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„Das ist Kunst“Kurioses Frühwerk von BAP-Legende sorgt bei „Bares für Rares“ für Furore

3 min
Ein Kunstwerk von Wolfgang Niedecken bei Bares für Rares

Ein Kunstwerk von Wolfgang Niedecken bei Bares für Rares

Auch Horst Lichter zeigte sich begeistert und berichtete von einer Begegnung mit der Kölner BAP-Legende.

Mit einem besonderen Unikat einer Kölner Musik-Legende sind Jennifer und Marc Fischer am Donnerstag (2. Oktober) in die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ gekommen. Das Ehepaar aus Königswinter am Fuße des Siebengebirges war sich im Vorfeld noch etwas unsicher, was das mysteriöse Kunstobjekt eigentlich wert war. Es sei wenig darüber zu finden gewesen, berichtete Marc Fischer.

„Das ist Kunst!“, legte sich Moderator Horst Lichter gleich zu Beginn fest. Eine Aussage, die nicht ganz ohne Humor zu verstehen ist, denn das spezielle Kunstobjekt war nicht unbedingt von jedem auf den ersten Blick als solches zu erkennen. Für Expertin Bianca Berding war das Stück allerdings über jeden Zweifel erhaben.

„Bares für Rares“: Vater hatte gute Kontakte zu Wolfgang Niedecken

Das Kunstwerk stamme aus dem Nachlass seines Vaters, erklärte Marc Fischer im Gespräch mit Horst Lichter. „Der hatte damals schon einen guten Kontakt zum Künstler Wolfgang Niedecken“, so der Verkäufer aus Königswinter weiter bei „Bares für Rares“.

Die Hintergrundinformation stieß bei Bianca Berding nicht auf Wohlgefallen. „Jetzt haben Sie ja schon alles verraten“, beschwerte sich die Expertin mit einem Schmunzeln. Horst Lichter erklärte, er könne ja einfach so tun, als wenn er es nicht gehört hätte.

„Bares für Rares“: Horst Lichter teilt persönliche Erinnerung an Niedecken

Der ZDF-Moderator ließ sich die Gelegenheit jedoch nicht nehmen, zu erwähnen, dass er Wolfgang Niederdecken persönlich kenne. „Der kam immer zu mir in den Laden, hat ein alkoholfreies Bierchen getrunken und einfach nur zugeguckt, was passiert. Er ist sehr nett.“

Zum Hintergrund: Horst Lichter besaß und führte lange Jahre ein Restaurant „Oldiethek“ in Rommerskirchen bei Köln, in dem er seine Leidenschaft für Oldtimer und Hausmannskost miteinander verband.

„Bares für Rares“-Expertin über frühes Unikat von Wolfgang Niedecken

Expertin Bianca Berding begann unterdessen ihre Expertise für „Bares für Rares“ mit der Einordnung des Kunstwerks. Wolfgang Niedecken habe hier als ganz junger Künstler mit 24 Jahren viele Gedanken zu einem Kunstwerk verflochten.

Es handelte sich um Leinwand auf einer dreieckigen Holzkonstruktion.

Es handelte sich um Leinwand auf einer dreieckigen Holzkonstruktion.

Es handele sich um ein Dreieck aus bemalter Leinwand, die um ein Holzkonstrukt herum aufgezogen wurde, fuhr Berding weiter fort. Die Schauseite zeige gemalte Stecknadelköpfe, darüber in einem großen Bogen ein Bambusstück wie von einem alten Handtaschengriff. Auf der Unterseite sehe man noch einmal die bunten Punkte, die jedoch in diesem Falle aufgeklebt wurden.

„Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding weist auf die echten Stecknadelköpfe auf der Unterseite hin.

„Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding weist auf die echten Stecknadelköpfe auf der Unterseite hin.

„Das Kunstwerk hat einen unbefangenen Zugang und erinnert ein wenig an Arte Povera und den Dadaismus, die den Kunstbegriff teils humoristisch infrage stellen“, so die Expertin bei „Bares für Rares“. Und da sei man voll bei Wolfgang Niedecken, dem Humor in der Kunst sehr wichtig sei.

„Phythagoras – Thales?“ lautet der Titel des Kunstwerks, das von Wolfgang Niedecken auf den 10.12.1975 datiert und handsigniert wurde. Der Zustand sei gut, nur an zwei Stellen fanden sich leichte Abplatzer.

„Bares für Rares“-Expertise übertrifft Wunschpreis deutlich

Aber ist es den Wunschpreis von 1500 Euro wirklich wert, den sich das Ehepaar aus Königswinter vorgestellt hatte? Die Expertin zählte auf: „Wir haben Wolfgang Niedecken, das ist eine deutsche Rock-Legende, wirklich sehr, sehr bekannt, der hat einen eigenen Sammlerkreis.“ Zudem gebe es von Niedecken kaum Unikate auf dem Markt, sie seien entsprechend „sehr selten“.

Lange schien es nicht so, doch am Ende lieferten sich „Bares für Rares“-Händler David Suppes (r.) und Daniel Meyer doch noch ein Wettbieten.

Lange schien es nicht so, doch am Ende lieferten sich „Bares für Rares“-Händler David Suppes (r.) und Daniel Meyer doch noch ein Wettbieten.

Die Expertenschätzung landete schließlich mit 2500 bis 3000 Euro sogar noch deutlich über dem Wunschpreis.

„Bares für Rares“-Händler liefern sich spätes Wettbieten

Im Händlerraum von „Bares für Rares“ starteten die Gebote trotz des berühmten Namens verhalten. Nach einem Erstgebot von Fabian Kahl über 300 Euro plätscherten die Gebote in eher kleinen Schritten vor sich hin. Die Runde zeigte sich interessiert, doch die Händlerinnen und Händler schienen unsicher, wie hoch der Wert einzuschätzen sei.

Die Einordnung der Expertise beförderte die Verhandlungen zumindest über die 1000-Euro-Marke. Schließlich fingen David Suppes und Daniel Meyer dann doch noch Feuer und lieferten sich ein erbittertes Wettbieten. Für stolze 2000 Euro konnte sich Suppes durchsetzen. Eine Summe, mit der sich das Paar aus Königswinter durchaus zufrieden zeigte.