Bekannter HochstaplerJürgen Harksen erliegt seiner Alkoholsucht auf Mallorca

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Jürgen Harksen (r.) lässt sich bei seinem Prozess 2003 die Handschellen abnehmen.

Jürgen Harksen (r.) lässt sich bei seinem Prozess 2003 die Handschellen abnehmen. (Archivfoto)

Der Millionenbetrüger hatte mit einem ausgeklügelten System in den 80er Jahren teils prominente Opfer um ihr Vermögen gebracht.

Der verurteilte frühere Millionenbetrüger Jürgen Harksen, der in den 80er und 90er Jahren auch prominente Anleger um ihr Geld gebracht hatte, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 63 Jahren an seinem langjährigen Wohnort Palma de Mallorca, wie sein Anwalt Gerhard Strate der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Damit bestätigte er entsprechende Berichte des „Hamburger Abendblatts“ und der „Bild“-Zeitung.

Wie die Hamburger Zeitung berichtet, sei dem ehemaligen Trickbetrüger seine exzessive Alkoholsucht zum Verhängnis geworden. Jürgen Harksen sei an multiplem Organversagen gestorben, nachdem er nach einem Sturz eine Hirnblutung erlitten haben soll.

Dieter Wedel von Jürgen Harksens Lebensgeschichte inspiriert

In dem 2010 ausgestrahlten ARD-Zweiteiler „Gier“ hatte sich Regisseur Dieter Wedel von Harksens Lebensgeschichte inspirieren lassen, mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle. Der gebürtige Flensburger Harksen hatte Anleger mit viel Geschick zu Investments überredet, hinter denen nach Auffassung der Justiz aber keine echte Geschäftsidee steckte, sondern eine Art Schneeballsystem.

Jürgen Harksen in der ARD-Talksendung „Anne Will“ 2011. (Archivfoto)

Jürgen Harksen in der ARD-Talksendung „Anne Will“ 2011. (Archivfoto)

Er galt als schillernde Figur mit Hang zum Luxus, auf den auch Größen aus dem Showgeschäft sowie Ärzte und Rechtsanwälte hereinfielen. Zu den Promis gehörte auch Dieter Bohlen. Der „DSDS“-Star soll damals drei Millionen Mark angelegt haben – die er aber zurückbekam.

Jürgen Harksen zog auch Dieter Bohlen in seine krummen Geschäfte

1993 hatte er sich nach Südafrika abgesetzt und so dem Zugriff der deutschen Justiz jahrelang entzogen. Am Kap der Guten Hoffnung trieb er weiter sein Unwesen. Er sammelte weiter Geld für seine nicht existenten Geschäfte, um sein Luxusleben in Südafrika zu finanzieren.

Im Jahr 2003 wurde Harksen in Hamburg wegen Betrugs verurteilt. Der Betrüger wurde zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und 2008 entlassen.

Danach baute sich Jürgen Harksen auf der spanischen Ferieninsel Mallorca ein neues Leben auf. Er versuchte sich als Gastronom und Galerist. Laut „Bild“-Zeitung soll Jürgen Harksen dort ein ziemlich einsames Leben geführt haben. (mbr/dpa)

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