„Die Stimmung ist schlecht“So beschreibt ein Fahrer der KVB die Lage im Unternehmen

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Eine Straßenbahn der KVB

Eine Straßenbahn der KVB

Anonym hat ein KVB-Fahrer gegenüber der Kölnischen Rundschau ausgepackt über die belastende Situation seiner derzeitigen Arbeit bei den Verkehrsbetrieben.

Sie dürfen offiziell nichts sagen, das müssen die Mitarbeitenden der KVB sogar schriftlich versichern. Dennoch packt ein Fahrer gegenüber der Rundschau anonym darüber aus, wie belastend für ihn sowie die Kolleginnen und Kollegen die Arbeit bei dem Verkehrsbetrieb mittlerweile ist:

Die Stimmung sei schlecht, sagt der Fahrer unumwunden. Schuld daran sei der anhaltende Personalmangel. „Ich habe auch gehört, dass wir so um die 20 Prozent Krankenstand haben sollen. Tatsache ist ganz sicher, dass wir zu wenig Leute sind.“ Vor allem jüngere Kollegen würden hinschmeißen, weil Familie und Schichtdienst schlecht zu vereinbaren wären.

„Der Personalmangel führt dazu, dass wir nicht immer dann Urlaub nehmen können, wenn wir wollen. Wenn man frei haben will, klappt das auch nicht immer. Der Personalmangel führt auch dazu, dass die Wünsche für die Schichten nicht immer berücksichtigt werden und man beispielsweise noch eine Mittagsschicht fahren muss. Bei der ist zu den anderen Schichten nur 10 Stunden und 20 Minuten Zeit dazwischen.“

Das Unternehmen versuche, Mitarbeitende, die schon in Rente seien, zur Rückkehr zu bewegen. „Definitiv war die Stimmung früher besser. Da haben wir alle an einem Strang gezogen. Außerdem lässt der Anstand der Fahrgäste immer mehr nach. Das war früher auch anders. Heute wird dauernd die Türe aufgehalten. Respekt hat kaum noch jemand in der Großstadt“, berichtet der Fahrer.

Der Betriebsrat möchte sich gegenüber der Rundschau zu Stimmung und Lage in der Belegschaft nicht äußern. (EB)

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