Der Traum von der zweiten Pokal-Runde war für den FC Viktoria Köln frühzeitig geplatzt. Bei der 1:3-Niederlage gegen den SC Paderborn lag der Drittligist schon zur Pause deutlich zurück.
Dudu patzt folgenschwerViktoria Köln misslingt Pokal-Überraschung

Unglücksrabe: Viktorias Torwart Dudu.
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Im Sportpark Höhenberg waren erst fünf Minuten gespielt, als sich die Hoffnungen des FC Viktoria Köln von einem Moment auf den anderen in Luft auflösten. Unglücksrabe war ausgerechnet Dudu, der sonst so zuverlässige Torhüter des Fußball-Drittligisten. Nach einem Rückpass von Christoph Greger ließ sich Dudu zu viel Zeit und bemerkte nicht, wie sich Adriano Grimaldi von hinten annäherte. Den folgenden Querpass fälschte der Sturm-Routinier des SC Paderborn zum 0:1 ins Netz ab.
Der böse Aussetzer von Viktorias Nummer eins versetzte seine Vorderleute derart in Schockstarre, dass sie bis zum Seitenwechsel kaum noch etwas zustande brachten. Am Ende stand gegen den Zweitligisten nach deutlichem Pausenrückstand eine 1:3 (0:3)-Niederlage zu Buche, die das Aus in der ersten DFB-Pokal-Runde bedeutete. „Wir haben einen denkbar schlechten Start erwischt. Man hat gemerkt, dass der Stachel tief saß. Ich bin aber sehr stolz darauf, wie die Mannschaft wieder aufgestanden ist“, meinte Trainer Marian Wilhelm.
Viktoria Köln erlebt eine Anfangsphase zum Vergessen
Vor dem Anpfiff hatte sich eine schnelle Rückkehr von Steffen Tigges nach Köln zerschlagen. Der ehemalige FC-Stürmer, dessen Wechsel nach Paderborn erst vor zwei Wochen über die Bühne gegangen war, hatte sich im Training eine Adduktorenzerrung zugezogen. Aufseiten der Viktoria ergaben sich zwei Änderungen gegenüber der ersten Saisonniederlage in Saarbrücken. Torjäger Lex-Tyger Lobinger kehrte nach der Geburt seines Kindes in die Startelf zurück, zudem begann Lucas Wolf. Leonhard Münst und Marco Pledl blieben dafür zunächst draußen.
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Die Kölner erlebten eine Anfangsphase zum Vergessen. In der vierten Minute rutschte der Ball nach einer Flanke von David Otto zu Robin Velasco durch, der frei stehend ein Luftloch schlug. Die Chance auf die Führung des Außenseiters war leichtfertig vertan. Stattdessen geriet dieser nur eine Minute später durch Dudus Patzer ins Hintertreffen. Die Viktoria hatte sich noch nicht wieder gesammelt, da stand es auch schon 0:2. Raphael Obermair, bekanntermaßen ein Wunschspieler von FC-Trainer Lukas Kwasniok, setzte sich auf der linken Seite ohne große Mühen gegen Lars Dietz durch und flankte punktgenau an den Fünfmeterraum. Dort kam Grimaldi unbedrängt zum Kopfball und versenkte das Spielgerät über Dudu hinweg (8.).
Den Gastgebern war die Verunsicherung deutlich anzumerken. Wilhelms junger Mannschaft unterliefen viele leichte Fehler, die das Spiel nach vorn zum Erliegen brachten. Kurz vor der Pause war die Partie im Grunde schon entschieden. Nach einem Foul von Florian Engelhardt an Sebastian Klaas schweißte Filip Bilbija den daraus resultierenden Strafstoß in den rechten Winkel (36.).
Wilhelm-Team spielt nach der Pause wie ausgewechselt
In der Halbzeit reagierte Wilhelm mit einem Dreifachwechsel auf den enttäuschenden Auftritt seiner Elf, und tatsächlich kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine. Lobinger gab ein erstes Lebenszeichen ab, als er den bis dato beschäftigungslosen Markus Schubert mit einem Distanzschuss zur Faustabwehr zwang (55.). Dann probierte es auch Jonah Sticker aus dem Hinterhalt. Der Ball fiel vor die Füße von Otto, der aus der Drehung zum verdienten 1:3 verkürzte (59.).
Die Kölner Fans unter den 5409 Zuschauern witterten Morgenluft und peitschten ihr Team voran, das nach einem von Stefano Marino kläglich vergebenen Gästekonter (75.) bis zum Schluss hoffen durfte. Doch letztlich war die Hypothek zu groß. „Wir haben es in der ersten Halbzeit verbaut. Danach haben wir ein richtig geiles Spiel gemacht und den Leuten gezeigt, dass es sich gelohnt hat, im Stadion zu bleiben. Darauf können wir aufbauen“, fasste Kapitän Greger zusammen.
FC Viktoria Köln: Dudu; Dietz, Greger, Eisenhuth (87. Zank); Handle (78. Popp), Wolf (46. Münst), Engelhardt (46. Kloss), Sticker; Otto, Velasco (46. Tonye); Lobinger. – SC Paderborn: Schubert; Hoffmeier, Götze, Brackelmann (61. Scheller); Curda, Engelns (84. Castaneda), Klaas (61. Hansen), Obermair; Bätzner (61. Baur), Bilbija; Grimaldi (61. Marino). – SR.: Storks (Velen). – Zuschauer: 5409. – Tore: 0:1, 0:2 Grimaldi (5., 8.), 0:3 Bilbija (36./Foulelfmeter), 1:3 Otto (59.). – Gelbe Karten: Tonye, Sticker; Hoffmeier, Scheller, Hansen.