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„Ergebnisse sind dramatisch"Kölns Viertklässler immer schlechter im Fach Deutsch

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Ein Schüler meldet sich

Köln – Das Kölner Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache fordert dringend eine intensivere sprachliche Förderung in Grundschulen, betont Institutsdirektor Professor Michael Becker-Mrotzek mit Blick auf gravierende Defizite. Die Kompetenzen der Viertklässlerinnen und Viertklässler haben sich besonders im Fach Deutsch deutlich verschlechtert, stellt das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IBQ) in seinem Bildungstrend 2021 im Primarbereich fest. Demnach betreffen die Defizite den Kompetenzbereich Lesen sowie Zuhören und Rechtschreibung.

Der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sei enger geworden. Es liege nahe, dass die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen an den Schulen dies verschärft haben, so Becker-Mrotzek.

Kompetenzrückgang nicht hinnehmen

„Die Ergebnisse sind dramatisch. Wir dürfen den Kompetenzrückgang, der in Teilen einem halben Schuljahr entspricht, nicht hinnehmen“, warnt der Kölner Professor; er fürchte, dass der Trend in NRW nicht besser ausfallen werde als der Bundestrend. Man müsse alles daransetzen, dass alle Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards erreichen.

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„Der Entwicklung müssen wir entgegenarbeiten und Förderprogramme – vor allem für sozial benachteiligte und leistungsschwache Kinder – vorantreiben.“ Es sei wichtig, die Rückstände im Unterricht zu diagnostizieren und täglich basale Fertigkeiten des flüssigen Schreibens und Lesens zu fördern und zu üben. Aus der Forschung sei bekannt, welche Konzepte und Maßnahmen wirksam sind, die Erkenntnisse müssten aber auch in den Schulen ankommen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Bund-Länder-Initiativen zu Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung sowie „Schule macht stark“.

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Das Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein durch die Mercator-Stiftung initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Um sprachliche Bildung zu verbessern, erforscht und entwickelt es neue Konzepte und Maßnahmen dafür. Es bildet in der Region Lehramtsstudierende aus sowie bundesweit Pädagoginnen und Pädagogen in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung fort und bereitet wissenschaftliche Erkenntnisse auf.

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