Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Elektrische WendeSinkende Preise fördern den Aufschwung deutscher Elektroauto-Neuzulassungen

3 min
Elektroautos der heimischen Autokonzerne sind in Deutschland derzeit gefragt. (Archivbild)

Elektroautos der heimischen Autokonzerne sind in Deutschland derzeit gefragt. (Archivbild)

Strengere EU-CO2-Vorgaben führen zu mehr Rabatten und Elektroauto-Verkäufen, da Hersteller Flottengrenzwerte einhalten müssen.

Der Preisunterschied zwischen Elektroautos und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verringert sich. Gemäß Schätzungen von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer beträgt der Unterschied bei den beliebtesten Modellen nun weniger als 3.000 Euro, wenn Rabatte und andere Preisanpassungen berücksichtigt werden. Vor lediglich einem Jahr war dieser noch mehr als das Doppelte.

Sinkende Preise, steigende Neuzulassungen

Die Daten basieren auf dem durchschnittlichen Preis der 20 beliebtesten Modelle, einschließlich Rabatte. Die Fahrzeuge sind nicht direkt vergleichbar, was die Veränderung des Preisgefälles verdeutlicht. Laut Dudenhöffer spiegelt die signifikante Preisverschiebung den wachsenden Einfluss von Elektroautos in Europa und Deutschland wider.

Die Preissituation auf dem Automobilmarkt ist derzeit von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie Autoexperte Dudenhöffer erläutert. Während die Listenpreise für Verbrennungsmotoren steigen und die Rabatte sinken, sinken die Listenpreise für Elektroautos und die Rabatte steigen. Aktuell liegen die durchschnittlichen Rabattniveaus für Verbrenner und Elektroautos bei etwa 17 Prozent. Im Januar lagen die Rabatte für Elektroautos noch um etwa 3 Prozentpunkte unter denen für Verbrenner.

Volkswagen führt Liste der Neuzulassungen von Elektroautos an

Der gestiegene Absatz von Elektroautos in den letzten Monaten könnte stark mit dem sinkenden Preisunterschied zusammenhängen. Dieser Trend wird voraussichtlich auch in den kommenden Monaten anhalten. Laut den aktuellen Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes von Januar bis Juli profitieren besonders deutsche Hersteller und ihre ausländischen Tochterunternehmen vom Aufschwung der Elektromobilität.

Volkswagen führt souverän die Liste der Neuzulassungen von Elektroautos an, mit 61.600 Fahrzeugen und einem Marktanteil von knapp 21 Prozent. Zusammen mit den Tochtergesellschaften Skoda, Audi und Seat belegt VW die Plätze eins, drei, vier und fünf bei den Elektroauto-Neuzulassungen seit Jahresbeginn. Wenn man auch Porsche auf Rang 15 einbezieht, erreichen die Wolfsburger einen Marktanteil von fast 46 Prozent bei Elektrofahrzeugen in Deutschland - insgesamt knapp 136.000 Autos.

BMW ist die zweitgrößte Marke im deutschen Markt für Elektrofahrzeuge, hinter Volkswagen. Mit über 28.000 Elektroautos belegt BMW den zweiten Platz, wenn man auch die Mini-Fahrzeuge einbezieht, kommen die Münchner auf insgesamt 12 Prozent Marktanteil beziehungsweise 35.500 Autos.

Mercedes, Hyundai und Opel folgen mit 17.400, 15.700 bzw. gut 10.000 Fahrzeugen. Tesla hat sich auf den neunten Platz zurückgezogen und verzeichnet laut KBA-Statistik genau 10.000 Neuzulassungen in Deutschland. Im Juli fiel das Unternehmen von Elon Musk sogar auf den 14. Platz in der Rangliste.

Druck durch EU-Regeln

Im Bereich der Elektroautos schneiden einige Autohersteller besser oder schlechter ab als im Gesamtmarkt. Volkswagen und seine Tochterunternehmen sowie BMW gehören zu den Erfolgreichen, während Mercedes und Opel hinterherhinken.

Seit Anfang des Jahres gelten strengere Vorgaben für CO2-Flottengrenzwerte in der EU. Dies könnte die gestiegene Nachfrage nach Elektroautos und Rabattaktionen bei Neuzulassungen beeinflusst haben. Viele Hersteller sehen sich gezwungen, mehr Elektroautos zu verkaufen, um die neuen Standards einzuhalten. (dpa)