Thomas Kessler ist seit Donnerstag-Nachmittag auch offiziell neuer Sportchef des 1. FC Köln. Der 39-Jährige verlängerte gleichzeitig seinen Vertrag bis 2027.
1. FC KölnThomas Kessler tritt offiziell die Nachfolge von Christian Keller an

FC-Sportdirektor Thomas Kessler bei der Saisonabschlussfeier des 1. FC Köln im Club Schrotty.
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Die Spatzen haben es schon die ganze Woche über von den Dächern gepfiffen und sind dabei von Tag zu Tag lauter worden. Der 1. FC Köln musste aber warten, bis auch die letzten Details geklärt waren. Erst dann, konnte der frisch gebackene Bundesliga-Aufsteiger an die Öffentlichkeit gehen. Am Donnerstagnachmittag war es dann amtlich: Thomas Kessler übernimmt dauerhaft die sportliche Verantwortung beim FC. Der 39-Jährige wird diese Funktion in der Rolle eines Sportdirektors ausführen. Einen Titel, den er nach der Trennung von Geschäftsführer Christian Keller gegen den eher sperrigen des Leiters Lizenzfußball eingetauscht hatte.
Wie die Rundschau bereits berichtete, verlängert der ehemalige Torwart der Geißböcke gleichzeitig seinen 2026 auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis 2027. Eine zwingend erforderliche Maßnahme: Zum einen, um die Konditionen von Kessler Vertrag an die deutlich gestiegene Verantwortung anzupassen. Zum anderen, um zu dokumentieren, dass Kessler im Titel zum Geschäftsführer Sport aufsteigen kann. Was eine logische Konsequenz wäre, wenn er bei der anstehenden Auswahl des neuen Trainers und der Zusammenstellung des Kaders die richtigen Weichen stellt. Was im Fall des 1. FC Köln erst einmal bedeutet, in der nächsten Saison erstklassig zu bleiben.
Tiefgehende Gespräche mit Thomas Kessler
Der Club teilte mit, dass Präsident Dr. Werner Wolf, seine Vizepräsidenten Eckhard Sauren sowie Dr. Carsten Wettich die Entscheidung „nach tiefgehenden Gesprächen mit Thomas Kessler und in enger Abstimmung mit Philipp Türoff, Geschäftsführer Finanzen & Administration getroffen haben.
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„Thomas hat in den vergangenen, sehr intensiven Wochen als Interims-Sportdirektor nicht nur die richtigen Entscheidungen getroffen und außerordentliche Führungsqualitäten bewiesen, sondern auch gezeigt, dass er mit seiner klaren Analyse und seiner tiefen Verbundenheit zum FC hervorragende Voraussetzungen für diese anspruchsvolle Aufgabe mitbringt“, erklärte Präsident Wolf im Namen des Vorstands.
Seine erste und dringlichste Aufgabe wird die Klärung der Trainerfrage sein.
„Er hat unser volles Vertrauen, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Seine erste und dringlichste Aufgabe wird die Klärung der Trainerfrage sein, um parallel mit Hochdruck die Kaderplanung für eine wettbewerbsfähige Bundesliga-Saison voranzutreiben. Hierbei wird er eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeiten.“
Thomas Kessler will die Aufgabe mit voller Überzeugung angehen und die große Herausforderung annehmen. „Ich freue mich über das Vertrauen. In der Schlussphase der Saison war am Geißbockheim spürbar, wie stark der Zusammenhalt in unserem Club ist. Genau diese Energie, dieser Teamgeist und eine klare sportliche Vision sind jetzt entscheidend, um den nächsten Schritt zu gehen.“
Kessler wird sich für seine neue Position ein Team zusammenstellen. So braucht er jemanden, der seine bisherigen Aufgaben übernimmt. Es ist zudem stark davon auszugehen, dass Martin Schulz in die Scouting-Abteilung zurückkehrt. Der 38-Jährige war als Chef der Abteilung von Christian Keller Anfang April freigestellt worden. Kessler wird ihn aber wohl nicht als Chefscout zurückholen. Diese Aufgabe verbleibt bei Gabor Ruhr.
Kessler ist ein FC-Urgestein
Der neue Sportchef ist ein FC-Urgestein. Der ehemalige Torhüter durchlief alle Nachwuchsmannschaften des 1. FC Köln und war, neben zwei einjährigen Leihen zum FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt, langjähriges Mitglied des FC-Kaders. Nach seiner aktiven Karriere bekleidete er verschiedene Funktionen im sportlichen Bereich, zuletzt als Bereichsleiter Lizenzfußball, bevor er vor gut zwei Wochen nach der Freistellung von Christian Keller zunächst interimistisch die sportliche Leitung als Sportdirektor übernahm.
Seine erste Amtshandlung war nach dem 1:1 gegen Jahn Regensburg und der Demission von Trainer Gerhard Struber die Verpflichtung von Friedhelm Funkel. Der 71-jährige führte die Geißböcke anschließend mit einem 2:1 in Nürnberg und einem 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern zur Zweitliga-Meisterschaft und zurück in die Fußball-Bundesliga.