Golf I-Liebhaber aus ganz Deutschland hatten sich im Oberbergischen verabredet, um gemeinsam auf eine Herbstausfahrt zu gehen.
VW-LiebhaberTreffen der alten Golfs in Wipperfürth

Einer der letzten seiner Art: Der Golf, mit dem Hans Ufer (r.) und Klaus Glöckl aus Lindlar anrückten, ist im Juni 1983 vom Band gelaufen.
Copyright: Michael Kupper
Am Samstag machte die Interessengemeinschaft „Golf I“ in der Hansestadt Station. Zwölf Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet erkundeten mit ihren Fahrzeugen der ersten Baureihe, die zwischen 1974 und 1983 produziert wurde, auf ihrer Herbstausfahrt die Region. Unter dem Motto „Das Bergische, Spezialitäten im Bergischen Land“ führte die rund 120 Kilometer lange Strecke vormittags an Agger- und Lingesetalsperre vorbei zur Mittagspause auf den Marktplatz.
Bergische Kaffeetafel für alle
Am Nachmittag ging es weiter über Neye- und Bevertalsperre zum Landhotel Napoleon. Dort erwartete die Teilnehmer eine Bergische Kaffeetafel und Bergisches Landbier sowie das „Bergische Heimatlied“ vom „Bergischen Jung“, dem Diakon Willibert Pauels.
„Das ist die talsperrenreichste Region von ganz Europa“, sagt Organisator Hermann Sengfelder aus Cuxhaven über die Wahl des Gebiets. Doch das war nicht der einzige Beweggrund. „Ich möchte den Clubmitgliedern meine Heimatstadt zeigen.“ Bis zum Abi auf dem EvB-Gymnasium hat er in Wipperfürth gelebt.
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Mittlerweile hat er knapp 500 000 Kilometer mit der ersten Maschine gelaufen, nur die Kupplung musste ich einmal erneuern.
Nach dem Studium hatte es Sengfelder zunächst nach Leverkusen und schließlich an die Nordsee verschlagen. Das Leverkusener Kennzeichen trägt sein Golf S von 1980 mit 1300 Kubikzentimetern Hubraum und 60 PS immer noch. Er ist stolz auf den ältesten Wagen in der Gruppe: „Mittlerweile hat er knapp 500 000 Kilometer mit der ersten Maschine gelaufen, nur die Kupplung musste ich einmal erneuern.“

Automobile Nostalgie: Aus ganz Deutschland reisten die Mitglieder der Interessengemeinschaft Golf I an und machten Pause auf dem Wipperfürther Marktplatz.
Copyright: Michael Kupper
Während sich die Teilnehmer die Stadt unter Leitung der Führer Stefan Brunsbach und Stefan Gries anschauen, haben Passanten die Möglichkeit, sich die fast 50 Jahre alten Schätzchen anzuschauen, darunter auch einige Cabrios leicht jüngeren Datums, die ab 1979 von Karmann gefertigt wurden.
Hans Ufer und Klaus Göckl aus Lindlar sind durch die Ankündigung in dieser Zeitung auf die Oldtimerausfahrt aufmerksam geworden und mit Ufers Golf GX gekommen. „Das ist ein Golf 1 vom Juni 1983 und einer der letzten, die vom Band gelaufen sind“, erklärt der Fahrzeugbesitzer. Damals habe es im letzten Produktionshalbjahr drei verschiedene Sondermodelle gegeben. Seines sei tiefergelegt und mit Sportfahrwerk, Sportsitzen und Sportlenkrad sowie einer Mittelkonsole ausgestattet: „Aber leider hat er nur einen kleinen Motor mit 1600 Kubikzentimetern und 50 PS.“
Vor rund zehn Jahren hat er das Auto auf Wunsch seiner Tochter Jule gekauft, die gerne einen Golf 1 haben wollte: „Der hatte sogar noch ein Jahr TÜV und hat weniger als 500 Euro gekostet.“ Allerdings war noch einiges an dem Wagen zu tun.
„Ich schraube gerne und meine Tochter teilt diese Leidenschaft“, erzählt Hans Ufer. So wurde es ein gemeinsames Projekt, wobei der Golf zweimal komplett auseinandergenommen und wieder zusammengebaut wurde. Nun strahlt er in frischem Glanz, aber Ufer betont: „Beim ersten Mal haben wir die Technik auf Vordermann gebracht und später das Auto neu lackiert. Aber sonst ist alles original.“
Der Golf I
Im Frühjahr des Jahres 1974 begann in Wolfsburg die Serienproduktion des Golf I bei Volkswagen in Wolfsburg. Bis dahin waren bei VW einige Jahre der Vorbereitung und Planung ins Land gegangen. Im Wolfsburger Konzern waren nicht alle von dem so ganz anderen Design des Golfs überzeugt, wie Designer Herbert Schäfer später einmal verriet. Doch der Erfolg gab den Befürwortern von Anfang an recht, das Auto verkaufte sich hervorragend.
„Mitte 1974 betrug der Grundpreis des günstigsten Modells mit 50 PS (37 kW) Leistung 7995 DM“, heißt es bei Wikipedia unter der Angabe der Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ vom 3. August 1974 als Quelle. Fast hätte VW ein Jahr nach dem Golf auch einen „Mini-Golf“ auf den Markt gebracht. Diesen Namen verwarf der Vorstand aber ebenso wie „Pony“ und „Benito“ und entschied sich stattdessen für „Polo“.