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Baskets-HeimsiegJeff Garrett entzückt die Fans mit zwei Dunkings

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Der Ex-Chemnitzer und Neu-Bonner Jeff Garrett (rechts) packt John Newman III aufs Poster.

Der Ex-Chemnitzer und Neu-Bonner Jeff Garrett (rechts) packt John Newman III aufs Poster.

Telekom Baskets Bonn ringen die Niners Chemnitz nach Verlängerung mit 86:82 nieder – Schon am Mittwoch geht es weiter

Der Mann hat Nerven aus Stahl. Erst verwandelte Jeff Garrett zwei Freiwürfe und schickte seine Telekom Baskets Bonn in die Verlängerung, dort verwandelte er einen Dreier und brachte sein Team mit einem krachenden Dunking auf die Siegerstraße. Nach spannenden 45 Minuten gewannen die Baskets mit 86:82 (20:21, 22:17, 17:15, 14:20, 13:9) gegen die Niners Chemnitz. Dank des Sieges bleiben sie dem Kampf um die Playoff-Plätzen erhalten.

Das erste Viertel strand im Zeichen von Bonns Kapitän Mike Kessens, der zehn seiner insgesamt zwölf Zähler markierte. Die Gastgeber punkteten unter dem Brett, denn von außen lief nicht viel zusammen. Die ersten drei Dreier verfehlten das Ziel. Also nahm Garrett das Heft in die Hand, schnappte sich den Ball und stopfte ihn mit Gewalt gegen den Chemnitzer John Newman III durch die Reuse – ein Posterdunk zum 6:2 (3.).

Seine Premiere im Baskets-Trikot feiert Patrick Heckmann nach dem 10:10 (6.). Kur Jongkuch leistete sich einen Airball beim Freiwurf mit Brett, die Rheinländer gerieten mit 13:17 (8.) ins Hintertreffen, verkürzten aber bis zum Viertelende auf 20:21.

Im zweiten Abschnitt erzwang Garrett mit einem Dreier den Führungswechsel (25:23, 12.). Niners-Coach Rodrigo Pastore nahm nach dem 24:29 (13.) eine Auszeit, die sich auch Bonns Trainer Marko Stankovic genehmigte, als der Vorsprung schmolz (31:29, 15.). Nun attackierten die Hausherren die Zone der Chemnitzer und sammelten zahlreiche Offensivrebounds. Die 42:38-Pausenführung machte Stankovic Mut: „Wir haben solide auf beiden Seiten des Feldes gespielt.“

Nach Wiederbeginn ließ das Niveau merklich nach, die Partie lebte von der Spannung. Beide Mannschaften leisteten sich teilweise unerklärliche Ballverluste, die nicht auf den Druck der gegnerischen Verteidigung zurückzuführen waren. Trotz diverser Nachlässigkeiten behauptete Bonn seinen Vorsprung (59:53, 30.).

Im Schlussviertel kämpften sich die Niners zurück in die Begegnung und lagen knapp vorn (62:60, 34.). Spektakulär der And-one-Korb von Zach Cooks zum 64:62 (35.), dann herrschte Flaute im Angriff der Baskets. Chemnitz angelte sich die Führung, foulte jedoch Garrett 3,5 Sekunden vor Schluss. Der verwandelte beide Freiwürfe zum 73:73 sicher – Verlängerung.

Dort nahmen die Gastgeber ihr Herz in die Hand und profitierten vom Kräfteverschleiß bei den Sachsen, die unter der Woche noch im EuroCup verloren hatten. Als Heckmann 9,9 Sekunden vor dem Ende einen Freiwurf zum 86:82 verwandelte, jubelten die 5777 Fans im Telekom Dome, die Garrett zuvor bereits mit einem weiteren Dunking über Amadou Sow verzückt hatte: „Gegen seine Ex-Mannschaft zu spielen, ist immer etwas Persönliches“, kommentierte Garrett seinen Gala-Auftritt mit 22 Punkten, 10 Rebounds und 4 Dreiern.

Stankovic attestierte seiner Truppe Charakter: „Zu Beginn des dritten Viertels und in den ersten fünf Minuten des letzten Viertels hat uns die Konzentration gefehlt, um unsere Defensiv- und Offensiv-Systeme konsequent durchzuspielen. In den letzten vier Minuten der regulären Spielzeit sowie in der Verlängerung haben wir jedoch eine Schippe draufgelegt. Die Partie hätte jederzeit in beide Richtungen kippen können, doch wir haben unsere Chance genutzt und das Spiel für uns entschieden. Ich gratuliere meinen Spielern zu diesem Sieg.“

Am Mittwoch empfangen die Baskets um 20 Uhr die Skyliners Frankfurt im Telekom Dome. Dann wollen sie nachlegen und beweisen, dass der hart erkämpfte Erfolg gegen die Niners Chemnitz keine Eintagsfliege war.

Bonn (Punkte/Dreier): Comithier (23), Garrett (22/4), Kessens (12), Jongkuch (8), Birts (7/1), Murphy (5/1), Cooks (4), Aminu (3), Heckmann (2); Rebounds: 38 (Garrett 10); Assists: 18 (Murphy 8); Ballverluste: 11; Trefferquote Feld: 40 % (28/70); Dreierquote: 25,0 % (6/24).

Chemnitz (Punkte/Dreier): Sow (18/1), Newman III. (18/2), Yebo (16/2), Kajami-Keane (8/2), Mushidi (7/1), Davis (7/2), Beran Jr. (6), Minchev (2); Rebounds: 48 (Sow 9); Assists: 23 (Davis 11); Ballverluste: 20 (Kajami-Keane 6); Trefferquote Feld: 38,2 % (26/68); Dreierquote: 26,3 % (10/38).