„Wir müssen die Autos rauskriegen“Bezirkspolitiker planen neue Parkregelung in Kölner Veedel

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Eine vollgeparkte Straße.

In der Trimbornstraße an der gleichnamigen S-Bahn-Haltestelle gelten jetzt schon die Regeln des Bewohnerparkens.

Weil zu viele Pendlerinnen und Pendler im Rechtsrheinischen Parkplätze blockieren, soll die Situation entschärft werden.

Vor allem die Parkplätze auf den Straßen rund um die KVB- und S-Bahnhaltestellen in den äußeren Stadtteilen werden zunehmend von Auswärtigen genutzt, die hier ihren Wagen abstellen und dann mit der Bahn in die Innenstadt weiterfahren. Diese Beobachtung hat die SPD-Fraktion in der Kalker Bezirksvertretung auch für ihren Bezirk gemacht, deshalb stellte sie auf der jüngsten Sitzung den Antrag, die Verwaltung solle prüfen, in welchen Bereichen Kalks das Bewohnerparken Sinn machen würde, oder wo zusätzliche Parkscheinautomaten aufgestellt werden könnten.

„Die Anzahl der im Stadtbezirk geparkten Fahrzeuge nimmt stetig zu“, sagt SPD-Vertreter Dirk Habermann. Die Begehungen mit dem städtischen Fußgängerbeauftragten hätten kürzlich zudem „deutlich gemacht, dass Fußwege und Freiflächen massiv missbräuchlich zum Parken genutzt werden“. Aufgrund der guten Anbindung etwa des Stadtteils Kalk an den Nahverkehr, oder großer Arbeitgeber wie den Köln-Arcaden, sei davon auszugehen, dass weitere „Externe“ auf den Geschmack kommen und hier Parkraum zustellen.

Politik will Bewohnerparken in Kalk deutlich ausweiten

Auch die laufenden Wohnungsbauprojekte trügen zur Verknappung des Platzangebots bei, so die SPD. Stefan Müller begrüßte den Vorstoß der Sozialdemokraten: „Wir müssen die Autos aus den Quartieren rauskriegen“, sagte der Fraktionsvorsitzende der CDU. Nicht nur seine Fraktion, auch alle anderen Bezirksvertreter stimmten dem SPD-Antrag zu.

Bislang sind Bewohnerparkgebiete, in denen die Anwohner gegen eine jährliche Gebühr kostenlos parken dürfen, Auswärtige aber über Parkscheinautomaten zur Kasse gebeten werden, im Rechtsrheinischen noch ausgesprochen rar, mit Ausnahme von Deutz. Von den insgesamt 47 Arealen stadtweit, in denen die Regelungen des Bewohnerparkens gelten, befindet sich gerade mal eines in Kalk, und zwar im Bereich zwischen Marie-Curie-Straße/Wipperfürther Straße, Barcelona-Allee, Dillenburger Straße und Rolshover Straße/Kalk-Mülheimer-Straße.

Zwei passende Gebiete werden in Kalk geprüft

Zwei weitere werden derzeit schon von der Verwaltung geprüft: In Humboldt-Gremberg das Gebiet zwischen Bahndamm, Rolshover Straße, Gremberger Straße und An der Pulvermühle, sowie in Höhenberg der Bereich zwischen Frankfurter Straße, Olpener Straße, Germaniastraße und A55. Sollten die Prüfungen positiv ausfallen, sind die Anwohner auch von der noch nicht beschlossenen, aber im Dezember im Rat zur Entscheidung anstehenden Gebührenerhöhung für das Bewohnerparken betroffen.

Denn ab Januar 2025, möglicherweise auch schon ab Juli 2024, sind in Bewohnerparkgebieten statt bisher 30 Euro jährlich je nach Länge des Pkw 100, 110 oder 120 Euro fällig, wenn die Anwohner kostenlos in ihrem Quartier parken möchten. Ein fester Parkplatz ist damit allerdings nicht verbunden. Sondertarife etwa für Inhaber des Köln-Passes sind derzeit aus rechtlichen Gründen nicht möglich.

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