Der Höhenberger Drittligist ist besser gestartet als in der vergangenen Rekord-Saison unter Trainer Olaf Janßen.
4:1-Sieg gegen HavelseViktoria Köln krönt einen beeindruckenden Saisonstart

Artistische Ballannahme von Viktoria-Torjäger Tyger Lobinger
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Erneut steuert der FC Viktoria Köln auf eine erstaunlich sorgenfreie Drittliga-Saison zu. Der souveräne 4:1-Erfolg über den TSV Havelse vom Samstagnachmittag war der fünfte Sieg im zehnten Spiel, die Mannschaft von Trainer Marian Wilhelm geht mit 17 Punkten und dem direkten Anschluss an den Relegationsplatz in die Länderspielpause. Das sind zwei Zähler mehr als die Höhenberger im letzten Jahr unter Coach Olaf Janßen zum gleichen Zeitpunkt auf dem Konto hatten – damals folgte eine Rekord-Saison. Vom großen Umbruch, Teile der Mannschaft sind neu, dazu der Trainer, sind kaum negative Auswirkungen zu spüren. Abermals ist der Viktoria, die in der Etat-Tabelle zu den Abstiegskandidaten gehört, offenbar eine erstaunliche Kaderplanung gelungen. „Ich bin maximal zufrieden“, sagte Stephan Küsters, Sportlicher Leiter der Höhenberger. „Die Mannschaft hat schnell verstanden, dass wir einen anspruchsvollen Fußball spielen möchten. Da hat das Trainerteam extrem akribisch gearbeitet. Dass wir jetzt schon so weit sind – damit konnte keiner rechnen. Es ist großartig!“
Erstes Saisontor für Soichiro Kozuki
Gegen Havelse mussten die Kölner einen kurzen Schreckmoment überstehen, als Robin Müller nach zwei Minuten per Schlenzer den Außenpfosten traf. Fortan übernahm die Viktoria jedoch das Zepter und erspielte sich reihenweise Großchancen gegen zeitweilig überforderte Gäste. Allerdings ließ die Effizienz zunächst zu wünschen übrig – Tyger Lobinger vergab binnen vier Minuten gleich drei Hochkaräter. Die überfällige Führung gelang dann Soichiro Kozuki, der in der 14. Minute per Abstauber traf, für den Japaner war es das erste Saisontor. David Otto legte in der Schlussphase der ersten Halbzeit nach (40.). Dass an diesem Nachmittag fast alles zu Gunsten der Viktoria lief, stellte Dudu kurz vor der Pause unter Beweis, als er einen von Meiko Sponsel verursachten und von Besfort Kolgeci getretenen Foulelfmeter parierte.
„Wir hatten in den letzten Wochen den Anspruch an uns, mehr aus unseren Chancen zu machen. Das hat in vielen Situationen geklappt. Aber gerade in der ersten Halbzeit gab es einige Szenen, die wir noch hätten nutzen können“, sagte Trainer Wilhelm. „Insgesamt müssen wir uns bei Dudu bedanken, dass es mit einem zu Null in die Pause geht. Er hat einen Top-Job gemacht.“ Der Deutsch-Brasilianer erklärte seine Parade: „Wir schauen uns die Elfmeter-Schützen immer ein bisschen an. Ich wusste, dass es einen harten Schuss geben würde. Dann wollte ich lange stehenbleiben und gucken, ob er ihn nicht perfekt trifft. Dann konnte ich noch schnell reagieren und den Ball übers Tor lenken.“
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Tyger Lobinger trifft zum 4:1-Endstand
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Leonhard Münst auf 3:0. Doch der Aufsteiger wollte sich trotz erheblicher Defensiv-Probleme nicht kampflos ergeben. „Selbst nach dem dritten Tor hat Havelse nicht aufgesteckt, beim Stand von 3:1 mussten wir noch einmal zittern. Ich war heilfroh, als wir das vierte nachlegen konnten“, sagte Wilhelm mit Blick auf den Treffer von Julian Rufidis (1:3/79.) und Lobingers Tor zum 4:1-Endstand im Anschluss an eine kurz ausgeführte Ecke in der 88. Minute.
„Nach meinem Geschmack ist Havelse in ein paar Situationen zu viel gefährlich geworden. Da hat man gemerkt, dass uns die Energie fehlt. Die englischen Wochen haben an den Jungs gezehrt“, meinte Wilhelm. „Ich bin stolz auf die Entwicklung, dass wir an einem Tag, an dem wir nicht unsere beste Leistung zeigen konnten und der Kräfteverschleiß spürbar war, wir trotzdem ein deutliches Ergebnis einfahren konnten.“ Auch Keeper Dudu verwies nach sieben Spielen in 22 Tagen auf die Belastung. „Nach drei englischen Wochen am Stück kann man die Müdigkeit etwas verzeihen. Es war nicht unser bestes Spiel, nicht mit der besten Intensität. Es ging einfach darum, die Punkte zu holen“, sagte der Torhüter.
Hochkarätiges Programm nach der Länderspielpause
Nun geht es für die Viktoria darum, in der Länderspielpause neue Kräfte zu sammeln und einige Blessuren auszukurieren. Denn die Herausforderungen werden nicht kleiner: Zunächst geht es zu Rot-Weiss Essen an die Hafenstraße (18. Oktober, 16.30 Uhr), anschließend ist Hansa Rostock zu Gast im Sportpark Höhenberg (26. Oktober, 16.30 Uhr).
FC Viktoria Köln: Dudu – Sponsel, Eisenhuth, Greger (64. Ott) – Kozuki (46. Engelhardt), Münst (64. Ronstadt), Kloss (56. Agyekum), Wolf, Handle – Otto (85. Velasco), Lobinger. – Tore: 1:0 Kozuki (14.), 2:0 Otto (40.), 3:0 Münst (51.), 3:1 Rufidis (79.), 4:1 Lobinger (88.). – Zuschauer: 2384. – Bes. Vorkommnisse: Dudu pariert Foulelfmeter von Kolgeci (45.).