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Trotz neuer AufstellungWerkself verliert mit 2:3 gegen Mainz 05

Lesezeit 3 Minuten
Bayers Patrik Schick (l) im Kopfballduell mit Leandro Barreiro Martins von Mainz 05.

Bayers Patrik Schick (l) im Kopfballduell mit Leandro Barreiro Martins von Mainz 05.

Tristesse statt Vorfreude auf den karnevalistischen Rosenmontag. Die Werkself unterliegt Mainz 05 am Sonntag mit 2:3.

Die Fußballprofis von Bayer Leverkusen stehen nach dem 2:3 (1:2) im Heimspiel gegen Mainz 05 im Niemandsland der Bundesliga und vor einem defensiven Scherbenhaufen.

„Wir kriegen ganz komische Gegentore und müssen im Kollektiv einfach besser verteidigen“, schimpfte Nadiem Amiri nach der vierten Niederlage in den letzten fünf Pflichtspielen. Den Absturz vorbei an den Mainzern auf Rang zehn machte Bayers Torschütze zum 1:1 auch an der Effizienz fest: „Mainz hat uns eiskalt bestraft, obwohl wir es gefühlt im Griff hatten.“

Umgebaute Werkself nach Europa-League-Niederlage

Unpassend zum Karnevalssonntag hatten schon die Vorzeichen in der BayArena eher grau gestanden. Das zweite Heimspiel binnen drei Tagen war für die Werkself nämlich das Sandwich-Spiel zwischen den europäischen K.o.-Runden-Playoffs gegen AS Monaco. Unklar, ob Coach Xabi Alonso seine Elf deswegen einmal auf links gekrempelt hatte.

Jedenfalls präsentierten sich die Rheinländer nach dem 2:3 in der Europa League im neuen Gewandt: Moussa Diabys Ausfall wegen muskulärer Probleme brachte den Startelfeinsatz von Amine Adli mit sich. Dass aber auch Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Piero Hincapie, Exequiel Palacios und Adam Hlozek pausierten und dafür Odilon Kossounou, Daley Sinkgraven, Kerem Demirbay, Callum Hudson-Odoi und Sardar Azmoun begannen, verwunderte.

Die auf sechs Positionen umgebaute Werkself startete im 4:3:3 dann auch verhalten. In den bunt-kostümierten Fanblocks brodelte es erst nach 20 Minuten: Im Anschluss an Kerem Demirbays Freistoß gingen im Mainzer Strafraum sowohl Azmoun als auch Anton Stach zum Ball. Und weil der Mainzer später zutrat, bekam Leverkusens Iraner den Strafstoß nach Ansicht der VAR-Bilder zugesprochen.

Edmond Tapsoba hatte gegen Bochum noch getroffen, zielte aber flach links und zu schwach für Gäste-Keeper Finn Dahmen (23.). So fiel das erste Tor auf der Gegenseite: Rechtsverteidiger Kossounou schlug ein Luftloch, sodass Anthony Caci direkt zum 0:1 treffen konnte (26.).

Schick verwandelt ersten Torschuss nach dreimonatiger Pause

Bei seinem ersten Startelf-Einsatz unter Alonso blieb Azmoun im Fokus. Nachdem er Edimilson Fernandes den Ball über links abgejagt hatte, spielte er quer zu Amiri. Dessen Treffer zum 1:1 ließ Bayer auf die Wende hoffen (32.). Allerdings blieb die Defensivleistung indiskutabel: Vor dem 1:2 war Jae Sung Lee für Mainz schnell eingelaufen und legte per Kopf quer zu Torschütze Leandro Barreiro (45.+4).

Noch bitterer wäre der folgende Foulelfmeter gegen Robert Andrich gewesen. Der Sechser traf Karim Onisiwo links im Strafraum und konnte erst aufatmen, als der VAR wegen eines vorangegangenen Fouls auf der Gegenseite gegen Adli eingriff und die Entscheidung zurücknahm (45.+6). Statt des 1:3 gab es nach dem Seitenwechsel den erneuten Ausgleich: Nachdem Alonso Wirtz und Patrik Schick eingewechselt hatte, attackierte die Heimelf über links und scheiterte in Ping-Pong-Manier zwei Mal am Pfosten.

Leverkusens Patrik Schick (r) erzielt das 2:2.

Leverkusens Patrik Schick (r) erzielt das 2:2.

Mit seinem ersten Torschuss nach über dreimonatiger Verletzungspause traf Schick zum 2:2 und versetzte ganz Leverkusen in Euphorie (58.). Allerdings nur kurz: Lukas Hradecky musste zwei Mal gegen Lee und Onsiswo das 2:3 verhindern (60.). Nach einem Foul von Adli an Silvan Widmer im eigenen Strafraum, sah der Franzose Rot und zu, wie Marcus Ingvartsen den fälligen Strafstoß rechts unten zum Auswärtssieg verwandelte (81.).

Während Mainz feierte, grübelten Amiri und Co. noch lange über die unstrukturierten 95 Minuten mit einer roten und elf gelben Karten nach. Das bunte Treiben verlassen wird Charles Aranguiz. Der Chilene hat einen Vorvertrag bei seinem brasilianischen Ex-Klub SC Internacional Porto Alegre unterschrieben.