Dennoch „verstärkte Präsenz“Sicherheitskonzept am Kölner Dom wird zurückgefahren

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Ein Polizist steht vor dem Kölner Dom.

Die Polizei zieht sich etwas zurück, behält den Dom aber im Blick

Die Tage, an denen bewaffnete Polizisten den Zugang zum Dom kontrollieren, sind vorerst vorbei. Doch eine Reihe von Auflagen bestehen weiterhin

Die massiven Sicherheitsmaßnahmen am Kölner Dom, die nach Hinweisen auf einen möglichen Terroranschlag zu Heiligabend eingeführt wurden, werden wieder zurückgefahren. Ab dem heutigen Dienstag müssen die Besucher von Gottesdiensten nicht mehr Sicherheitsschleusen im Vorfeld des Westfassade durchlaufen. Die Absperrungen sowie die Zelte auf der Domplatte werden abgebaut. Auch Touristen dürfen das Weltkulturerbe wieder besuchen. Allerdings wird der Dom in den kommenden Tagen nur abschnittsweise zur Besichtigung frei gegeben. Die Domschweizer führen verstärkte Kontrollen durch. Es dürfen nur kleinere Taschen mitgeführt werden.

Domschweizer sind nun gefragt

Ein Hochsicherheitstrakt ist der Dom also nicht mehr. Allerdings wird die Polizei das Wahrzeichen Kölns nicht aus den Augen lassen. Sie kündigt eine „verstärkte Präsenz“ im Umfeld der Kathedrale an. Mit dem Rückzug der Polizei aus den direkten Kontrollen sind fortan die Domschweizer stärker gefragt. Ein Sprecher des Doms kündigt „erhöhte Sicherheitsmaßnahmen“ an. Das bedeutet, am Eingang des Doms und zu der Schatzkammer sowie zu den Turmbesteigungen finden Personenkontrollen durch das Dompersonal statt. Taschen, die größer sind als das Format DIN A4 dürfen nicht mitgeführt werden. „Rollkoffer, Kabinentrolleys, Wanderrucksäcke und andere große Gepäckstücke sind im Dom und in seinen Sonderbereichen weder gestattet noch können sie dort verwahrt werden“, teilt das Metropolitankapitel mit.

Der Kirchraum des Doms wird nicht sogleich in Gänze wieder zur Besichtigung frei gegeben. In den kommenden Tagen erhalten die Besucher und Touristen Schritt für Schritt Zugang zum Kirchraum. In einer ersten Phase soll beispielsweise wieder der Bereich des Nordturms mit der dort stehenden Krippe besichtigt werden können. „Wir hoffen, so schnell wie möglich alle öffentlichen Bereiche zugänglich machen zu können“, so der Sprecher des Metropolitankapitels. Der ganze Umfang der Sicherheitsmaßnahmen wird nicht bekannt gegeben. „Denn ein Sicherheitskonzept, das man öffentlich macht, verwirkt sich“, sagt Dompropst Guido Assmann.

Festgesetzter soll ausgeliefert werden

Nur so viel verrät er: Das eh schon umfangreiche Konzept werde überprüft und sukzessive erweitert. Dazu arbeite man eng mit den Sicherheitsbehörden und Experten für die Gefahrenabwehr zusammen. Assmann dankt nochmals ausdrücklich allen, „die diese Sondersituation so vorbildlich und geduldig mitgetragen haben“. Dem Einsatz der Polizei und der Domschweizer sei es zu verdanken, dass alle Gottesdienst zu Weihnachten und zum Jahreswechsel stattfinden konnten. Seit Heiligabend waren am Dom hunderte Polizeibeamte rund um die Uhr im Dienst.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Köln will unterdessen für den im Zusammenhang mit dem Terroralarm für den Dom festgesetzten Mann (30) einen Antrag auf Auslieferungshaft stellen. Dies teilte ein Sprecher mit. Der Antrag werde beim Oberlandesgericht (OLG) in Köln eingereicht.

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