PressekonferenzJanus Fröhlich und Peter Werner steigen bei den Höhnern aus

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Die Höhner bauen an ihrer Zukunft: Die kölsche Kult-Band ("Viva Colonia") hat am Dienstagvormittag zu einer Pressekonferenz eingeladen und eine echte Bombe platzen lassen: Die letzten beiden Ur-Mitglieder, Janus Fröhlich und Peter Werner, steigen aus!

Die Höhner bauen an ihrer Zukunft: Die kölsche Kult-Band ("Viva Colonia") hat am Dienstagvormittag zu einer Pressekonferenz eingeladen und eine echte Bombe platzen lassen: Die letzten beiden Ur-Mitglieder, Janus Fröhlich und Peter Werner, steigen aus!

Köln – Zwei  Ur-Höhner sind auf der Bühne nicht mehr immer dabei, wollen aber im Hintergrund weiter goldene Eier  legen: Gestern gaben Schlagzeuger Janus Fröhlich (64) und Keyboarder und Sänger Peter Werner (65) überraschend bekannt, dass sie sich sukzessive bei Auftritten der  Kölner Band von der Bühne zurückziehen wollen. 43 Jahre nach Gründung der Gruppe sei sie bestens aufgestellt, nun wollen Werner und Fröhlich  einen „geordneten Übergang“ einläuten und sich von der Bühne „ausschleichen“. „Da simmer dabei“ werden die Freunde seit Studientagen  zumindest auf der Bühne demnächst seltener singen. Bei Projekten und punktuell auch in der nächsten Karnevalssession wollen sie weiter mitwirken. „Wir bleiben den Höhnern auch in Zukunft erhalten!“

Die Karawane zieht  in neuer Formation weiter auf ihrem Erfolgsweg. Nachfolger der beiden sind noch nicht bekannt. Die Höhner mit Henning Krautmacher (seit 1986/87 dabei), Hannes Schöner (1990), Jens Streifling (2003) und John Parsons (2007) suchen „neue, sehr starke Musiker, die gut in die Höhner-Familie passen. Die Chemie muss stimmen“. Kurzfristig hatten die Höhner zur Pressekonferenz ins Hotel  Excelsior eingeladen, wo plötzlich der ehemalige Fußballmanager Reiner Calmund auftauchte. „Ich will mich bei euch als Schlagzeuger bewerben“, erklärte er. Er wohnt zufällig im Hotel und  entschloss sich spontan zu dem  Gag.

„Wir  hören nicht auf und arbeiten weiter mit“, betonte Peter Werner und blickte auf die Erfolgsgeschichte der Höhner“ zurück. 1972 als Studentenband gegründet, hatten die kölschen Musiker tausende Live-Auftritte auch international, Chart-Hits und Projekte wie Höhner Classic und die Roncalli Show. Gerade ist ein neues Album in der Mache. „Irgendwann hält man aber mal inne und sagt sich, Halt, wie geht es weiter?“, so Werner. Die beiden Gründer entschlossen sich gemeinsam zum Schritt weg von der Bühnenpräsenz. „Wir gehen nicht in Rente!“

Janus Fröhlich, Vater von zwei  Söhnen, freut sich besonders auf mehr Zeit mit  Enkelin Nelly, auch Werner (drei Kinder) hat Enkel. Die ersten Höhner engagieren sich zudem seit langen  für die Nachwuchsförderung.

Nachfolger für Schlagzeug und Keyboard bei der Band sind noch nicht in Sicht, so Frontmann  Henning Krautmacher. „Wir werden uns sehr gut abstimmen.“ Zuerst waren die bleibenden Bandmitglieder  „etwas erstaunt“ vom Entschluss – und zeigen Verständnis.  „Es ist gut, aus der Vitalität und Stärke der Band und der Marke Höhner heraus das Unternehmen in die Zukunft zu führen.“  Die Marke gelte es zu erhalten, dazu gehöre, Songs live auf der Bühne zu spielen. Das tun sie  mit großem Erfolg seit vielen Jahren auch bundesweit.

Fröhlich, der wegen einer Erkrankung 2011 länger ausgefallen war,   und Werner machen im Hintergrund weiter mit. Sie planen nicht, in anderer Formation aufzutreten. Die beiden haben früher als Lehrer gearbeitet, ehe sie Anfang der 80er Jahre die Musikerkarriere einschlugen. Traurig seien sie nicht, beteuern sie zum allmählichen Abschied von der Bühne,   nun sei der richtige Zeitpunkt.  Wenn nicht jetzt, wann dann, sozusagen.

Es ist  nicht der erste Wechsel bei der Höhner-Family. Zu den entscheidenden Weichen in der über 40-jährigen Geschichte  gehörte erst der Wechsel zu Sänger Peter Horn, dann die Verpflichtung von Krautmacher. Zu den Ex-Höhnern gehören  Rolf Lessenich, Walter Pelzer, Franz-Martin Willizil, Günter Steinig, Pete Bauchwitz und Ralf Rudnik. Zwei Neue im geschrumpften Höhnerstall werden ab sofort gesucht.

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