Die 16-Jährige geht nach beachtlichen Erfolgen in der Formel 4 in der F1 Academy an den Start.
MotorsportKölner „Speedgirl“ Mathilda Paatz auf den Spuren von Max Verstappen

Mathilda Paatz geht in Kanada in der F1 Academy für das Team Gatorade an den Start.
Copyright: F1 Academy/Gatorade
Die Kölner Rennfahrerin Mathilda Paatz (16) kommt am Wochenende im Rahmen des Großen Preis von Kanada in Montreal in den Rennen der F1 Academy zum Einsatz. Auf dem Circuit Gilles Villeneuve startet die mit einer „Wild Card“ ausgestattete Paatz erstmals in der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen internationalen Rennserie für Frauen der Formel 1.
„Ich bin überwältigt, im positiven Sinne“, freut sich Paatz. „Auf diesen Moment habe ich die letzten Monate hingearbeitet. Jetzt wird ein Traum wahr. Es ist eine große Ehre für mich, aber auch ein surrealer Gedanke, dass mir Millionen Menschen weltweit beim Rennfahren zusehen werden und ich am selben Wochenende auf derselben Strecke wie Max Verstappen und Lewis Hamilton antrete.“
Die Formel 1 unterstützt die Teilnehmerinnen finanziell, um die Einstiegshürden zu senken
Das Formula One Management (FOM) rief die Rennserie ins Leben, um junge Fahrerinnen gezielt zu fördern und auf höhere Wettbewerbe wie Formel 3, Formel 2 und letztlich die Formel 1 vorzubereiten. Nur Frauen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren dürfen teilnehmen und jede Fahrerin kann maximal zwei Saisons bestreiten. Die Formel 1 unterstützt die Teilnehmerinnen finanziell, um die Einstiegshürden zu senken. Um Chancengleichheit zu gewährleisten, wird mit einheitlichen Formel-4-Wagen gefahren.
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Der Sprung ins Cockpit der Formel 1-Academy kam für Mathilda Paatz zwar überraschend, aber nicht ohne Grund: In der zentral-europäischen Formel-4 hat der Teenager vor kurzem einige beachtliche Erfolge – gegen hauptsächlich männliche Konkurrenz - feiern können. Auf dem Red Bull Ring sicherte sich die Schülerin in dieser Rennklasse eine Pole Position, fuhr mit Platz zwei als erste Frau in der Rennserie aufs Podium und belegt in der Gesamtwertung Platz sechs.
Ich bin überwältigt. Auf diesen Moment habe ich die letzten Monate hingearbeitet. Jetzt wird ein Traum wahr. Es ist eine große Ehre für mich, aber auch ein surrealer Gedanke, dass mir Millionen Menschen weltweit beim Rennfahren zusehen werden
Nach den jüngsten erfolgreichen Einsätzen ging es plötzlich ganz schnell und das „Speedgirl“ aus Köln rückte in den Fokus der Verantwortlichen. „Mathilda ist quasi zwei Stufen nach oben gesprungen“, sagt Michael Paatz, Vater der Rennfahrerin. Auch um die Verbindung zu den etablierten Strukturen der Formel 1 zu stärken und den Talenten den Zugang zur Königsklasse zu erleichtern, nominieren die offiziellen F1-Teams seit 2024 Fahrerinnen für die Academy.
Bei den bisherigen drei Stationen des Jahres in Shanghai, Jeddah und Miami gab es keine deutsche Fahrerin im 18 Teilnehmerinnen starken Feld. Das ändert sich nun beim vierten von insgesamt sieben Rennwochenenden. Mathilda Patz startet mit einer „Wild Card“ für das Team von Gatorade, das zum amerikanischen Großkonzern PepsiCo, dem neuen Partner der Formel 1 gehört.
„Mein Ziel für das Rennen ist, so viel mitzunehmen wie möglich, zu lernen und mich so schnell wie möglich an die neue Situation zu gewöhnen - aber auch zu genießen. Das Schönste wäre natürlich, als erste Wild-Card-Fahrerin Punkte zu sammeln. Im Vergleich zu den letzten Rennen wird es vielleicht die größte Herausforderung sein, sich nicht ablenken zu lassen, denn hier sind hier ist viel mehr Medienaufmerksamkeit“, erklärt die Kölnerin. „Ich habe mich im Simulator auf die Strecke vorbereitet, zumal sie ja neu ist. Die Strecke ist viel größer, als die der letzten Rennen. Wir haben nur ein freies Training, bevor es direkt ins Qualifying geht“, so Paatz.
Die deutschen Motorsport-Fans haben die Chance, das Debüt von Mathilda Paatz in der F1 Academy mitzuverfolgen: Pay-TV-Sender Sky zeigt alle Sessions aus Kanada live. Zunächst das Freie Training und das Qualifying, gefolgt von zwei Rennen am Samstag (ab 15.10 Uhr und 20.45 Uhr) sowie einem abschließenden dritten Rennen am Sonntag (16.50 Uhr).