautete der Aufruf an die 3000 mitfahrenden Fans, der natürlich wieder unter dem Motto „FC Jeff Jas — He Weed Nit Resigniert“ stand. Vielleicht hilft es ja beim dritten Anlauf zum ersten Sieg unter dem neuen Trainer Timo Schultz.

Die Voraussetzungen für einen Kölner Überraschungsdreier bei den auf einem enttäuschenden elften Rang platzierten Wölfen haben sich nach dem Ergebnis-Desaster gegen den BVB zumindest nicht verschlechtert. Als die Geißböcke am Freitag nach dem Abschlusstraining in den Bus zur Fahrt in die VW-Stadt einstiegen, war auch Florian Kainz mit an Bord. Der Kapitän hatte am Mittwoch mit dem Training aussetzen müssen und hatte für sorgenvolle Mienen gesorgt. Immerhin fehlen mit Davie Selke, Mark Uth und Luca Waldschmidt bereits drei erfahrene Leistungsträger. Kainz trainierte nach einer eingehenden Untersuchung   seines Knies dann aber sowohl am Donnerstag als auch am Freitag.   Sollte nichts Unvorhergesehenes mehr eintreten, dürfte der Österreicher am Samstag in der Startelf stehen.

Zwei Veränderungen in der Startelf denkbar

Eine Startelf, die sich im Vergleich zum Dortmund-Spiel verändern könnte. Coach Timo Schultz würde sicher nicht mit der Entscheidung überraschen, diesmal Benno Schmitz hinten rechts verteidigen zu lassen. Sein interner Konkurrent Rasmus Carstensen hatte gegen Heidenheim und erst recht gegen den BVB zwei eher unglückliche Auftritte. Was auch für Linton Maina gilt. Der Flügelflitzer war in beiden Partien am ersten Gegentor beteiligt und hatte gegen Heidenheim die große Chance auf das 2:0 liegen gelassen. Für ihn könnte Youngster Justin Diehl auf der linken Angriffsseite sein Startelf-Debüt geben. Der 19-Jährige ist nach Aussage seines Trainers jedenfalls „sehr nah dran“ an der ersten Elf.

Es ist davon auszugehen, dass Schultz auch in Wolfsburg mit Jan Thielmann in der Spitze auflaufen wird. Ein Indiz hierfür war am Freitag, dass Steffen Tigges zum ersten Mal in seiner Zeit beim FC nicht zum Spieltagskader gehörte und in Köln bleiben musste. Für den Mittelstürmer rückte Florian Dietz ins Aufgebot. Ob der 25-Jährige in Wolfsburg im Gegensatz zu Tigges gegen Dortmund auch zum Einsatz kommt, ist allerdings eher unwahrscheinlich.

Zumindest kann sich Dietz dann von der Bank aus an dem roten Meer im Kölner Fanblock erfreuen und hoffen, dass die Unterstützung diesmal zu etwas Zählbaren führt. Zumal es bei den Wolfsburgern rumort. Sollte der VfL, der sich vor der Saison neue Spieler für 70 Millionen Euro geleistet hat, nach den beiden 1:1 gegen Mainz und Heidenheim auch gegen den Tabellenvorletzten nicht gewinnen, dürften die Tage von Trainer Niko Kovac gezählt sein.


Voraussichtliche Aufstellungen:

VfL Wolfsburg: Casteels; Maehle, Bornauw, Jenz, Rogerio; Svanberg, Arnold; Cerny, Mayer, Kaminski; Wind. —1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe; Martel, Huseinbasic; Ljubicic, Kainz, Diehl; Thielmann. — Schiedsrichter: Storks (Velen).