Zum dritten Mal binnen knapp zwei Wochen fängt sich der Kölner Drittligist die entscheidenden Tore vor der Pause.
Viktoria Köln schwächelt erneut in Halbzeit einsDie Höhenberger Langschläfer

Nach der Niederlage in Mannheim bedanken sich die Viktoria-Profis bei den mitgereisten Fans.
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Die Saison ist noch jung, doch beim FC Viktoria Köln ist bereits ein Muster zu erkennen – allerdings kein positives. Beim 0:2 (0:2) in Mannheim am Sonntagabend hatte der Höhenberger Drittligist bereits zum dritten Mal binnen knapp zwei Wochen die erste Halbzeit fast gänzlich verschlafen und somit das Spiel aus der Hand gegeben. In Saarbrücken (1:2), im Pokal gegen den SC Paderborn (1:3) und nun beim SV Waldhof kassierte die Viktoria alle Gegentore vor der Pause. „Wir müssen ehrlich mit uns sein, wir haben dem Gegner jetzt zum wiederholten Male einen Zwei-Tore-Vorsprung geschenkt. Dann wird es immer schwer sein, Spiele zu gewinnen“, kritisierte Trainer Marian Wilhelm.
Christoph Greger fehlt angeschlagen
Zunächst hatten die Kölner in der 29. Minute Adama Diakhaby am Strafraum zu viel Zeit und Raum gelassen, per Linksschuss brachte der Mittelfeldmann den SV Waldhof in Führung (29.). Kurz vor der Pause umkurvte Kennedy Okpala an der Kante des Sechzehnmeterraums Tim Kloss mit einer Bewegung wie eine Fahnenstange und erzielte das 2:0 (42.). „Wenn man Diakhaby allein aufs Tor schießen und Okpala sich an der Box einfach aufdrehen lässt, dann ist es schwer, hier zu Null zu spielen“, meinte Wilhelm. Doch nicht nur die Defensive, die ohne den angeschlagenen Kapitän Christoph Greger auskommen musste, war in den entscheidenden Szenen nicht auf der Höhe.
Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit erspielten sich die Kölner gute Torchancen, teilweise nach sehenswerten Angriffen. „Wir wollten mehr Torgefahr ausstrahlen, das ist uns gelungen. Am Ende hatten wir Torchancen für zwei Spiele“, sagte Wilhelm. „Wenn auf unserer Seite dann eine Null steht, haben wir etwas falsch gemacht.“ Mal die falsche Entscheidung, mal Unvermögen, mal Pech – Viktorias Offensive hatte einen gebrauchten Tag erwischt. „Es war ein Tag, an dem kein Ball über die Linie wollte“, so der Trainer. Stürmer David Otto, selbst ebenfalls glücklos im Abschluss, sagte: „Das Spiel wurde in den Strafräumen entschieden. Da war Waldhof einfach besser. Wir hatten genug Chancen, um das Spiel schon in der ersten Halbzeit in unsere Richtung zu drehen. Wenn du die nicht machst, wird es schwer, Spiele zu gewinnen.“
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David Otto wünscht sich mehr Geradlinigkeit
Zeitweise verlor sich die Viktoria im Klein-Klein, wie Otto kritisierte. „Wir wollen oft nochmal abspielen und nochmal aufziehen. Wir brauchen etwas mehr Klarheit, müssen den Abschluss suchen, auch mal außerhalb der Box. Dummer Spruch: Nur wenn du schießt, kannst du treffen“, sagte der Zugang vom SV Sandhausen. Hinzu kamen Schiedsrichter-Entscheidungen zu Ungunsten der Viktoria: Eine mögliche Gelb-Rote Karte gegen Mannheims Arianit Ferati sowie ein nicht gegebener Elfmeter nach einem Rempler gegen den Kölner Meiko Sponsel. „An so einem Tag kommt alles zusammen“, klagte Wilhelm.
Doch viel Zeit, um den Punkten hinterherzutrauern, hat die Viktoria nicht. Bereits am Freitagabend (19 Uhr) ist Jahn Regensburg zu Gast im Sportpark Höhenberg, die Kölner müssen ihre Heimstärke auf den Platz bringen, um nicht früh in der Saison in den Tabellenkeller zu rutschen. Bis dahin dürfte Trainer Wilhelm noch ein oder zwei Zugänge begrüßt haben: Sowohl ein variabler Angreifer als auch ein Ersatz für den schwer am Knie verletzten Marco Pledl sollen noch verpflichtet werden. „Wir hoffen, dass wir noch einmal nachlegen können, was mit unseren Mitteln nicht immer einfach ist“, erklärte der Trainer.