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Gegen Greuther FürthVor dem Duell herrscht bei Bayer 04 Leverkusen Flaute

3 min
Patrick Schick

Torjäger Patrik Schick erzielte im Hinspiel gegen Fürth vier Tore.

Leverkusen – Den allerhellsten Kegel Bühnenlicht zog an diesem Tag Patrik Schick auf sich. Zweifach mit links, jeweils einmal mit rechts und per Kopf traf der Tscheche Anfang Dezember des vergangenen Jahres – so oft wie noch nie in seiner Profi-Karriere. Final reiste Greuther Fürth gänzlich durchgeschüttelt zurück in die Heimat, im Gepäck ein 1:7, die höchste Bundesliga-Pleite der Historie des wohl bald abgestiegenen Schlusslichts.

Bangen um die Zulassung zur Champions League

Ein Tag der Superlative. Und einer, der Erinnerungen weckt. Nicht nur in Franken, sondern gleichfalls rund um die Werkself. Denn wer sich das Videomaterial dieses Kantersieges noch einmal anschaut, wer sich anguckt, wie Schick, Moussa Diaby, Amine Adli und Florian Wirtz da wirbelten, sieht eine so fröhlich kombinierende Mannschaft, dass es fast wehtun muss. Zumindest dem geneigten Bayer-Anhänger, der vor den letzten vier Partien der Saison 2021/22 um die Zulassung zur Champions League bangt.

Was im Hinspiel gegen Fürth in Perfektion zu beobachten war, fehlt nämlich vor dem Wiedersehen mit der Spielvereinigung: Spielwitz und vor allem Tore. Beim 0:1 gegen Leipzig zählte Trainer Gerardo Seoane zwölf Abschlüsse, außerdem den einen oder anderen gefährlichen Standard. Doch die „notwendige Durchschlagskraft“, die sei nicht vorhanden gewesen. „Viele Umschaltsituationen“ seien „zu ungenau ausgespielt“ worden, haderte er und monierte: „Wir haben uns im offensiven Zweikampf zu wenig durchgesetzt.“

„Weiterarbeiten, Lösungen suchen“

So blieb Bayer 04 zum zweiten Mal in Folge und in Gänze nun schon 230 Minuten ohne Treffer. Ob ihn das beunruhige? „Ich bin nicht erfreut, das ist klar“, sagte Seoane. Um dann die Losung zu diktieren: „Weiterarbeiten, Lösungen suchen“ – darum gehe es. Und darum geht es freilich schon ein wenig länger. Seit sich Wirtz und Jeremie Frimpong Mitte März gegen den 1. FC Köln (0:1) verletzten, ist ein klarer Bruch ersichtlich: In den folgenden sechs Partien kamen nur vier Treffer hinzu. Karges Zahlenwerk für die Werkself, die vor dem Köln-Spiel noch die zweitbeste Offensive stellte.

Lomb verlängert

Bayer 04 hat den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Niklas Lomb um zwei Jahre verlängert. Der neue Kontrakt des Torhüters ist bis zum 30. Juni 2024 gültig. Seit 2008 trägt der 28-Jährige das Bayer-Kreuz auf der Brust.

Nach der Niederlage gegen Leipzig mahnte Torhüter Lukas Hradecky: „Ohne Tore zu schießen, kommst du nicht in die Champions League.“ Doch was sind die Maßnahmen, die zur Besserung führen? Wie sind die Ausfälle von Adli, Frimpong, Karim Bellarabi und Wirtz, die alle verletzt fehlen, zu kaschieren? Dass dieser Personalschwund der Hauptgrund für die Flaute ist, scheint ausgemacht. Allein Wirtz, mit sieben Toren, zehn Assists und seinem gefährlichen Wirken im Zentrum der Star im Team, fehlt immens. Bisher wurde kein Gegenmittel gefunden.

Wirtz Inspiration könnte zumindest zu Teilen Sardar Azmoun liefern. Der Winter-Zugang musste zuletzt wegen eines Infekts aussetzen, kam gegen Leipzig von der Bank und soll endlich fit werden. „Er hat die Nase, er kennt die Laufwege, er hat ein Gefühl für die Mitspieler“, sagte Seoane unlängst über den Angreifer, der in Fürth ebenso wie Kerem Demirbay und Paulinho zum Faktor werden soll.

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Allesamt kamen sie gegen die formstarken Leipziger noch von der Bank. Seoane wählte bewusst eine defensivere Ausrichtung – im Auswärtsspiel gegen den Letzten dürfte es deutlich offensiver zugehen. Mit mehr Wucht – und einem immer frischeren Schick. So die Hoffnung. Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenstand (Muskelfaserriss) war Leverkusens Toptorschütze gegen Leipzig erstmals 90 Minuten auf dem Feld. Seinen 21. Saisontreffer verpasste er – der soll nun in Fürth folgen. Eine Blaupause dafür gibt es immerhin.