Tatverdächtiger in Köln17-Jähriger nach Vergewaltigung in Südstadt festgenommen – weitere Taten?

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Ein Mann trägt Handschellen.

Ein Mann trägt Handschellen (Symbolbild)

Der 17-Jährige wurde am Dienstag an der Haltestelle „Melatengürtel“ festgenommen.

Nach der Vergewaltigung einer Frau in einer Damentoilette in der Technischen Hochschule am Montag in der Südstadt hat die Kölner Polizei einen Tatverdächtigen (17) festgenommen.

Der 17-Jährige wurde am Dienstag an der Haltestelle „Melatengürtel“ festgenommen. Zuvor hatte der 17-Jährige laut Polizei einen Fahrgast attackiert. Der KVB-Kunde hatte den Jugendlichen gebeten, seine Füße von den Sitzen zu nehmen. Außerdem hatte der 17-Jährige Müll in der Bahn verteilt. Der Fahrgast wurde schließlich von dem Jugendlichen attackiert — der Mann rief die Polizei. Schließlich konnte der 17-Jährige an der Haltestelle Melatengürtel festgenommen werden. Ein Abgleich der gesicherten Spuren führte schließlich zu einem Haftbefehl.

Polizei überprüft weitere Sexualdelikte

Die Vergewaltigung in der Technischen Hochschule hatte am Montag nicht nur in der Südstadt für Entsetzen gesorgt. Am Vormittag soll der Jugendliche die Frau in der Damentoilette vergewaltigt haben. In dem Gebäude am Ubierring gibt es keinen Pförtner und keinen Sicherheitsdienst. Die Türen stehen auch deswegen auf, weil die KVB-Fahrer vom Ubierring die Toiletten in dem Gebäude nutzen.

Nach der Festnahme prüft die Polizei nun, ob der 17-Jährige für weitere Sexualstraftaten oder Raubdelikte in Frage kommt. In einem aktuellen Fall sind die Ermittler bereits sicher, dass der Festgenommene der Angreifer ist. Nach dem Raubüberfall auf eine Kölnerin (29) am vergangenen Montagabend in Lindenthal fahndete die Polizei nach einem 20 - 30 Jahre alten und etwa 1,80 Meter großen Mann mit dunkler Jacke   – zunächst ohne Erfolg. Nach Angaben des Opfers war die 29-Jährige gegen 22.30 Uhr zu Fuß von der Haltestelle „Melatenfriedhof“ über die Brucknerstraße in Richtung Dürener Straße gegangen.

Auf Höhe des Rosengartens soll sie der Unbekannte von hinten angriffen und mehrfach mit einem Schlagstock auf sie eingeschlagen haben. Bei dem folgenden Gerangel seien beide zu Boden gestürzt, woraufhin der Verdächtige seinen Schlagstock verloren haben soll. Anschließend forderte er das Handy und Bargeld von der 29-Jährigen. Nachdem der Angreifer sie zwischenzeitlich mit Handschellen gefesselt haben soll, um seinen zu Boden gefallenen Schlagstock zu suchen, ließ er die junge Frau gehen. Rettungskräfte brachten die Geschädigte mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus.

Jugendlicher ohne festen Wohnsitz

Wie die Rundschau erfuhr, prüft die Polizei auch diesen Fall: Am Mittwochmorgen, des 6. Dezember, gegen 5.40 Uhr ein Mann mit dunkler Winterjacke und roter Kapuzenjacke eine Kölnerin an der Lindenburger Allee/Arno-Holz-Straße in Lindenthal angegriffen und verletzt haben, hieß es in einer ersten Mitteilung der Polizei. Laut Angaben des Opfers war sie zu Fuß unterwegs gewesen, als der Unbekannte „mit kurzen dunklen Haaren“ sie von hinten gewürgt, mit einer Pistole bedroht und aufgefordert habe, mitzukommen. Dann soll der Angreifer die Frau mit einer Schusswaffe auf den Kopf geschlagen haben. Die Verletzte löste sich aus der Umklammerung und flüchtete. 

Der polizeibekannte 17-Jährige hat keinen festen Wohnsitz und wurde in Dormagen geboren. Nach Rundschau-Informationen aus Polizeikreisen wurde der Jugendliche bereits nach einem Vorfall zeitweise in die geschlossene Abteilung einer Klinik eingewiesen.

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