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GeduldsprobeDeutlich mehr Baustellen und Staus auf NRW-Autobahnen

Lesezeit 2 Minuten
Viele Baustellen und viele Staus - Autofahrer müssen auf den Autobahnen in NRW häufig Geduld aufbringen. (Archivbild)

Viele Baustellen und viele Staus - Autofahrer müssen auf den Autobahnen in NRW häufig Geduld aufbringen. (Archivbild)

Stoßstange an Stoßstange: Auf vielen Abschnitten der Autobahnen stockt oder steht der Verkehr. Häufig sind Baustellen die Ursache. 

Die Baustellen und Staus haben auf den vielbefahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen nach neuen Daten des ADAC in jüngster Zeit deutlich zugenommen. Etwa zwei Drittel aller 1205 bundesweiten Autobahnbaustellen befänden sich momentan in Nordrhein-Westfalen, erklärte der ADAC Nordrhein in einer Analyse. Im Vergleich dazu lägen nur 17 Prozent aller deutschen Autobahnkilometer im bevölkerungsreichsten Bundesland. 

Im Mai 2025 sei die Zahl der Baustellen auf den NRW-Autobahnen auf 743 angestiegen. Das bedeute ein Plus von 142 Baustellen gegenüber dem Mai 2024. Außerdem übertreffe der aktuelle Stand den Spitzenwert des vergangenen Jahres von 685 Baustellen im Monat November 2024. 

Die Baustellen und Staus haben auf den Autobahnen in NRW laut einer ADAC-Auswertung deutlich zugenommen. (Archivbild)

Die Baustellen und Staus haben auf den Autobahnen in NRW laut einer ADAC-Auswertung deutlich zugenommen. (Archivbild)

„Die Maßnahmen sind in aller Regel alternativlos, um das zu erheblichen Teilen marode Autobahnnetz zu modernisieren und die großen Sorgenkinder, unsere angeschlagenen Brücken, wieder von der Intensivstation zu holen“, sagte ADAC-Experte Roman Suthold. Über Jahrzehnte sei zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert worden. „Das fällt uns jetzt auf die Füße“, schilderte er. Die Folge sei, dass die Pendler und Reisenden häufig im Stau stünden. 

Längere Staus

Im April 2025 stieg die Gesamtlänge der Staus zum gleichen Monat des Vorjahres laut der Auswertung des ADAC um 26 Prozent auf 26.701 Kilometer. Die summierte Staudauer nahm den Angaben zufolge um 20 Prozent auf 15.438 Stunden zu. Auch im Mai 2025 registrierte der ADAC prozentual zweistellige Zuwachsraten auf den NRW-Autobahnen von 15 Prozent bei der Länge der Staus und von 17 Prozent bei der Staudauer gegenüber dem Vorjahresmonat. 

„Bauzeit ist leider auch Stauzeit. Es gibt aber Stellschrauben, an denen man drehen kann. Wir brauchen den Sanierungsturbo“, fordert Suthold. Baustellenmaßnahmen müssten zeitlich noch besser aufeinander abgestimmt werden. Auch bei der Baustellenkommunikation gäbe es Luft nach oben. Außerdem gelte es Planungs- und Genehmigungsverfahren weiter zu beschleunigen. 

Was können Pendler tun?

Wer flexible Arbeitszeitmodelle nutzen könne, sollte antizyklisch fahren und die Stoßzeiten meiden, rät der ADAC. „Wer seinen Arbeitstag erst zu Hause beginnen kann, wenn die Autobahnen morgens voll sind, und dann ein bis zwei Stunden später ins Büro fährt, spart viel Zeit und Nerven“, meint Suthold. „Und es hilft auch allen, die berufsbedingt keine Wahl haben.“ Der ADAC rät auch dazu, Alternativen im Nahverkehr zu prüfen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. (dpa)