3. LigaVerletzungsschock bei Viktoria-Talent Alexander Höck

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Innenverteidiger-Talent Alexander Höck humpelt verletzt vom Platz.

Köln – Am Ende eines in vielerlei Hinsicht verpatzten Tages tat sich Marcus Steegmann schwer, über Fußball zu reden. Die Gedanken des Sportlichen Leiters von Drittligist FC Viktoria Köln kreisten vielmehr um den jungen Alexander Höck (18), der sehr wahrscheinlich den ersten herben Rückschlag in seiner gerade erst begonnenen professionellen Karriere verarbeiten muss.

Das Testspiel gegen den FC Wegberg-Beeck hatte sich noch in der Anfangsphase befunden, als sich das Innenverteidiger-Talent in einem Zweikampf das Knie verdrehte und mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Rasen getragen werden musste. „Das sah nicht gut aus und hat uns alle mitgenommen“, sagte Steegmann. Höck, der erst im Juni seinen ersten Profivertrag unterzeichnet hatte, wird am Montag zur endgültigen Abklärung in die Röhre geschoben. Dass die Viktoria nach niveauarmer Vorstellung 1:3 (1:1) verlor, geriet unter diesen Umständen zur Nebensache.

Geplanter Fixpunkt im Zentrum

Sorgen machen sich die Höhenberger seit dem 0:0 gegen das Regionalliga-Topteam Borussia Dortmund II auch um Jeremias Lorch (24). Der als absoluter Fixpunkt im Zentrum eingeplante Zugang aus der 2. Bundesliga schied in der ersten Partie des Doppel-Tests am Samstag kurz nach dem Seitenwechsel verletzt aus. Auch bei Lorch war es das Knie, nach einer ersten Prognose aber wohl eher das Innenband.

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Eine MRT-Untersuchung zu Wochenbeginn soll auch in diesem Fall Klarheit verschaffen. „Ein Ausfall von Jeremias würde uns schwer treffen. Er hat in der Vorbereitung bereits gezeigt, dass er eine sehr gute Verstärkung  ist“, erklärte Marcus Steegmann. Das Trio verletzter Spieler vervollständigte Michael Seaton. Der jamaikanische Angreifer rasselte im Duell mit dem BVB so heftig mit seinem Gegenspieler zusammen, dass ihn eine Kopfblessur zur Auswechslung zwang.

Nur bedingt erfreuliche Erkenntnisse

Auch aus sportlicher Sicht hielten die beiden Begegnungen nur bedingt erfreuliche Erkenntnisse bereit. Mit der Nullnummer gegen die hoch einzuschätzende Dortmunder Reserve konnte sich Pavel Dotchev noch anfreunden. „Das war ein sehr intensives Spiel gegen einen Gegner auf Drittliga-Niveau“, befand der Viktoria-Coach, dessen Elf sich im Vorwärtsgang sehr schwer tat.

Dotchev wollte dies auch als Lob für den bereits am kommenden Wochenende in die Saison startenden Gegner verstanden wissen: „Dortmund hat das frech gemacht, früh gepresst und die Räume zugestellt. Man hat gesehen, dass der BVB in der Vorbereitung weiter ist als wir.“ Die Gäste waren dem Sieg deutlich näher. Neuzugang Sebastian Mielitz, der nach Aussetzern von Sead Hajrovic zweimal im Eins-gegen-eins überragend rettete (33., 35.), bewahrte den Drittligisten vor einer Pleite.

„Da haben wir noch sehr viel Arbeit vor uns“

Die setzte es dann überraschenderweise mit einer komplett veränderten Elf um Probe-Torhüter Dominik Schönnenbeck (19/zuletzt Borussia Dortmund U19) gegen den Regionalliga-Aufsteiger FC Wegberg-Beeck. „Offensiv war das einfach zu wenig. Da haben wir noch sehr viel Arbeit vor uns“, meinte Pavel Dotchev. Einer der wenigen Lichtblicke war Timmy Thiele. Der erst in der vergangenen Woche vom 1. FC Kaiserslautern dazugestoßene Stürmer markierte Augenblicke vor der Pause mit einer schönen Einzelleistung den Ausgleich.

Im Zusammenspiel mit Sturmpartner Albert Bunjaku haperte es dagegen noch. „Wir tun uns insgesamt schwer, in gefährliche Positionen zu kommen. Die Automatismen müssen sich erst noch finden“, fasste Marcus Steegmann den Ist-Zustand der neu formierten Kölner Offensivabteilung treffend zusammen. Bis zum ersten Punktspiel am 21. September in Mannheim sind allerdings auch noch drei Wochen Zeit. Zuvor hätte am Mittwoch eigentlich ein Test beim FC Schalke 04 stattfinden sollen, doch der Bundesligist sagte wegen Personalmangels ab. Stattdessen reist das Dotchev-Team nun am Donnerstag (15 Uhr) zu der von Roger Schmidt gecoachten PSV Eindhoven. „Das ist ein Top-Ersatz“, freute sich Marcus Steegmann. Immerhin das.

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