Die weltgrößte Computerspielemesse verzeichnet mit 1500 Ausstellern aus 72 Ländern Höchstwerte. Vom 20. bis zum 24. August lockt die Gamescom nach Köln.
Gamescom 2025Kölns Spielemesse wächst weiter und lockt mit neuen Rekorden

Besucher der Gamescom werden in der nächsten Woche wie im Vorjahr Spiele ausprobieren.
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„Games – Perfekte Unterhaltung“. Das ist das Leitthema der Computerspielemesse Gamescom, die vom 20. bis zum 24. August in den Kölner Messehallen stattfindet.
Das Leitthema gedeckt sieht Computerspieleverband Game, der zusammen mit der Kölner Messe die Gamescom organisiert, durch eine repräsentative Umfrage durch das Meinungsforschungsunternehmen YouGov. Demnach sind Games für 63 Prozent der Deutschen das Entertainment unserer Zeit. Das sind immerhin 44 Millionen Menschen. Weiter sagen in der am Dienstag in Köln vorgestellten Untersuchung 94 Prozent der Befragten, dass sie beim Spielen einfach Spaß haben, dass sich durch Games gut unterhalten fühlen (93 Prozent) und sich mit Games entspannen (91 Prozent).
Durchschnittsalter der Spieler steigt
Die Spielenden werden im Schnitt älter, wie Untersuchungen im Auftrag von Game und von Bitcom (siehe Kasten) zeigen. „Seit Jahren steigt das Durchschnittsalter der Spielenden immer weiter an und liegt in Deutschland mittlerweile bei nahezu 40 Jahren“, sagte Game-Geschäftsführer Felix Falk der Rundschau. „Längst werden Games also auch von Eltern und sogar Großeltern gespielt“, so Falk. So werde die Gamescom für viele zum echten Familienerlebnis — „ob in der retro area, wo die Gamerinnen und Gamer der ersten Stunde jetzt mit ihren eigenen Kindern die Spiele ihrer Jugend wiederentdecken oder bei den zahlreichen familienfreundlichen Ständen mit Spielen für jedes Alter“, so Falk.
Die Spielebranche legt wieder zu
Nachdem der deutsche Games-Markt im abgelaufenen Jahr auf einen Umsatz 9,41 (2023: 9,97) Milliarden Euro gesunken war, haben die Erlöse mit Spielen, Games-Hardware und Gaming-Online-Services in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 4,6 Milliarden zugelegt. Das größte Plus im ersten Halbjahr gab es bei der Hardware. Angetrieben wurden die Geschäfte vom Start der Konsole Nintendo Switch 2. Insgesamt gab es ein Plus von im Bereich Hardware von 17 Prozent auf über 1,2 Milliarden.
Um 4 Prozent wuchs zudem das Marktsegment der Online-GamingServices. Bei den Games ging der Umsatz bei den Computerspielen um 2 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zurück. Falk verwies darauf, dass für neue Spiele zunächst die entsprechende Hardware gekauft werde. Er glaubt, dass die Spieleumsätze anziehen. Auch sei der Absatz abhängig von der Anzahl von Blockbustern, die viele Kunden anziehen. Und davon hätte es in der Vergleichsperiode mehr gegeben.
Handheld werden beliebter
Einen Schub erwartet die Branche durch die zunehmende Beliebtheit von sogenannten Handhelds, leistungsfähige Konsolen. „Mobile Spielkonsolen wie die erst vor kurzem erschienene Nintendo Switch 2 oder das neue Gaming-Handheld von Xbox ermöglichen das Spielen in höchster Qualität auch unterwegs, wie es kürzlich nur auf schnellen Spiele-PCs möglich war“, so Falk.
Spielebranche ist Technologietreiber
Falk sieht die Branche als wichtigen technologischen Taktgeber, beispielsweise bei der Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz, 3D-Innovationen und Augmented Reality. „Die Innovationen der Games-Branche sind in unterschiedlichsten Bereichen gefragt – von der Industrie über die Medizin bis hin zur Raumfahrt.“, so Falk. Aufgrund der großen Potenziale wachsen die Wechselwirkungen stetig, so dass Games immer häufiger über die Unterhaltung hinaus eingesetzt werden. Laut dem Digitalverband Bitcom gilt das auch für den Rüstungsbereich. Im Ukrainekrieg würden talentierte Gamer für das Steuern von Drohnen rekrutiert.
Rekordzahlen für Gamescom
Auf der Gamescom gibt es laut Falk neue Technologien und neue Games-Highlights. Präsentiert werden etwa Spiele wie Anno 117, EA Sports FC 26 und Hollow Knight: Silksong. Mit über 1500 Ausstellenden aus 72 Ländern erreicht die Messe 2025 einen neuen Höchstwert. Die Bruttofläche wächst im Vergleich zum Vorjahr um 3000 Quadratmeter auf 233.000 Quadratmeter. Auch das markiert einen neuen Rekordwert. „Die Gamescom 2025 unterstreicht eindrucksvoll ihre wirtschaftliche Relevanz und internationale Strahlkraft“, so Kölns Messe-Chef Gerald Böse. Ausverkauft sind bereits die Opening Night am Dienstag sowie der Samstag bis auf die Abendtickets. Der Vorverkauf schwankt. Er hänge von den Schulferien ab, so Falk.
Tagestickets für Donnerstag, Samstag und Sonntag für Privatbesucher kosten 30,50 Euro, ermäßigt 22 Euro, Abendtickets für den Besuch ab 16 Uhr gibt es für 10,50 beziehungsweise 12,50 Euro am Samstag. Vergangenes Jahr kamen 335.000 Menschen zur Gamescom. Unter ihnen waren auch viele bunt kostümierte Cosplayer, die wie Figuren aus Games gekleidet sind.