Der 1. FC Köln hat aktuell sieben Spieler verliehen - mit teils sehr unterschiedlichen Perspektiven am Geißbockheim. Das ist der Stand der Dinge bei den Leihspielern.
1. FC KölnSo schneiden die Leihspieler bei ihren neuen Clubs ab

Stürmer Imad Rondic (oben) hat auch bei Raków Czestochowa einen schweren Stand.
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Hinter dem 1. FC Köln liegt ein Sommer des Umbruchs. Kein anderer Verein in der Fußball-Bundesliga hat im Vorfeld dieser Saison so viele Transferbewegungen getätigt wie der Zweitliga-Meister, der für sieben Akteure vorerst keinen Platz im Kader hat. Die Rundschau gibt einen Überblick über den bisherigen Saisonverlauf der Leihspieler.
Imad Rondic (26/Raków Czestochowa): Der Winterzugang aus Lodz befindet sich nach seiner Rückkehr in die polnische Ekstraklasa weiter in der Krise. Bei Conference League-Teilnehmer Raków steht er klar im Schatten von Torjäger Jonatan Braut Brunes, dem Cousin von Erling Haaland. Eine Torbeteiligung kann der Bosnier auch nach zwölf Einsätzen noch nicht vorweisen. Der neue FC-Trainer Lukas Kwasniok hatte den 26-Jährigen frühzeitig aussortiert – eine zweite Chance am Geißbockheim ist kaum vorstellbar. Das wohl größte Dilemma stellt die Vertragslage dar. Der ehemalige FC-Sportchef Christian Keller hatte den Mittelstürmer mit einem gut dotierten Kontrakt bis 2029 ausgestattet. Ob Rondic im Winter erneut wechselt, dürfte auch von der Zukunft des umworbenen Brunes abhängig sein. Wie schon im Sommer soll es in der 2. Bundesliga Interessenten für Rondic geben.
Julian Pauli (20/Dynamo Dresden): Das beim FC hochgeschätzte Talent bleibt auch in der Ferne vom Verletzungspech verfolgt. Diesmal ist es eine Oberschenkelblessur, die den Innenverteidiger seit Mitte Oktober pausieren lässt. Dabei könnte der Zweitliga-Aufsteiger Paulis Unterstützung sehr gut gebrauchen. Als Tabellenvorletzter schweben die Sachsen in akuter Gefahr, den Gang zurück in die 3. Liga antreten zu müssen. In unruhiger Lage – Sportchef Thomas Brendel musste bereits gehen, Trainer Thomas Stamm steht stark in der Kritik – geht es für Pauli erst einmal darum, an seine Form vor der Verletzung (vier Startelf-Einsätze in Folge) anzuknüpfen.
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Elias Bakatukanda (21/BW Linz): Die bereits seit Januar bestehende Leihe in die österreichische Bundesliga hat sich zu einem vollen Erfolg entwickelt. Der Innenverteidiger zählt beim (allerdings abstiegsbedrohten) Tabellenvorletzten zum Stammpersonal und kommt in nahezu jeder Begegnung über die volle Dauer zum Einsatz. Auf vergleichbare Spielzeiten wäre der gebürtige Kölner beim FC aufgrund der hohen Konkurrenzsituation im Abwehrzentrum nicht gekommen. Nach den schweren Knieverletzungen von Timo Hübers und Luca Kilian könnte sich für Bakatukanda zur kommenden Spielzeit aber eine neue Chance bei seinem Heimatverein ergeben.
Jaka Cuber Potocnik (20/RW Essen): Der U21-Nationalspieler Sloweniens erlebt eine deprimierende Hinrunde. Der Freude über seine Drittliga-Startelfpremiere samt Kopfballtor am vergangenen Spieltag beim FC Ingolstadt (2:1) folgte prompt der nächste gesundheitliche Rückschlag. Wegen seiner bereits dritten muskulären Verletzung in dieser Saison fällt der Mittelstürmer bis Jahresende aus. Dabei war Potocnik gerade erst in Form gekommen. „Eigentlich weiß ganz Europa, welches Potenzial er besitzt, um ein Topstürmer zu werden“, schwärmte RWE-Trainer Uwe Koschinat noch vor kurzem. Doch beweisen konnte der 20-Jährige dies auch in der 3. Liga bislang selten.
Rasmus Carstensen (25/Aarhus GF): Nach dem Gewinn der polnischen Meisterschaft mit Lech Posen wurde der Däne in sein Heimatland weiterverliehen – und kommt auch dort regelmäßig zum Einsatz. Fungierte Carstensen zu Saisonbeginn noch als Einwechselspieler, ergatterte er beim Tabellendritten der Superliga zuletzt einen Stammplatz. Der Club aus dem Osten Jütlands verfügt über eine Kaufoption für den Rechtsverteidiger, der in Köln keine Zukunft hat.
Chilohem Onuoha (20/SC Verl): Der Durchbruch im Profibereich lässt weiter auf sich warten. Nach einem dürftigen ersten Jahr beim ostwestfälischen Drittligisten kommt der Angreifer auch nach der Verlängerung seiner Leihe über ein Reservistendasein bislang nicht hinaus. Während die Verler als Tabellenfünfter für Furore sorgen, gehörte Onuoha lediglich in einem Punktspiel der Startelf an. Aus seinen Kurzeinsätzen holte er immerhin drei Tore und eine Vorlage heraus. Trotz eines langfristigen Vertrags hat der Mittelstürmer den bisherigen Eindrücken zufolge keine Bundesliga-Perspektive.
Mansour Ouro-Tagba (20/VfB Stuttgart II): Die erste Leihe war noch gescheitert – beim damaligen Zweitligisten Regenburg fand sich der Offensivspieler nicht zurecht. Eine Etage tiefer läuft es für ihn umso besser. Vier Tore und drei Vorlagen in neun Drittligaspielen stellen eine starke Ausbeute dar. Bestätigt Ouro-Tagba die gezeigten Leistungen, dürfte die Bundesliga-Reserve der Schwaben von ihrer Kaufoption Gebrauch machen.
