Ärger über SchiedsrichterStrittige Elfmeterszene sorgt beim FC für Diskussionsstoff

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In der strittigen Elfmeterszene trat ein Wolfsburger Innenverteidiger dem Kölner Drexler auf den Fuß.

Wolfsburg – Auf ein Geschenk seitens der Hausherren warteten die Gäste angesichts ihrer Bundesligarückkehr in Wolfsburg vergeblich. Solch einer Aufmerksamkeit hätte es jedoch bedurft, damit die Kölner etwas Zählbares aus der Volkswagen-Arena mitgenommen hätten.

Denn die Bemühungen alleine reichten angesichts der harmlosen Offensive nicht aus. So reisten sie mit einer 1:2-Niederlage und der Erkenntnis heim, dass es in der Bundesliga mehr bedarf als ordentlicher Spielansätze.

Achim Beierlorzer nannte das Ergebnis bitter, „weil wir engagiert gespielt haben“. Diesen Charakterzug konnte man den FC-Profis sicherlich nicht absprechen. Allerdings stellte der FC-Trainer auch unmissverständlich klar: „Nicht jeder erreichte sein Top-Niveau.“

Auch Wolfsburger hätte Elfmeter gegeben

Nur dann aber ist ein Aufsteiger in der Lage, bei einem Europapokal-Teilnehmer zu punkten. Andererseits profitierte der bei seinen beiden Treffern von Kölner Fehlern. Dem 0:1 (16.), einem Traumtor von Maximilian Arnold, der den Ball aus über 20 Metern mit Effet volley rechts unten neben den Pfosten einschlagen ließ, ging eine Kopfballvorlage von Florian Kainz voraus. Vor dem 0:2 (60.) unterlief Dominick Drexler ein Fehlpass und Rafael Czichos hatte Pech, das der Ball nach einem Pressschlag erneut zu Wout Weghorst kam, der einschoss.

So glücklich die Wolfsburger in diesen Szenen waren, so unglücklich agierte der FC. Anthony Modestes Volleyschuss (11.) wurde um den Pfosten gelenkt, Dominick Drexlers Distanzschuss (25.) streifte die Latte und das Einsteigen von Josuha Guilavogui (32.) gegen ihn war grenzwertig.

„Da kann man einen Elfmeter geben“, sagte der Wolfsburger Innenverteidiger, der Drexler im Strafraum beim Abwehrversuch mit Wucht auf den Fuß getreten war. Für Achim Beierlorzer war es sogar „ein klarer Elfmeter, den wir hätten bekommen sollen“.

Drexler hob laut Schiedsrichter zu früh ab

So nahm es auch der gefoulte Dominick Drexler bei seinem Bundesligadebüt wahr. Folgerichtig beschwerte er sich bei Schiedsrichter Sven Jablonski. „Der meinte aber zu mir, ich hebe zu früh ab. Aber wenn ich nicht abhebe, rammt er mich komplett um. Ich finde, dass das reicht. Er kommt zu spät, ich spitzle den Ball vorbei“, beschrieb Dominick Drexler die Szene bei Sky.

Allerdings vergewisserte sich der Unparteiische vom Blumenthaler SV in Bremen bei Videoassistent Deniz Aytekin. Der hatte an Jablonskis Sicht der Dinge nichts auszusetzen, und so wurde ohne Videobeweis die Partie fortgesetzt.

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„Aus meiner Sicht kann der Schiedsrichter da auf Elfmeter entscheiden. Tut er das nicht, ist es auch richtig, dass der Videoassistent nicht eingreift“, war die Meinung von Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke. Der sprach im Nachhinein davon, dass die nur gut 25 000 Zuschauer, davon mehr als 4000 Kölner, von beiden Mannschaften „kein Top-Spiel“ geboten bekommen hätten. Zu viele Fehler prägten die Partie.

Die umstrittene Strafraumszene ereignete sich mitten hinein in die beste Phase des Kölner Spiels, die bis zur Pause anhielt. Nach dem Wechsel taten sich die Gäste schwer. Erst in der 86. Minute besaß Jonas Hector eine Tor-Chance, traf den Ball aber nicht voll. Am Ende sorgte Simon Terodde mit seinem Treffer in der Nachspielzeit nur noch für Ergebniskosmetik.

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