Eklat im AmateurfußballSpielverbot für SC West Köln und Hoffnungsthal nach Prügel-Skandal

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Das Bezirksliga-Spiel zwischen dem TV Hoffnungsthal (rote Trikots) und dem SC West Köln endete in einer Schlägerei.

Das Bezirksliga-Spiel zwischen dem TV Hoffnungsthal (rote Trikots) und dem SC West Köln endete in einer Schlägerei.

In der Fußball-Bezirksliga 1 droht beiden Klubs nach einer Schlägerei eine Zwangspause.

Nachdem am vergangenen Sonntag in der Fußball-Bezirksliga 1 das Spiel zwischen dem TV Hoffnungsthal und dem SC West Köln kurz vor Spielende beim Stand von 2:2 aufgrund einer heftigen Schlägerei abgebrochen wurde, hat das Bezirkssportgericht beide Mannschaften vorerst aus dem Verkehr gezogen.

„Mit so einem Urteil habe ich nicht gerechnet“, sagt West-Trainer André Otten. „So etwas darf natürlich nicht passieren. Aber nach noch schlimmeren Vorfällen auf anderen Plätzen wurde nicht so drastisch reagiert. Aber nun musste irgendetwas passieren. Und wir müssen es ausbaden.“ Sein Gegenüber Maciej Gawlik, hauptberuflich Polizist, glaubt ebenfalls, dass der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) ein Zeichen setzen möchte – kann das Vorgehen aber nachvollziehen: „Ich finde es berechtigt. Da haben Kinder zugeguckt. Das ist ein absolutes No-Go.“

Nach einem Platzverweis gegen den SC West Köln eskaliert die Situation

Was war passiert? In einer bis dato harten, aber nicht unfairen Partie hatte der Schiedsrichter Christopher Horst einen Spieler des SC West in der 83. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Der Amateurkicker lieferte sich auf dem Weg in die Kabine ein Wortgefecht mit der Ersatzbank des TV Hoffnungsthal und wurde daraufhin attackiert. Es kam zur ersten Rudelbildung.

Nach einer kurzen Beruhigung sollte das Spiel fortgesetzt werden – doch der vom Platz gestellte Spieler und ein Ersatzspieler Hoffnungsthals gerieten vor der Kabine erneut aneinander. Diesmal eskalierte die Situation, es wurde getreten, geschubst und geschlagen. Unter anderem kassierte TV-Trainer Gawlik einen Schlag ins Gesicht. Der Schiedsrichter brach die Partie ab.

Kommende Spiele des SC West und von Hoffnungsthal abgesetzt

In einer FVM-Mitteilung wird das Urteil von Sportrichter Norbert Schneider erläutert: „Da bislang einzelne Täter nicht ermittelt werden konnten, erscheint es sachgerecht, die beteiligten Mannschaften vorläufig vom weiteren Spielverkehr auszuschließen.“ So sollen kommende Gegner geschützt werden, da es zu Wiederholungen kommen könnte, solange die Verantwortlichen nicht „ermittelt und zur Rechenschaft gezogen worden sind.“

Die für Freitagabend geplanten Partien des SC West (gegen Jan Wellem) und des TV Hoffnungsthal (in Zündorf) wurden abgesetzt. Ob die nun ausfallenden Spiele nachgeholt oder zu werten sind, steht noch nicht fest. „Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Wir stehen komplett im Dunkeln“, sagt West-Trainer Otten.

Wie wird das abgebrochene Spiel gewertet?

Zunächst werden beide Mannschaften Stellungnahmen zu den Vorfällen vom Sonntag einreichen. Aus denen will das Sportgericht die Hauptverantwortlichen ermitteln. Sobald das geschehen ist, könnten die Kollektivstrafen in Individualstrafen umgewandelt werden. Wie lange das dauert, ist unklar. Hoffnungsthal-Coach Gawlik kündigte an, dass seine Mannschaft sich als Lehre aus dem Eklat für ein soziales Projekt einsetzen möchte. Das abgebrochene Spiel könnte als Niederlage für beide Teams in die Wertung gehen.

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