Taxibranche in Wipperfürth80 Prozent weniger Einnahmen auf einen Schlag

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Muharrem Isliyen ist Taxiunternehmer in Wipperfürth, sitzt aber auch selbst am Steuer.

Muharrem Isliyen ist Taxiunternehmer in Wipperfürth, sitzt aber auch selbst am Steuer.

Wipperfürth – Corona hat vielen Branchen zugesetzt. Wie erging es der Taxibranche? Muharrem Isliyen erklärt: „Erst jetzt kann ich sagen, dass die Auslastung wieder gut ist.“ Er hatte 2015 das Wipperfürther Taxi-Unternehmen an der Lüdenscheider Straße von Taxi Höller übernommen.

Rund 80 Prozent Einnahmeeinbußen von jetzt auf gleich: Als im März 2020 alles heruntergefahren wurde, hat das auch ihn und seine Mitarbeiter die Krise schwer getroffen. „Wenn alle zu Hause bleiben müssen, Restaurants zu sind und alle Veranstaltungen abgesagt werden, dann trifft uns das hart“, sagt er. Das Jahr 2021 begann nicht viel besser. Lockdown bis ins Frühjahr, Ausgangssperren, der Karneval wurde abgesagt, keine Schützenfeste, Feiern wie Hochzeiten im engen Kreis: All das schlug dann auch auf das Taxigeschäft durch.

Unbürokratische Unterstützung in der Pandemie

Muharrem Isliyen hat in der Pandemie von seinen zwölf Wagen acht abgemeldet – und ist froh, dass das unbürokratisch von allen zuständigen Stellen unterstützt wurde. Vier Wagen fuhren weiter. „So haben wir die Krankentransporte wie die Dialysefahrten aufrechterhalten“, erzählt er. Damit hat er auch seine drei festangestellten Mitarbeiter nicht in die Kurzarbeit schicken müssen. „Den Antrag hatte ich aber schon abgegeben“, sagt Isliyen. In normalen Zeiten fahren zusätzlich 30 Aushilfen für das Unternehmen – die konnte er monatelang nicht beschäftigen.

Seit den Lockerungen in diesem Sommer geht es wieder bergauf. Peu á peu hat er alle Taxis wieder angemeldet. Jetzt ist der ganze Fuhrpark wieder unterwegs. Die Aushilfen hat Isliyen großteils wieder zurückholen können. Aber nicht alle, denn: „In der langen Zeit haben einige natürlich auch eine andere Beschäftigung angenommen.“ Das beschert ihm nun an manchen Tagen einen Fahrer-Engpass. Dennoch ist Muharrem Isliyen froh, dass es weitergeht.

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In den Taxen gilt – wie in öffentlichen Verkehrsmitteln – die Maskenpflicht. Ob sich alle daran halten? Das kann der Unternehmer bejahen. „Es gibt nur ganz selten Kunden, die versuchen, zu diskutieren. In solchen Fällen bitten wir höflich darum, sich an die Regel zu halten.“ Denn auch Muharrem Isliyen und seine Fahrer müssen sich an die Gesetzesvorgaben halten – sonst riskieren sie ein Bußgeld. Und wenn einer gar nicht einsichtig ist? „Dann lassen wir ihn nicht einsteigen“, sagt Isliyen. Das sei aber zum Glück eine große Ausnahme. Wir hatten auch bei Taxi Thelen in Lindlar um Auskunft gebeten, das wurde abgelehnt.

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