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Trainersuche und KaderumbauKessler hat beim 1. FC Köln alle Hände voll zu tun

Lesezeit 4 Minuten

Nach seiner Beförderung zum Sportdirektor gibt Thomas Kessler beim 1. FC Köln die Richtung vor.

Kaum im Amt, schon gefordert: Der neue Sportdirektor Thomas Kessler steht vor wegweisenden Entscheidungen, um den 1. FC Köln schlagkräftig für die Bundesliga aufzustellen.

Thomas Kessler hat direkt alle Hände voll zu tun. Nachdem der 39-Jährige die sportliche Verantwortung beim 1. FC Köln dauerhaft übertragen bekommen hat, muss er mehrere Baustellen gleichzeitig bearbeiten. Oberste Priorität genießt die Suche nach einem Nachfolger für Trainer Friedhelm Funkel, dessen Rettungsmission am Geißbockheim mit der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga zu Ende gegangen ist. Sobald der neue Mann an der Seitenlinie gefunden ist, gilt es den Umbau des Kaders weiter voranzutreiben. Der Aufsteiger steht vor einem personellen Umbruch, in allen Mannschaftsteilen wird nach Verstärkung gesucht. Die Rundschau gibt einen Überblick über die Aufgaben, die in diesem Sommer anfallen.

Trainer

Der Auswahlprozess ist angelaufen, mit einem Ergebnis dürfte spätestens im Laufe der kommenden Woche zu rechnen sein. Hoch im Kurs steht Lukas Kwasniok, der den SC Paderborn verlässt. Der 43-Jährige hat die Bundesliga als persönliches Ziel ausgerufen. Als weitere Kandidaten werden vor allem Horst Steffen (56/SV Elversberg), Christian Titz (54/1. FC Magdeburg), Christian Eichner (42/Karlsruher SC) und Bo Svensson (45/zuletzt Union Berlin) gehandelt. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Kölner auch mit Trainern beschäftigen, deren Namen noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind.

Ein Geheimtipp könnte Danny Röhl sein. Der frühere Assistent von Hansi Flick beim FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft hat sich bei Sheffield Wednesday einen Namen als Cheftrainer erarbeitet. Trotz überschaubarer finanzieller Mittel führte der 36-Jährige den englischen Zweitligisten zweimal in Folge zum Klassenerhalt. Röhl (Vertrag bis 2027 mit Ausstiegsklausel) wird auch bei RB Leipzig gehandelt, soll aber nicht der Favorit der Sachsen sein.

Vor kurzem offenbarte der gebürtige Zwickauer im Podcast „kicker meets DAZN“, dass er mit einem Wechsel ins deutsche Oberhaus liebäugelt: „Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich in naher Zukunft gerne auf höchstmöglichem Niveau arbeiten möchte – mit den besten Spielern. Da ist die Bundesliga natürlich ein Thema.“ Röhls Management äußerte sich auf Anfrage der Rundschau zunächst nicht.

Neuzugänge

Um in der Bundesliga bestehen zu können, benötigt der Kader umfangreiche Verstärkung. Ganz oben auf der Einkaufsliste steht mindestens ein Stürmer. Favorit für die Nachfolge von Torjäger Tim Lemperle ist Ragnar Ache (26); die Gespräche mit dem Angreifer des 1. FC Kaiserslautern sind weit fortgeschritten. Für das zentrale Mittelfeld zeigen die Kölner starkes Interesse am schwedischen Nationalspieler Besfort Zeneli (22/IF Elfsborg). Handlungsbedarf besteht außerdem im defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung, hinten rechts sowie im Tor, wo eine neue Nummer zwei und drei benötigt wird. Linksaußen Said El Mala (18) ist nach einer rasanten Saison bei Drittligist Viktoria Köln für den Profikader eingeplant.

Vertragsverlängerungen

Mit Eric Martel, Jan Thielmann (beide 23), Max Finkgräfe (21) und Damion Downs (20) laufen im Sommer 2026 gleich vier Arbeitspapiere von Hoffnungsträgern aus. Spannend wird vor allem zu beobachten sein, wie sich Vizekapitän Martel positioniert. Sein neuer Berater, der frühere Bundesliga-Manager Michael Reschke, kündigte an, das Thema nach der im Juni stattfindenden U21-EM anzugehen.

Abgangskandidaten

Sargis Adamyan (32/Jahn Regensburg), Florian Dietz (26/SCR Altach) und Rasmus Carstensen (24/Lech Posen) kehren nach Leihen zurück, spielen in den Planungen des FC aber keine Rolle mehr. Auch Steffen Tigges (26) hat keine Aussicht auf Spielzeit. In allen vier Fällen läuft es wohl auf eine vorzeitige Trennung hinaus. Der lange verletzte Jacob Christensen (23) dürfte es ebenfalls schwer haben. Durch die bereits feststehenden Abgänge von Anthony Racioppi, Philipp Pentke, Mathias Olesen, Dejan Ljubicic, Marvin Obuz, Mark Uth und Tim Lemperle könnten am Ende rund ein Dutzend Spieler den FC verlassen.

Leihspieler

Für Malek El Mala (Viktoria Köln), Chilohem Onuoha (SC Verl) und den vorzeitig aus Regensburg zurückbeorderten Mansour Ouro-Tagba (alle 20) müssen wohl neue Leihmodelle erarbeitet werden. Die drei Sturmtalente sind den Anforderungen der Bundesliga zumindest vorerst noch nicht gewachsen. Auch Jaka Cuber Potocnik (19) wartet noch auf seinen Durchbruch und zählt zu den Leihkandidaten.