HöhnerNeue Platte mit neuer Besatzung

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Die alten und die neuen Höhner: Peter Werner (l.) und Janus Fröhlich (r.) werden die Band sukzessive verlassen. Schlagzeug spielt jetzt Wolf Simon (2.v.r.) und Keyboard Micki Schläger.

Die alten und die neuen Höhner: Peter Werner (l.) und Janus Fröhlich (r.) werden die Band sukzessive verlassen. Schlagzeug spielt jetzt Wolf Simon (2.v.r.) und Keyboard Micki Schläger.

Köln – Henning Krautmacher hatte noch mal schnell durchgerechnet, dann war er sich sicher, die Höhner, deren Frontmann er ist, werden sich um 30 Jahre verjüngen. Sechs Wochen nach dem angekündigten Rückzug der Gründungsmitglieder Janus Fröhlich (64) und Peter Werner (65) präsentierte die Kölner Band nun die Neuen: Am Keyboard sitzt künftig Micki Schläger (46) und am Schlagzeug Wolf Simon (53).

Wie schon bei den Verpflichtungen von Jens Streifling (im Jahr 2003) und John Parsons (2007) angelten sich die Höhner zwei ausgewiesene Musikprofis. Wolf Simon, geboren in Essen, war einst Mitbegründer der Klaus Lage Band, tourte mit Howard Carpendale und spielte mit Udo Lindenberg, Gitte Haenning (Ich will ’nen Cowboy als Mann) und Jennifer Rush. Und er war musikalischer Leiter der Mädels-Kombo „Tic Tac Toe“. Zudem dozierte er an den Musikhochschulen in Düsseldorf und Osnabrück. Schon in der Karnevalssession 2011 vertrat er bei den Höhnern für 124 Auftritte den erkrankten Janus Fröhlich. Der freute sich, nun eine „absolute Größe der deutschen Musikszene“ an Bord zu haben. In Bergisch Gladbach hat Simon die Kirchen-Konzertreihe „Unger uns“ mit aufgebaut.

Keyboarder Micki Schläger aus Erkelenz gehörte bislang zur Band von Schlagersängerin Ute Freudenberg, er hat eine eigene Musikschule und ist nebenbei Komponist. Von ihm erhoffen sich die Höhner auch einen Kreativitäts-Schub für die neue Platte, die bis Oktober fertig sein soll. In alter Besetzung hat die Band hierfür bereits ein so genanntes „Writer Camp“ auf Mallorca veranstaltet. Wie schon für die aktuelle Platte „Mach laut“ saßen dabei verschiedene Texter mit am Tisch und ließen ihre Ideen sprudeln.

Für jede der frei gewordenen Positionen hatten sich jeweils 100 Musiker beworben. Schon am Tag als Fröhlich und Werner ihren Rückzug ankündigten, hatte Micki Schläger eine Mail an die Höhner geschickt. „Keyboarder gefunden“, hatte er in die Betreffzeile geschrieben. „Am gleichen Abend bekam ich schon einen Anruf und eine Einladung zum Gespräch“, berichtete er. Nun komme „eine ganze Menge Arbeit“ auf ihn zu, denn die Texte der Band seien „eine Herausforderung“. Was er bei seiner Bewerbung verschwiegen hat: Er ist Fan des FC Bayern München. Dennoch wird er auf der Bühne demnächst voller Inbrunst die Hymne des 1. FC Köln singen müssen. „Kein Problem“, behauptet er .

Ihre Nebenbeschäftigungen werden die beiden Neuen im Stall der Höhner nun weitestgehend ruhen lassen. „Mit dieser Gruppe zu spielen ist eine Lebensaufgabe“, sagt Wolf Simon. Micki Schläger freut sich sogar auf den karnevalistischen Auftritts-Marathon. „Als Kind habe ich zusammen mit meinem Vater in der Bütt gestanden“, erzählt er. Damals trat er noch in Erkelenz auf, demnächst im schmucken Kölner Gürzenich.

Wie zum Beweis, dass die Höhner zumindest musikalisch immer noch die Alten sind, spielte die neue Besetzung im „Höhner-Stall“ in der Malzmühle als erstes gemeinsames Lied den „Höhnerhoff-Rock“, eines der ersten populären Stücke der Gruppe. Peter Werner und Janus Fröhlich wollen nur sporadisch noch mit auf der Bühne stehen, etwa bei „Rockin’ Roncalli“ und „Höhner Classic“.

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