Der deutschen Unternehmen drosseln ihre Produktion stärker als erwartet. Vor allem eine Branche verbucht ein sattes Minus.
„Negative Entwicklung“Industrieproduktion sinkt deutlich – Einbruch in der Autobranche

Wolfsburg: Neuwagen von Volkswagen stehen auf dem Gelände vom VW Stammwerk. Die Industrieproduktion in Deutschland ist gesunken.
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Die Lage der Industriebetriebe in Deutschland bleibt schwierig. Im August ist die Produktion wegen eines Einbruchs in der Automobilindustrie deutlich stärker als erwartet gesunken.
In den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ging die Fertigung im Monatsvergleich um 4,3 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten mit einem Produktionsdämpfer gerechnet, waren aber im Schnitt nur von einem Rückgang um 1,0 Prozent ausgegangen.
Seit dem Frühjahr eine schwache Entwicklung
Im Vormonat hatte es noch einen Lichtblick gegeben. Im Juli war die Fertigung um 1,3 Prozent gestiegen. Generell zeigt sich aber seit dem Frühjahr eine schwache Entwicklung in der größten europäischen Volkswirtschaft. In den fünf Monaten seit April war die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe nur einmal gestiegen.
Im Jahresvergleich meldete das Statistikamt für August ebenfalls einen unerwartet starken Rückschlag. Hier schrumpfte die Produktion um 3,9 Prozent, während Experten nur einen Dämpfer um 0,9 Prozent erwartet hatten.
Signale für schwache Konjunktur im 3. Quartal
„Die negative Entwicklung der Produktion im August 2025 ist insbesondere auf den starken Rückgang in der größten Industriebranche in Deutschland, der Automobilindustrie, zurückzuführen“, heißt es in der Mitteilung. Das Bundesamt meldete hier einen Einbruch um 18,5 Prozent im Monatsvergleich. Der deutliche Rückgang dürfte demnach unter anderem auf Werksferien in Kombination mit Produktionsumstellungen zurückzuführen sein.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums deuten die Frühindikatoren insgesamt „auf eine noch schwache Konjunkturentwicklung im dritten Quartal 2025 hin“. Für den weiteren Jahresverlauf zeichneten aktuelle Indikatoren ein uneinheitliches Bild und spiegelten damit die weiterhin hohen geo- und handelspolitischen Unsicherheiten wider.