Handball-BundesligaVfL Gummersbach gewinnt zu Hause gegen die MT Melsungen

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Vor Torhüter Tibor Ivanisevic stoppen die Abwehrspieler Julian Köster und Stepan Zeman den Melsunger Erik Balenciaga.

Die Abwehr mit Julian Köster und Stepan Zeman vor einem starken Torhüter Tibor Ivanisevic war der Schlüssel zum Erfolg für den VfL.

Der VfL Gummersbach hat in der Handball-Bundesliga durch den Heimsieg gegen Melsungen erneut Punkte gegen ein Spitzenteam gesammelt.

Eine gute Abwehr vor einem starken Torhüter Tibor Ivanisevic, dazu ein schneller und sicherer Angriff — das waren die Zutaten, mit denen die Handballer des VfL Gummersbach in der zum dritten Mal ausverkauften Schwalbe-Arena die MT Melsungen mit 37:31 (20:19) bezwangen.   Nach der besten Saisonleistung forderten die Fans die erste Humba der Meisterschaftsrunde. Die führte Ellidi Vidarsson, souffliert von Ole Pregler, an.

Wie begeisternd die Partie war, zeigte sich   bereits in der 20. Minute, als Julian Köster mit einem perfekten Anspiel auf Lukas Blohme glänzte. Der Rechtsaußen versenkte den Ball zum 15:13. Das Publikum spendete stehende Ovationen. Dabei waren die Gummersbacher zunächst nicht gut in die Partie gestartet und hatten vor allem Probleme mit Dainis Kristopans und Evlar Örn Jonsson (9 Tore). Schnell führten die Gäste 5:2 (6.) und schienen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden.

Mit einem 6:0-Lauf drehte der VfL Gummersbach die Partie

Doch der VfL fand immer besser in die Partie und ließ sich nicht abhängen. Das Spiel wendete sich, als Tibor Ivanisevic für den bis dahin glücklosen Daniel Rebmann ins Tor kam. Zwar scheiterte Milos Vujovic mit einem Siebenmeter an Nebojsa Simic, doch die Gummersbacher wurden immer sicherer: Beim 13:10 (15.) durch Erik Balenciaga, den Dreh- und Angelpunkt des Melsunger Spiels, lagen die Gäste zum letzten Mal mit drei Toren in Führung.

Der VfL drehte die Partie mit einem 6:0-Lauf zum 16:13.   Als Giorgi Tskhovrebadze mit seinem sehenswerten Drehertor zum 18:15 (25.) traf, gab es den nächsten Jubelsturm. „Wir sind immer besser ins Spiel gekommen, das Zusammenspiel hat immer besser funktioniert“, sagte der Georgier nach dem Abpfiff. Sein Trainer Gudjon Valur Sigurdsson   attestierte ihm im Anschluss, sein bestes Spiel im VfL-Trikot gemacht zu haben.

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson wusste nicht, wen er nicht loben sollte

Überhaupt wusste Sigurdsson nicht so recht, wen er   nicht loben sollte. Julian Köster hob er als Führungsspieler hervor, freute sich, dass Ole Pregler soviel Verantwortung übernommen habe. Vor allem in der zweiten Halbzeit habe die Abwehr gut funktioniert, als man mit Stepan Zeman ein wenig Masse gegen Kristopans gestellt habe. Auch die Rote Karte nach Videobeweis gegen Ellidi Vidarsson (43.) und kurzzeitiger doppelter Unterzahl durch die zeitgleiche   Zweiminutenstrafe gegen Tom Kiesler steckte sein Team weg. Da habe sich die Bedeutung von drei Kreisläufern gezeigt, so der VfL-Trainer.

Nach dem Wiederanpfiff setzte sich der VfL immer weiter ab. Im Tor hielt Ivanisevic und vorne verwandelten seine Mannschaftskollegen. Beim 29:24 (45.) lag der VfL erstmals mit fünf Toren vorne, erlaubte sich in der Folge drei schlechte Angriffe, die durch die Ivanisevic-Paraden folgenlos   blieben. Oder wie Sigurdsson sagte, Meckern auf hohem Niveau seien. Beim 32:26 (52.), einem Treffer von Ivanisevic ins leere Tor, lag der VfL mit sechs Treffern vorne und ließ sich die Partie auch nicht mehr aus der Hand nehmen.

Für den Ex-Melsunger Ole Pregler war es ein besonderes  Spiel 

Für Ole Pregler war das Spiel gegen seinen Heimatverein ein besonderes, auch wenn er sich vor allem darüber freute, dass der VfL gegen ein Spitzenteam gewonnen habe. Nach dem eher holprigen Start in die Saison habe sich die Mannschaft gesteigert. „Wir arbeiten auch hart daran.“

Enttäuschung herrschte dagegen bei Melsungens Trainer Roberto Garcia Parondo, der vor allem mit dem Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause haderte. „Da haben wir nicht unser Level gezeigt“, sagte der MT-Trainer. Dabei habe die Mannschaft den Auftritt der Gummersbacher gegen die Füchse Berlin, als der VfL die Partie trotz eines Sieben-Tore-Rückstands in den letzten Spielminuten noch zum 30:30 gedreht hatte, genau studiert, sagte der Melsunger Ivan Martinovic. Er hatte den VfL vor fünf Jahren verlassen und war nun zum ersten Mal in einem Ligaspiel in der Schwalbe-Arena. Er habe sich sehr auf die Partie gefreut, sagte Martinovic. Gekippt sei das Spiel, als Ivanisevic zu halten begann.

Für den VfL geht es am Montag, 20. November, 19 Uhr, bei der HSG Wetzlar weiter.

Tore VfL Gummersbach: Ivanisevic (1), Vidarsson (5), Kodrin (3), Vujovic (3/2), Köster (7), Blohme (5), Tskhovrebadze (7), Mappes (1), Pregler (3), Horzen (1), Zeman (1).

Tore MT Melsungen: Balenciaga (5), Sipos (3), Kristopans (4), Ferreira (1), Drosten (1), Jonsson (9), Martinovic (1/1), Kastening (7/4).

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