1. FC Köln als TherapieErinnerungskoffer weckt bei Demenzkranken Gefühle

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Sie schulen Fußballfans: Martina Romeike (l.) und Nadine Diederich-Cujai wissen, wie Demenzkranke erreicht werden. 

Köln – Sieben Senioreneinrichtungen in Köln haben schon ihre eigene Fußballfankurve. Einmal im Monat erklingt dort die FC-Hymne der Höhner „Mer stonn zo Dir FC Kölle“. Fahnen und Schals werden geschwenkt beim inbrünstigen Mitsingen. Die alten Menschen erleben wieder die herrliche Zeit, als sie noch im Stadion für ihren Verein mitfiebern und ihre Kicker anfeuern konnten. Der 1. FC Köln Erinnerungskoffer bringt dieses „Jeföhl“ zurück.

Nach dem Vorbild von Fortuna Düsseldorf haben der Fan-Verein FC Echo hilft e.V. und das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz 2019 den ersten Erinnerungskoffer für Demenzkranke gepackt. „Anfangs habe ich wie die meisten überlegt, ob das Angebot nur Männer anspricht, war dann aber erstaunt, wie viele Frauen echte begeisterte FC-Fans sind“, erklärt Martina Romeike. Sie und Nadine Diederich-Cujai schulen die Ehrenamtlichen, die mit dem Erinnerungskoffer die Einrichtungen besuchen.

Ehrenamtliche mit Fußball-Leidenschaft gesucht

Einzige Voraussetzung für den Antritt des Ehrenamts: leidenschaftlicher Fußballfan sein. Den Umgang mit Demenzkranken vermittelt die Schulung. Im Koffer sind Bälle, Trikots, Fußballschuhe, Kappen, Schals, Bücher über Stars wie Heinz Flohe, alte Vereinsmagazine und unzählige Fotos. All diese Dinge sollen Erinnerungen wecken und zum Gespräch anregen. Besonders beliebt sind die Hennes-Maskottchen aus Plüsch. Dank der FC-Stiftung bekommt jeder Fan ein Kuscheltier. Manche legen es kaum noch aus der Hand.

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Die Treffen in Gruppen zu maximal acht Teilnehmenden haben Stammtischcharakter und sind kostenfrei. Seitens der Einrichtungen in Köln ist die Nachfrage schon so groß, dass es eine Warteliste gibt. Daher werden weitere Ehrenamtliche gesucht. Romeike und Diederich-Cujai bieten für sie eine neue Schulung an. Diesmal digital am Freitag, 29. April, von 15 bis 19 Uhr und am Samstag, 30. April, von 9 bis 13 Uhr.

Die Ansprechpartnerinnen sind unter m.romeike@alexianer.de und n.cujai@alexianer.de, Telefon 02203 358 95 11 oder -14 zu erreichen.

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