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US-Zoll-PolitikDHL schränkt Paketversand in die USA ein – Japan Post zieht nach

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DHL-Frachtmaschinen stehen am Sonntag 31.10.2010 auf dem Flughafen Leipzig/Halle.Foto: Foto: Peter Endig ZB/lsn

Der deutsche Logistikkonzern DHL reagiert auf die von US-Präsident Donald Trump erlassenen Zölle und wird künftig keine Warensendungen, die einen Wert von 100 US-Dollar (aktuell 86 Euro) überschreiten und nicht als Geschenk deklariert sind, mehr in die USA ausliefern.

Ende August greifen neue strenge Zollvorschriften für den Paketversand in die USA. Doch wie genau soll das funktionieren? Viele Fragen sind noch unbeantwortet, Postdienste ziehen daher die Notbremse.

Wegen neuer Zollvorschriften schränkt DHL den Paketversand von Deutschland in die USA deutlich ein. Der Bonner Konzern, der im Inland auch unter der Marke Deutsche Post auftritt, teilte mit, dass dorthin vorerst nur noch Pakete befördert werden, die als Geschenk deklariert sind und deren Inhalt nur bis zu 100 US-Dollar (aktuell etwa 86 Euro) wert ist.

Pakete von Privatleuten, die mehr wert sind, können ab Samstag nur noch als teurere Expresssendungen in die USA verschickt werden. Bei allen Paketen von Geschäftskunden ist dies ab Dienstag der Fall.

„Der Großteil der Privatkunden-Pakete in die USA liegt ohnehin unter dem Schwellenwert von 100 Dollar, daher sind Privatkunden von den neuen Regelungen vergleichsweise wenig betroffen“, sagte ein DHL-Sprecher. Er betonte, dass die Einschränkungen nur vorübergehend sein sollten. Wie lange, ist unklar. Zuvor hatten schon andere nationale Postfirmen gleiche Schritte unternommen, etwa die Österreichische Post, die belgische bpost und die schwedisch-dänische Postnord.

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Laut einem Erlass von US-Präsident Donald Trump wird die Zollfreiheit für Warenimporte mit einem Wert unter 800 Dollar ab dem 29. August abgeschafft. Pro Artikel sollen demnach Zölle von 80 bis 200 Dollar fällig werden.

In der Mitteilung von DHL hieß es, dass hierbei wesentliche Fragen noch ungeklärt seien, „insbesondere, wie und von wem die Zollgebühren künftig zu erheben sind, welche zusätzlichen Daten erforderlich sind und wie die Datenübermittlung an die amerikanische Zollbehörde erfolgen soll“.

Japan Post zieht nach

Nach dem deutschen Paketdienstleister DHL und weiteren europäischen Post-Unternehmen, hat nun auch die japanische Post auf die neuen Zoll-Bestimmungen des US-Präsidenten reagiert. Wie das japanische Staatsunternehmen Japan Post am Montag mitteilte, werden Sendungen die „einen Wert von 100 US-Dollar überschreiten“ ab Mittwoch, den 27. August 2025, nicht mehr in die Vereinigten Staaten befördert. (mit dpa)