Gegen Ingolstadt schießt sich der Höhenberger Angreifer mit zwei Toren den Frust von der Seele. Die Zukunft von Lobinger ist jedoch unklar.
Nach 3:1 gegen IngolstadtGroßes Lob von Viktoria-Trainer Marian Wilhelm für Tyger Lobinger

Lex-Tyger Lobinger feiert seinen ersten von zwei Treffern gegen den FC Ingolstadt.
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Ein weiter Einwurf, eine Verlängerung auf Lex-Tyger Lobinger – und der Angreifer von Viktoria Köln traf per Direktabnahme ebenso anspruchsvoll wie sehenswert zum 3:1-Endstand gegen den FC Ingolstadt. Es war am Freitag sein zweiter Treffer des Abends und zugleich der Schlusspunkt einer starken Vorstellung der Viktoria. Der 26-Jährige feierte ausgelassen, setzte zu einem artistischen Flickflack an – und verletzte sich danach beim Jubeln. Unter lautem Applaus der 3612 Zuschauern wurde er ausgewechselt.
Lobinger gibt Entwarnung
„Ich habe mich nicht beim Flick-Flack verletzt, aber danach kam Lucas Wolf zu mir und ist mit seinem Oberkörper gegen meinen gesprungen – das hat sich an der Rippe nicht so gut angefühlt“, erklärte Lobinger später schmunzelnd und gab Entwarnung: „Ein bisschen Eis sollte reichen.“
Bis dahin hatte sich der Stürmer den Erfolg erarbeitet. Zuvor waren die Ingolstädter in Führung gegangen, obwohl Viktoria das Spiel kontrollierte. Lobinger und Ingolstadts Schlussmann Kai Eisele lieferten sich ein persönliches Duell – achtmal versuchte es Lobinger, doch entweder war Eisele im Weg oder der Ball verfehlte das Tor.
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Doch David Otto leitete mit seinem Ausgleichstreffer die Wende ein, Lobinger erhöhte mit seiner neunten und zehnten Möglichkeit. „Er fühlt sich momentan unglaublich wohl – das merkt und sieht man. Zehn Abschlüsse gegen Ingolstadt, das ist außergewöhnlich. Aber das ist auch ein Verdienst der Mannschaft, die ihn immer wieder in Szene setzt. Und man sieht bei den Jubelszenen, wie sehr ihm die Mitspieler die Tore gönnen. Das ist einfach schön anzusehen“, lobte Viktoria-Trainer Marian Wilhelm.
Für Lobinger waren es die Treffer sieben und acht in der Saison. Bereits gegen Hansa Rostock hatte er zweimal per Elfmeter getroffen. „Wir sind sehr froh, ihn in unseren Reihen zu haben. Es waren keine einfachen Wochen für ihn, weil er immer wieder spielerische Rückschläge hatte. Und dann zwei Elfmeter in Folge gegen Rostock zu verwandeln, ist eine besondere Leistung. Auch gegen Ingolstadt hat er trotz zahlreicher Chancen nicht den Kopf verloren und weitergemacht – das war stark“, lobte Wilhelm.
Dem Trainer ist klar, dass die Leistungen des Angreifers Begehrlichkeiten wecken: „Ich mache mir da aber keine Illusionen. Wer bei uns eine richtig gute Saison spielt, der wird früher oder später hoffentlich in höheren Ligen unterwegs sein. Natürlich würde ich mich freuen, länger mit ihm zu arbeiten – aber für Viktoria ist es schwer, solche Spieler langfristig zu halten.“
Wilhelm mit viel Lob für den Stürmer
Lobinger selbst wirkt gefestigter als in früheren Phasen seiner Karriere. „Er ist mit hohen Erwartungen an sich selbst gestartet. Wenn man sich große Ziele steckt, besteht immer etwas die Gefahr, daran zu verzweifeln. Aber er hat zuletzt unglaublich viel investiert – und merkt jetzt, dass sich diese Arbeit auszahlt. Gerade im Umgang mit Rückschlägen ist er stabiler geworden. Das ist ein Riesenschritt in seiner Entwicklung“, sagte Wilhelm stolz. Doch nicht nur Lobinger, sondern das „ganze Team habe ein Statement setzen wollen, nach der 2:4-Heimniederlage gegen Rostock“, so Wilhelm.
Gerade im Umgang mit Rückschlägen ist er stabiler geworden. Das ist ein Riesenschritt in seiner Entwicklung
Dank des Erfolges bleibt Viktoria in Schlagdistanz zur oberen Tabellenhälfte, die kommenden Spiele sind beim SV Wehen Wiesbaden und im Sportpark Höhenberg gegen den SC Verl. Auf die Nachfrage, ob Wilhelm in beiden Partien eine machbare Aufgabe sieht, resümiert der 37-Jährige: „Es wäre vermessen, Wiesbaden als machbare Aufgabe zu bezeichnen. Sie sind unberechenbar, mit großen Ambitionen in die Saison gestartet. Auch Verl ist eine starke Mannschaft, aber daran denken wir jetzt noch gar nicht. Wenn wir uns Woche für Woche steigern, können wir mit jedem Gegner mithalten“, erklärte Wilhelm.
Viktoria Köln: Dudu – Dietz, Greger, Ronstadt –Sponsel (90. Kozuki), Wolf, Kloss, Handle –Münst, Otto –Lobinger (81. Zank). – Zuschauer: 3612. – Tore: 0:1 Deichmann (16.), 1:1 Otto (54.), 2:1 Lobinger (69.), 3:1 Lobinger (78.).

