Zehn Jahre ist es her, dass die Mannschaft um Dustin Brown erstmals in die 1. Herren-Bundesliga aufstieg. Nun sind die Tennis-Profis vom Olympiaweg zurück in der höchsten Spielklasse.
TennisRot-Weiss Köln will als Bundesliga-Aufsteiger Punkte holen und Ruhe haben

Der Belgier Raphael Collignon scheiterte in Wimbledon in der ersten Runde an Marin Cilic und steht Rot-Weiss Köln am Sonntag zur Verfügung.
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„Punkte holen und Ruhe haben.“ Das ist das Motto für den Kölner THC Stadion RW bei der Rückkehr in die 1. Bundesliga. Nach ihrem Abstieg in der Corona-Saison 2021 haben Sussan Karimi und ihre Mitstreiter drei Jahre im Unterhaus des deutschen Herrentennis verbracht. Nicht als Meister der Nord-Staffel, aber als glücklicher Nachrücker schlagen die Müngersdorfer nun wieder mit den größten Herren-Tennisklubs des Landes auf.
„Das haben wir uns auch verdient, weil wir die vergangene Saison schon im Erstliga-Stil zu Ende gespielt haben“, stellt Teammanagerin Karimi vor dem Heimspielstart am Sonntag (11 Uhr) gegen TK GW Mannheim klar.
Es ist ja jedes Jahr das gleiche Spiel. Wenn unsere Jungs auf der Tour unterwegs sind, bin ich bis mittwochs entspannt und Donnerstag dann super nervös
Im Vergleich zum Vorjahr, als sie als Sechser-Mannschaft mit sieben Siegen und nur einer Niederlage gegen Meister Neuss personell teilweise zu knapp aufgestellt waren, geht es in der deutschen Elite-Liga zurück in den Vierer-Teammodus. Statt neun Matches (6 Einzel, 3 Doppel) werden es vom 6. Juli bis 10. August jeweils sechs Partien (4 Einzel, 2 Doppel) sein. Und trotzdem haben Karimi und ihre Kollegen einen „breiteren Kader“ zusammengestellt. „Es ist ja jedes Jahr das gleiche Spiel“, erklärt die KTHC-Managerin, „wenn unsere Jungs auf der Tour unterwegs sind, bin ich bis mittwochs entspannt und Donnerstag dann super nervös“.
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Der kölsche Bundesligist ist genau wie die neun Konkurrenten vom TC Bredeney, Großhesselohe als Vorjahres-Meister, Kurhaus und BW Aachen, Gladbacher HTC, Team Rosenheim, BW Neuss plus Mannheim auf Topspieler angewiesen. Diese starten zu Wochenbeginn auf der ATP-, Challenger und Future-Tour, sodass die Vereine - trotz Verträgen für bestimmte Einsatz-Zahlen - hoffen müssen, dass diese in ihren Turnieren nicht bis in die Vorschlussrunde oder gar ins Finale einziehen.
Topspieler Raphael Collignon steht Rot-Weiss Köln gegen Mannheim zur Verfügung
Als Beispiel kann etwa Raphael Collignon gelten. Die belgische Nummer eins des KTHC steht auf Rang 85 der Weltrangliste. Der 23-jährige Belgier war zwar bis ins Hauptfeld von Wimbledon vorgedrungen, schied beim Grand Slam-Highlight in London aber in der ersten Runde gegen den früheren US-Open-Sieger Marin Cilic aus. „Rapha wird kommen“, betont Karimi. Sie hofft, dass am Sonntag möglichst viele Zuschauer nicht nur wegen des Spitzenspielers am Olympiaweg erscheinen. Sondern auch für den in der Wimbledon-Qualifikation gescheiterten Spanier Alejandro Moro Canas (ATP-Rang 208), Gregoire Barrere aus Frankreich (369), sowie die niederländischen Doppelspezialisten Wesley Koolhof, Matwe Middelkoop und natürlich Dustin Brown.
Die große Sandplatzanlage im Schatten des Müngersdorfer Stadions bietet auch bei hohen Außentemperaturen genügend kühle Plätze, um die in Rot-Weiss verschworenen Kölner gegen den Vorjahres-Fünften aus der Kurpfalz zu begutachten.
Auf der roten Asche werden Karimis Spieler alles für den Premierensieg 2025 tun. Wohl wissend, dass es in der Abstiegssaison 2021 sogar drei Siege zum Start gab, ehe der Absturz und schließlich der bittere Fall in die 2. Bundesliga Nord folgte.
Nun nehmen Dustin Brown in seiner wohl letzten Bundesliga-Saison und dessen Teamkollegen einen weiteren Anlauf. Egal ob es der extraordinäre Doppelspezialist, der gleichzeitig auch Streaming-TV-Experte in Wimbledon ist, richtet, das französische Enfant-terrible Benoit Paire oder die anderen, ewigen KTHCler Jan Choinski und Kimmer Coppejans. Mit großem Teamgeist, der gewissen kölschen Lockerheit und genügend Partylaune für alle Freitagabend-Heimspiele wollen die Rückkehrer in der Bundesliga 2025 reüssieren.
Karimis Motto „Punkte holen und Ruhe haben“ trifft an dieser Stelle dann doch nur bedingt zu. Wenn die Kölner den TK GW Mannheim schlagen oder das folgende Heimspiel (11. Juli) gegen Bredeney erfolgreich gestalten, wird es sicher nicht ruhig, sondern launig am Olympiaweg.