Kapitän Christoph Greger hat seinen Vertrag beim Drittligisten verlängert. Der Routinier spricht von „cleveren“ Verhandlungen des Klubs.
Viktoria KölnDer Anführer bleibt an Bord

Christoph Greger (r.) steht seit 2021 bei Viktoria Köln unter Vertrag.
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Es ist eine beeindruckende Serie, die Viktoria Köln aufzuweisen hat. Seit 1986 standen die Höhenberger neunmal im Finale des Mittelrheinpokals. Und neunmal ging der Titel an den rechtsrheinischen Klub, zuletzt 2023. In dieser Saison hat sich die Viktoria erneut bis ins Endspiel gekämpft. Dort wartet am Samstag (16.30 Uhr) im voraussichtlich ausverkauften Sportpark Höhenberg der Drittliga-Rivale Alemannia Aachen. Das West-Duell wird im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ zusammen mit 19 anderen deutschen Verbandspokal-Endspielen in der ARD in einer rund siebenstündigen Konferenz live übertragen. „Wenn ich mir etwas als mein letztes Spiel hätte wünschen können, wäre es das gewesen: Ein Finale, zu Hause und dann auch noch gegen Alemannia Aachen“, sagt Trainer Olaf Janßen vor seinem letzten Einsatz als Kölner Coach.
Ein anderer Eckpfeiler bleibt dem Team hingegen erhalten: Kapitän Christoph Greger hat seinen auslaufenden Vertrag verlängert. Als Abwehrchef hatte der 28-Jährige großen Anteil an Viktorias Drittliga-Punkterekord, zudem haben die Höhenberger in einer Drittliga-Saison noch nie weniger Tore kassiert als in der abgelaufenen (48). „Greg ist nicht nur der Kapitän auf dem Platz, sondern auch daneben. Gerade für Marian Wilhelm als jungen Trainer wird er sehr wichtig sein. Er weiß, dass er mit Greg auf dem Platz einen verlängerten Arm hat“, blickt Sportchef Stephan Küsters auf die kommende Saison mit dem neuen Chefcoach Wilhelm.
Christoph Greger ist in die Personalplanung involviert
Greger spielt seit Sommer 2021 in Höhenberg, der gebürtige Münchener stammt aus der 1860-Jugend und stand anschließend bei der SpVgg Unterhaching unter Vertrag. Inzwischen hat sich der Lebensmittelpunkt des Abwehrhünen allerdings nach Köln verlagert – was eine große Rolle bei seiner Entscheidung für die Viktoria spielte. „Meine Familie und ich fühlen uns hier in Köln sehr wohl, es passt gut mit Viktoria zusammen“, sagt der Kapitän. Doch ein heimeliges Gefühl allein habe ihn natürlich nicht zur Unterschrift gebracht.
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„Der Verein hat es sehr gut und sehr clever gemacht. Ich wurde frühzeitig auf dem Weg mitgenommen und in die Entscheidungen involviert“, berichtet Greger. „Ich sehe es nicht als selbstverständlich an, dass man als Spieler mit in die Kader-Überlegungen involviert wird, dass man ein Gefühl bekommt, wie die Mannschaft in der kommenden Saison aussehen könnte.“ Greger ist also nicht nur Kapitän, Abwehrchef und Führungsfigur – er durfte auch Input bei der Kaderplanung geben. „Den Umgang mit diesen Informationen fand ich sehr offen, es hat mich beeindruckt. So läuft das mit Sicherheit nicht in jedem Verein“, sagt der 28-Jährige.
Viktoria Köln will Olaf Janßen den optimalen Abschied ermöglichen
Die gesammelten Eindrücke bestärkten Greger in der Einschätzung, dass die Viktoria trotz des anstehenden Umbruchs kein sinkendes Schiff ist. „Ich spiele Fußball, um erfolgreich zu sein, das gehört für mich dazu. Hätte ich das Gefühl gehabt, dass wir nächste Saison nicht mehr konkurrenzfähig sind, wäre mir die Verlängerung mit Sicherheit um einiges schwerer gefallen“, so Greger. „Ich habe großes Vertrauen in die Verantwortlichen und auch in den neuen Trainer Marian Wilhelm, dass wir auch in der kommenden Saison trotz des Umbruchs eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz bekommen und wieder den einen oder anderen überraschen können.“
Ein Titel zum Saisonabschluss und die Qualifikation für den DFB-Pokal wären Meilensteine auf dem Weg – allein die Erstrunden-Teilnahme würde der Viktoria über 200.000 Euro Prämie bescheren. In erster Linie hofft Greger allerdings auf einen erfolgreichen Abschluss der laufenden Spielzeit. „Der Coach verlässt uns, der eine oder andere Spieler geht. Für uns als Gruppe ist es das letzte Spiel in dieser Zusammensetzung“, so der Kapitän, für den es der dritte Pokalsieg mit der Viktoria wäre. „Wir hatten ein überragendes Jahr und richtig viel Spaß, haben richtig guten Fußball gespielt. Das Team hat es verdient, da zu einem guten Ende zu kommen.“ Um Janßen den optimalen Abschied zu ermöglichen, werde die Mannschaft „alles auf dem Platz lassen“.
Viktoria Köln holt Keeper Arne Schulz
Derweil hat die Viktoria eine neue Nummer zwei gefunden: Der Drittligist hat Arne Schulz verpflichtet, der 22-Jährige stand zuletzt beim SC Paderborn unter Vertrag und kam dort im Regionalliga-Team zum Einsatz. In der Jugend spielte Schulz für Rödinghausen und Arminia Bielefeld. In Köln soll er nun Herausforderer von Stammkeeper Dudu werden. Kevin Rauhut, bislang Nummer zwei und Torwarttrainer in Personalunion, wird sich künftig auf seinen Hauptjob auf dem Trainingsplatz fokussieren.