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„Verfahren in den nächsten drei Jahren abschließen“Erste Pläne zur Bebauung des Max-Becker-Areals in Ehrenfeld stehen

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Gaskugel im Hintergrund

Das sogenannte Uhrenhaus im Vordergrund und der stillgelegte Kugelgasbehälter sind Relikte aus der Historie des früheren Gaswerk-Geländes.

Ein Kölner Architekturbüro hat die Ausschreibung zur Planung gewonnen. Dort soll unter anderem eine neue Schule entstehen.

Die Gaskugel bleibt stehen, mit ihr auch die Baumgruppe drumherum, eine neu zu bauende Schule soll sogar ein Lehrschwimmbecken bekommen, und der Schutz vor Starkregen und Trockenheit steht ganz oben auf der To-do-Liste für das Max-Becker-Gelände. Damit müssen sich nun die Planungsbüros für Städtebau und Freiraumplanung befassen, die mit ihrem städtebaulichen Entwurf den Wettbewerb zur Entwicklung des Areals des ehemaligen Ehrenfelder Gaswerks an der Widdersdorfer Straße gewonnen haben.

Es sind die Büros Cityförster (Hannover) und urbanegestalt (Köln). Veränderungen auf dem Gelände gibt es noch nicht. Das Recyclingunternehmen Max Becker – immerhin Namensgeber des Areals – sollte laut dem ursprünglichen Zeitplan Ende 2022 den Betrieb in Ehrenfeld beendet haben. Im Niehler Hafen hat Max Becker einen neuen Standort. Noch aber ist der Umzug nicht abgeschlossen. „Dem Unternehmen soll möglichst lange die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes an der Widdersdorfer Straße ermöglicht werden“, erklärte Pandion-Sprecherin Janina Wickel.

Köln-Ehrenfeld: Gaskugel bleibt auf dem Max-Becker-Areal

Es sei mit keinerlei zeitlichem Verzug für die Quartiersentwicklung verbunden. Das Vorhaben sei noch im Zeitplan. Um zu einem beschlussfähigen Bebauungsplan für das 17,3 Hektar umfassende Gelände zu gelangen, sind noch viele Feinarbeiten nötig. Die wichtigsten Pflöcke hatte vor allem die Bezirksvertretung Ehrenfeld gesetzt mit ihren Forderungen an den Aufstellungsbeschluss. „Es war ja zwischenzeitlich wirklich nicht sicher, ob die Gaskugel erhalten werden kann“, sagte Bezirksbürgermeister Volker Spelthann.

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Doch gerade die Ehrenfelder Politikerinnen und Politiker blieben in dieser Frage hartnäckig. Der Stadtentwicklungsausschuss nahm die Forderung nach dem Erhalt und einem Nutzungskonzept für die Gaskugel schließlich in seinen Beschluss mit auf. Auch der Vorschlag, beim Bau einer Schule, ein Schwimmbecken in Kombination mit dem Turnhallenangebot mit zu planen, kam aus Ehrenfeld. Damit sollen bestehende Lücken im Angebot in den Bezirken Ehrenfeld und Lindenthal geschlossen werden. Unter anderem wurde ein Lehrschwimmbecken der Förderschule Lindweiler Hof in Bickendorf durch den Starkregen im Sommer 2021 zerstört.

Auch Stahlbehälter auf dem Gelände in Entwürfe integriert

Im Februar wurde das formelle Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Damit ist der Startschuss für die Entwicklung des Bebauungsplans gefallen. Beim Unternehmen Pandion, dem das Grundstück zum größten Teil gehört, ist man zuversichtlich, im anvisierten Zeitplan zu bleiben. „Unser ambitioniertes Ziel ist es nun, das Verfahren in den nächsten drei Jahren abzuschließen, um im Anschluss mit den ersten Hochbaumaßnahmen starten zu können“, sagt Janina Wickel. Gegebenenfalls sollen vorab bereits vorlaufende Maßnahmen, wie etwaige Bodensanierungen stattfinden.

Wie umfangreich die sein werden und wie viel Zeit sie in Anspruch nehmen, ist noch nicht bekannt. Dem Kölner Energieversorger Rhein-Energie AG gehört der Teil des Geländes, auf dem derKugelgasbehälter steht. Pressesprecher Christoph Preuß stellte auf Nachfrage nochmals klar: „Eine Folgenutzung des Behälters ist nicht unsere Sache.“ Auch Pandion hält sich bedeckt, was künftige Nutzungsformen anbetrifft. Der Stahlbehälter sei im Entwurf als Teil einer zukünftigen öffentlichen Grün- und Spielanlage vorgesehen. Inwiefern eine sinnvolle Integration und Nutzung im öffentlichen Raum hier ermöglicht werden kann, sei Teil der laufenden Planungsaufgabe in Zusammenarbeit mit den Fachämtern der Stadt Köln.

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