Bayer Leverkusen steht nach dem 3:1 gegen Paderborn im Viertelfinale des DFB-Pokals und ist der Favorit auf den Titel.
Bayer 04 LeverkusenDer DFB-Pokal liegt jetzt auf dem Silbertablett

Patrik Schick freut sich über sein Tor zum 3:1 mit Jeremie Frimpong.
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Ein kurzer Blick auf das Tableau mit den acht Teilnehmern der Viertelfinalspiele im DFB-Pokal genügt, um den großen Favoriten auf den Titel auszumachen. Nach dem Ausscheiden von Bayern München, RB Leipzig und nun auch noch Borussia Dortmund liegen das Pokalfinale in Berlin und der Cup-Gewinn für Bayer 04 Leverkusen auf dem Silbertablett.
Neben dem nach dem 3:1 (2:0)-Achtelfinalsieg gegen Zweitligist SC Paderborn mittlerweile in 21 Pflichtspielen dieser Saison ungeschlagenen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga sind mit Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart nämlich nur noch zwei weitere Bundesligisten dabei, wenn am Sonntag (19.15 Uhr) im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund das Viertelfinale ausgelost wird.
Ich schaue viele Zweitligaspiele und sehe viel Qualität.
„Ich schaue viele Zweitligaspiele und sehe viel Qualität. Es gibt auch noch St. Pauli, Düsseldorf und Hertha BSC.“ Xabi Alonso wollte nach dem ungefährdeten Erfolg gegen Paderborn die drei ambitionierten Zweitligisten zwar nicht vergessen, die Favoritenrolle wurde der Cheftrainer von Bayer 04 Leverkusen mit dieser Aussage aber nicht los. Seine Mannschaft tritt dafür in dieser Saison zu stabil und strukturiert auf.
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„Wir haben eine überragende Mannschaft und spielen guten Fußball. Das kommt von harter Arbeit jeden Tag im Training“, beschrieb Josip Stanisic Bayers Reifeprozesse. Die Leihgabe von Bayern München bildete mit dem starken Robert Andrich und Piero Hincapie diesmal die Leverkusener Dreierkette und bereitete das frühe 1:0 von Victor Boniface (12.) mustergültig mit einer Rechtsflanke vor. Wie schon in der Europa League funktionierte Alonsos Rotation mit diesmal fünf Spielern auch im DFB-Pokal. „Die Breite unseres Kaders ist überragend. Es hilft, dass wir alle drei Tage spielen“, lobte Stanisic.
Es hilft auch, dass Bayer 4 unter Alonso alle seine Aufgaben mit der nötigen Seriosität angeht. In den vergangenen drei Jahren scheiterte die Werkself im Pokal an Drittligist Elversberg (1. Runde), zu Hause an Zweitligist Karlsruhe (2. Runde) und an Regionalligist RW Essen (Achtelfinale). „Im Pokal gibt es immer Überraschungen. Wir mussten hellwach sein. Deshalb sind wir froh und zufrieden mit dem Einzug in die nächste Runde“, skizzierte Alonso die aktuelle Leverkusener Haltung.
Patrik Schick ist auf dem Weg zu alter Klasse
Der Bundesliga-Spitzenreiter kontrollierte über gut 60 Minuten lang das Spiel gegen eine Paderborner Mannschaft, die in der fast ausverkauften BayArena als Zehnter der 2. Liga mutiger auftrat, als drei Tage zuvor Champions League-Achtelfinalist Borussia Dortmund. „Wir wollten den Zuschauern ein offenes Spiel bieten und uns nicht nur hinten reinstellen, wie es einige Bundesligisten hier schon gemacht haben“, erklärte SC-Coach Lukas Kwasniok den lobenswerten Ansatz der Ostwestfalen.
Spätestens mit dem 2:0 von Exequiel Palacios (28.) wurde die Aufgabe für die Paderborner aber noch schwerer, als sie ohnehin schon war. Weil Bayer nach der Pause das 3:0 mehrfach liegen ließ und dann doch ein wenig dem Schlendrian verfiel, sorgte Sebastian Klaas mit dem 2:1 (83.) für vier Minuten Spannung. Dann war Joker Patrik Schick zur Stelle und entschied die Partie mit dem 3:1 (87.). „Das war ein klassisches Stürmertor“, freute sich der Tscheche, der eine Vorlage von Jeremie Frimpong in bester Torjägermanier per Direktabnahme aus sechs Metern verwertete.
Schick, das darf zweifellos festgehalten werden, ist mit seinen drei Torbeteiligungen in den jüngsten drei Spielen nach seiner langen Verletzungspause in Siebenmeilenstiefeln unterwegs auf dem Weg zurück zu alter Klasse. „Ich bin sehr glücklich über mein Tor, das mir wie schon der Treffer in Häcken Selbstbewusstsein gibt“, sagte der 27-Jährige und kündigte weitere Fortschritte an: „In der Rückrunde will ich wieder zu 100 Prozent fit sein.“
Wirtz-Einsatz in Stuttgart fraglich
Bis dahin stehen für den Werksclub vor Weihnachten noch vier Pflichtspiele auf dem Programm. Die auf dem Papier komplizierteste Aufgabe gilt es dabei am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) in der Bundesliga beim VfB Stuttgart zu lösen. Der Überraschungstabellendritte rangiert nur fünf Punkte hinter Bayer 04 und zog durch ein hochverdientes 2:0 gegen Borussia Dortmund am Mittwoch wie die Leverkusener ins Pokal-Viertelfinale ein.
Ob Florian Wirtz in diesem Topduell mit von der Partie sein kann, ist noch unklar. Der Nationalspieler humpelte nach einem Tritt des Paderborners Filip Bilbija in seine Ferse kurz vor der Halbzeitpause vom Feld. Eine genaue Diagnose stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch aus. Der 20-Jährige meldete sich nach der Partie über Instagram zu Wort und schürte die Hoffnung, dass er nicht schwerer verletzt ist: „Ich hoffe, am Sonntag zurück zu sein“, postete er.