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1. FC KölnZieler beim ersten Training – wird Marvin Schwäbe Kapitän?

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Zurück im Trikot mit dem Geißbock: Ron-Robert Zieler bei seiner ersten Trainingseinheit.

Zurück im Trikot mit dem Geißbock: Ron-Robert Zieler bei seiner ersten Trainingseinheit.

Ron-Robert Zieler kehrt zum 1. FC Köln zurück. Er übernimmt eine unterstützende Torwartrolle hinter Marvin Schwäbe im Bundesliga-Team.

Ron-Robert Zieler ging als Letzter von Platz sieben. Der jüngste Neuzugang des 1. FC Köln genoss seine Rückkehr ans Geißbockheim in vollen Zügen und erfüllte nach seiner ersten Trainingseinheit am Dienstag geduldig die Autogrammwünsche der Fans. Es fühlte sich fast an, als wäre der gebürtige Kölner nie weggewesen, obwohl er nach seiner Ausbildung beim FC (1999 bis 2005) nur in der Saison 2020/21 auf Leihbasis noch einmal für seinen Heimatklub gespielt hatte.

Der am Montagabend verkündete Transfer des 36-Jährigen zum FC hatte durchaus etwas Überraschendes. Immerhin war Zieler vergangene Saison im Trikot von Hannover 96 notenbester Zweitliga-Torwart gewesen und hatte seinen Kasten elfmal sauber gehalten – auch beim 1:0-Heimsieg gegen seinen neuen, alten Verein. Die Idee war eine andere, denn Hannover war seit seinem zweiten Engagement an der Leine ab 2019 längst eine sportliche Heimat für den Weltmeister von 2014 geworden: „Mein Plan war immer, mit Hannover 96 unseren gemeinsamen großen Traum zu verwirklichen – den Aufstieg in die Bundesliga. Ich wollte hier meine Karriere beenden und den Verein danach in neuer Rolle weiter unterstützen. Doch manchmal verläuft das Leben anders, als man es plant.“

Zieler, der beim FC einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, wird seine Karriere nun in Köln beenden und danach wohl auch eine andere Aufgabe im Verein übernehmen. Bei den Gesprächen Ich habe in den vergangenen Wochen viele Gespräche mit den Verantwortlichen in Hannover geführt. Dabei wurde deutlich, dass ein neues Kapitel aufgeschlagen werden soll. Mit frischen Impulsen, neuen Gesichtern und veränderter Ausrichtung.“

Seine Rolle im Team des neuen Trainers Lukas Kwasniok für die kommende Saison in der Fußball-Bundesliga ist klar definiert. Zieler soll als Nummer zwei hinter Marvin Schwäbe Gewehr bei Fuß stehen und gleichzeitig den nötigen Druck auf seinen Torwart-Kollegen ausüben. Nach den Trainingseindrücken am Dienstag auf Platz sieben und mit der Erfahrung aus 254 Erstliga- und 158 Zweitligaspielen dürfte es Zieler nicht schwer fallen, diese Erwartungen zu erfüllen. Für Kwasniok wird es jedenfalls ein beruhigendes Gefühl sein, dass er auf dem Weg zum Ziel Klassenerhalt auf das beste Torhüter-Duo der vergangenen Zweitliga-Saison bauen kann.

FC-Trainer: Aus dem Baus raus etschieden

Gut möglich, dass dieses Gefühl sich auch bei der Vergabe der Kapitänsbinde bemerkbar macht. Der neue FC-Trainer hatte schon angekündigt, dass er diese Entscheidung „aus dem Bauch“ heraus fällen wird. Nachdem sich sowohl Florian Kainz als auch Timo Hübers in der Rolle des Spielführers nicht so wohlgefühlt haben, wie es wünschenswert wäre, lief für die kommende Saison vieles auf Eric Martel hinaus. Der Kapitän der U21-Nationalmannschaft hatte sich im Laufe der vergangenen Saison als Führungsfigur auf und neben dem Feld herauskristallisiert und als solche am Ende auch entscheidenden Einfluss auf den Wiederaufstieg des FC.

Als künftiger Träger der FC-Binde müsste sich der 23-Jährige zunächst wohl aber für eine Verlängerung seines 2026 endenden Vertrages entscheiden. Es ist jedenfalls schwer vorstellbar, dass sich Kwasniok für einen Spieler entscheidet, der seinen Vertrag auslaufen lässt, um dann im Sommer 2026 ablösefrei wechseln zu können.   Nicht auszuschließen ist zudem, dass Martel den FC noch in diesem Sommer verlässt — wenn sich ein Klub findet, er für den Sechser interessant genug ist und der bereit ist, die Ablöseforderungen der Kölner zu erfüllen.

Sollte Martel seinen Vertrag bei den Geißböcken nicht verlängern, ist es absolut vorstellbar, dass   sich Lukas Kwasnioks Gefühl für Marvin Schwäbe entscheidet. Der 30-Jährige war nicht nur der leistungskonstanteste Spieler der Kölner in der Spielzeit 2025/26, er ging auch als Führungspersönlichkeit immer voran.   Das Wort der Kölner Nummer eins hat Gewicht und daran wird auch die Verpflichtung von Ron-Robert Zieler nichts änder.