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Resümee der Rückrunde von Fortuna KölnSichere Defensive,  schwache Offensive

Lesezeit 5 Minuten
Fortuna Köln schwört sich vor dem letzten Spiel gegen Schalke II ein

Fortuna Köln schwört sich vor dem letzten Spiel gegen Schalke II ein

Die Einzelkritiken von Fortuna Köln für die Rückrunde der Regionalliga-Saison 2024/2025. 

Lennart Winkler – Note 2
Mit einer bemerkenswerten Ruhe übernahm Winkler das Amt von Felix Buer zwischen den Pfosten – und überzeugte prompt. Seine Strafraumbeherrschung ist stark, ebenso seine Reflexe. Die Stammplatzfrage der kommenden Spielzeit scheint beantwortet.

Die Defensive bleibt stabil

Dominik Ernst – Note 3,5
Als Kapitän der Fortuna war Ernst eine Institution – kämpferisch, laut, loyal. Doch die Durchschlagskraft ließ nach, in direkten Duellen hatte er oft das Nachsehen, auch in der Offensive. Dennoch ein Führungsspieler von Format, dessen Abgang die Kabine und Fans trifft.

Seymour Fünger – Note 2,5
Der 23-Jährige drängte Max Fischer aus der Startelf. Schnell, robust, kompromisslos in Zweikämpfen. Im Aufbauspiel manchmal noch zu fahrig, mit zu vielen Ungenauigkeiten im Passspiel. Bleibt ein Spieler mit großem Entwicklungspotenzial.

Barne Pernot – Note 3
Der Mann für die defensive Ordnung – wenn er denn fit ist. In der Rückrunde ein Stabilisator, zweikampfstark, mit wachsendem Führungsanspruch. Zum Saisonende immer wieder von Verletzungen und Krankheiten ausgebremst.

Barne Pernot entwickelte sich zum Abwehrchef

Barne Pernot entwickelte sich zum Abwehrchef

Max Fischer – Note 3,5
Fischer startete stark, biss sich zunächst in die erste Elf. Doch in der Rückrunde: Formschwankungen, Unsicherheiten in hektischen Momenten. Die Veranlagung ist da, der Kampfgeist auch – aber Reife kommt nicht über eine Saison.

Robin Afamefuna – Note 2,5
Ist selten verletzt, daher stets verlässlich. Auf der linken Seite defensiv stabil und offensiv engagiert. Bringt eine starke Physis mit. Führte sich als Konstante und Führungsspieler in einer schwankenden Mannschaft ein.

Adrian Stanilewicz – Note 2,5
Das Hirn im Zentrum des Spiels. Bis Anfang März Dreh- und Angelpunkt des Aufbaus, danach verletzt und sammelte somit keine Spielminuten mehr. Mit seinem Ausfall brach wohl der wichtigste Teil im Spielaufbau weg.

Die Offensive baut ab

Joshua Eze – Note 3
Bildete mit Stanilewicz ein gut funktionierendes Duo. Verletzungen warfen ihn jedoch immer wieder zurück. Diente als Ballverteiler, verkörperte Ruhe am Ball. Wechselt zum Drittligisten SC Verl.

Arnold Budimbu – Note 3,5
In der Hinrunde schnell, gefährlich, präsent. In der Rückrunde war dann die Luft raus, vier Vorlagen und kein Tor sind für einen Rechtsaußen zu wenig. Half auch souverän als zentraler Mittelfeldspieler oder Rechtsverteidiger aus. Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor muss besser werden.

Henri Matter – Note 4
Viel Licht zu Saisonbeginn, dann ein schleichendes Verblassen seiner Fähigkeiten. Schwache Chancenverwertung. Verdribbelte sich zu oft, spielte den häufig besser positionierten Mitspieler nicht an. Sein Wechsel zur U21 des VfL Bochum ist nachvollziehbar – und womöglich ein Neuanfang.

Stipe Batarilo – Note 3
Ein Spieler mit dem Potenzial, den Unterschied zu machen. Tore, Dribblings, Tempo – Batarilo war stets gefährlich. Der verschossene Elfer gegen Aachen bleibt jedoch ein Makel. Ihm ging zu Saisonende die Luft aus, wirkte in der Entscheidungsfindung auf offensiver Ebene nicht mehr frisch. Geht überraschend zum Liga-Konkurrenten Bocholt.

Hendrik Mittelstädt – Note 4
Physisch beeindruckend, kämpferisch tadellos – doch es fehlen die Tore. Mittelstädt ist eher ein Raumöffner, kein Vollstrecker. Erhält durch Neuzugang Rafael Garcia starke Konkurrenz.

Julius Biada – Note 3 Eine Saison mit Pausenzeichen – bedingt durch eine erlittene Herzmuskelentzündung im März. Wenn er auf dem Platz steht, hebt sich das Spielniveau sichtbar. Technisch versiert, mit feinem Gespür für Räume und einem präzisen Abschluss ausgestattet. Nach dem Verlust von Ernst dürfte er für die nächste Saison ein Spieler mit Führungsansprüchen sein.

Die Wucht von der Bank bleibt aus

Marvin Mika – Note 3,5 Wird selten in den Fokus gerückt, was genau seinen Wert ausmacht. Mika ist flexibel, einsatzbereit, in verschiedenen Rollen einsetzbar. Als Joker mit klugen Laufwegen ein nützlicher Baustein in der Offensive. Im Zweikampf fehlt es ihm jedoch an Konsequenz, ebenso wie an seiner Chancenverwertung.

Kingsley Sarpei – Note 4 Mit einem Dreierpack gegen Hohkeppel schob sich Sarpei ins Rampenlicht. Doch der Glanz blieb kurzlebig – danach blieb es ruhig um den Stürmer. Die Konstanz fehlte. Sein bevorstehender Abschied kommt wenig überraschend.

Danny Breitfelder – Note 4
Lange außer Gefecht und auch danach nicht die erhoffte Verstärkung im Angriff. Kämpferisch vorbildlich, doch vor dem Tor oft glücklos. Wird den Verein verlassen.

Trainer Matthias Mink – Note 2,5
Mink steht für strukturierten Fußball mit klarer Idee: Ballbesitz, Umschaltspiel, Mut zur Nachwuchsarbeit. In der Hinrunde funktionierte vieles, in der Rückrunde verhinderten Verletzungen und ein ausgedünnter Kader nachhaltigen Erfolg. Als Trainer und Sportdirektor ist Mink mitverantwortlich für die Kaderplanung und jetzt gefordert, die Lücken zu schließen.