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Ragnar Ache vom 1. FC Köln„Was habe ich zwei Jahre da gemacht?“

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FC-Torjäger Ragnar Ache bereitet sich am Dienstag auf das Duell mit seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt vor.

 FC-Torjäger Ragnar Ache bereitet sich am Dienstag auf das Duell mit seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt vor. 

Ragnar Ache hatte am 25. September 2020 sein Bundesliga-Debüt im Trikot von Eintracht Frankfurt. Am Samstag trifft der Stürmer mit dem 1. FC Köln auf seinen Ex-Klub.

Ragnar Ache müsste eigentlich durch und durch ein Frankfurter Junge sein. Er ist nicht nur vor 27 Jahren in der Metropole am Main geboren worden, er hat sich 2020 bei der ortsansässigen Eintracht auch seinen großen Traum vom Profifußball erfüllt. Ein Moment, der bei dem Mittelstürmer allerdings keine großen Gefühle weckt. „Was habe ich zwei Jahre da gemacht? Nicht wirklich gespielt. Aber ja, ich war zwei Jahre dort“, antwortete der Angreifer des 1. FC Köln, als er am Dienstag gefragt wurde, ob es für ihn etwas Besonderes sei, wenn es am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im Bundesliga-Topspiel ein Wiedersehen mit der Frankfurter Eintracht im Rheinenergiestadion geben wird.

Eine ungewöhnliche Reaktion, die damit zusammenhängen dürfte, dass Ache am Riederwald keine allzu glückliche Zeit erlebte. Nach seinem Wechsel von Sparta Rotterdam feierte er zwar im zweiten Saisonspiel am 25. September 2020 beim 3:1-Sieg der Eintracht bei Hertha BSC Berlin sein 24-minütiges Bundesliga-Debüt, nach seinem zweiten Einsatz eine Woche später gegen Hoffenheim lag der Fußball-Traum aber schon wieder auf Eis.

Ragnar Ache: Schwierige Zeit bei der Eintracht

Zwei Oberschenkelverletzungen waren dafür verantwortlich, dass Ache in 23 der 34 Saisonspiele nicht einsatzfähig war. Immerhin gelang ihm am letzten Spieltag beim 3:1 gegen Freiburg noch sein erster Bundesliga-Treffer. Besser wurde es dadurch aber nicht. In der Saison 2021/22 kam er auf 13 Einsätze und stand nur einmal in der Startelf. Die Frankfurter schickten Ache danach per Leihe zu Zweitligist Greuther Fürth und verkauften ihn im Sommer 2023 für 1,5 Millionen Euro Ablöse nach Kaiserslautern.

Die Eintracht konnte Ragnar Ache deshalb nie ans Herz gewachsen, obwohl er 2022 im Kader stand, als die Frankfurter im Finale der Europa League über die Glasgow Rangers triumphierten. Er hat selbst die großartige Entwicklung seines Ex-Klubs zu einem Champions League-Teilnehmer nicht „wirklich verfolgt“. „Ich kenne da fast niemanden mehr“, erklärte Ache, bevor er die Arbeit der Frankfurter doch noch lobte: „Sie haben viele Spieler günstig oder gratis geholt und für sehr viel Geld wieder verkauft. Die Entwicklung ist sehr gut.“

In der Bundesliga-Tabelle vor dem elften Spieltag der Saison 2025/26 trennen die Eintracht als Tabellensiebten allerdings nur drei Punkte vom Neunten aus Köln. Für Ragnar Ache sind die Kräfteverhältnisse dennoch klar verteilt: „Wir sind Aufsteiger und Frankfurt hat in den vergangenen Jahren immer europäisch gespielt. Es wird hart für uns werden.“

Ich habe gedacht, okay, die ganze Arbeit war doch nicht umsonst.
Ragnar Ache, Torjäger des 1. FC Köln

Er selbst könnte bei seinem zweiten Rendezvous mit der Ex eine tragende Rolle spielen. Was damit zusammenhängt, dass er seine Torflaute im Geißbock-Trikot beenden konnte. Erst traf er im DFB-Pokal gegen den FC Bayern zur 1:0-Führung der Kölner, dann schlug er vier Tage später auch in der Bundesliga zu und erzielte am neunten Spieltag beim 4:1-Heimsieg gegen den Hamburger SV erneut den ersten Treffer der Partie. „Es war ein sehr schönes Gefühl, vor allem weil es am Anfang hier in Köln ein bisschen schwierig für mich war, mich einzugewöhnen. Umziehen, neue Leute kennenlernen, alles wieder neu. Es hat ein bisschen gedauert und wenn man dann ein Tor schießt, kommt die ganze Emotion raus. Ich habe gedacht, okay, die ganze Arbeit war doch nicht umsonst“, beschreibt Ache seine Gefühle.

Kwasniok: Er ist top, so gut wie noch nie

Wichtig für den verletzungsanfälligen Torjäger ist, dass er sich körperlich fit und gut fühlt: „Es ist top, so gut wie noch nie.“ Es verwunderte nicht wenige, dass Lukas Kwasniok den Mittelstürmer ausgerechnet nach seinen ersten beiden Toren für die Kölner beim Derby in Mönchengladbach nicht von Beginn an spielen ließ. „Ich habe in der Englischen Woche gegen Bayern und Hamburg zweimal hintereinander von Beginn an gespielt und er hatte einen anderen Spielplan“, erklärte Ache die Entscheidung des FC-Trainers. „Das gehört dazu und ich kann gut damit umgehen“, sagte der Stürmer. Gegen die Eintracht wird er wohl zu seinem dritten Startelfeinsatz in dieser Saison kommen. Ragnar Ache ist ausgeruht und motiviert, seinem ehemaligen Verein zu zeigen, was als Frankfurter Junge so alles in ihm steckt.