Der Sänger starb im Alter von 73 Jahren. Er war von 1977 bis 1987 Sänger der Band.
Vorgänger von Henning KrautmacherEx-Höhner-Sänger Peter Horn ist tot - „Du hast große Spuren hinterlassen“

Peter Horn bei einem Auftritt 1994.
Copyright: Brigitte Stachowski
Ex-Höhner-Sänger Peter Horn ist tot. Das bestätigten die Höhner am Mittwoch in den sozialen Medien. Der Musiker starb im Alter von 73 Jahren.
„Wir sind zutiefst betroffen und immer noch sprachlos“, teilte die Band mit und richteten die Worte an ihr verstorbenes Ex-Mitglied. „Leeven Pitter, Du hast mit Deiner unverwechselbaren Art nicht nur unsere Bandgeschichte mitgeprägt, sondern auch im Fastelovend große Spuren hinterlassen. Echte Fründe ston zesamme und deshalb wirst Du in Deinen Liedern immer weiter bei uns sein. Maach et jot! Die gesamte Höhnerfamilie ist in Gedanken bei Deiner Familie und wir wünschen ganz viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.“

Die Höhner während eines Auftritts im Jahr 1979 mit Peter Werner, Walter Pelzer, Peter Horn und Janus Fröhlich (von links)
Copyright: Hansherbert Wirtz
Start in eine neue Höhner-Epoche
Als Peter Horn 1977 die Roller als Sänger von Rolf Lessenich übernimmt, ist das Start einer neuen Höhner-Epoche. „Das war der Beginn einer neuen Ära. Durch ihn sind wir professioneller geworden, er hatte einen Proberaum und war Vollzeitmusiker“, erinnerte sich Peter Werner in einem Gespräch mit der Rundschau. Maßgeblich prägte Horn die anschließende Zeit, innerhalb von fünf Jahren schrieb er fünf Sessionskracher, die noch heute maßgeblich das Gesamtwerk der Kult-Band ausmachen: „Echte Fründe“, „Dat Hätz vun dr Welt“, „Winke Winke“, „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ und „Ich ben ene Räuber“. Horn war es, der die „geniale Idee“ hatte, wie Janus Fröhlich sich später erinnerte, irische Musik mit kölschen Texten zu kombinieren.
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Als Peter Horn Vater wurde und sich verstärkt um seine Familie kümmern wollte, suchten die Höhner einen Nachfolger. Die Wahl fiel auf Henning Krautmacher. 1986 gaben die Höhner den Abschied ihres Frontmanns bekannt. Der vollzog sich dann aber in einem fliegenden Wechsel. Horn stand noch ein Jahr lang gemeinsam mit Krautmacher auf der Bühne.
Schon vor seiner Zeit bei den Höhnern textete Peter Horn kölsche Lieder, und auch nach dem Abschied machte er damit weiter. Später kehrte er als Solist auf die Karnevalsbühne zurück, 2008 gründete er die Kölschfraktion. Dabei stand er unter anderem mit dem Höhner-Kollegen F.M. Willizil mehr als zehn Jahre auf der Bühne. Sein Markenzeichen auf der Bühne war dabei sein Clownsgesicht. „Ich bin schon ein Stückchen Clown“, sagt Horn einst der Rundschau. „Mich spricht eher die traurige, melancholische Seite des Clowns an. Mich hat es immer zu tragischen Verlierern hingezogen.“
Im Alter von 67 Jahren verkündete er 2020 nach über 40 Jahren seinen Bühnenabschied – auch aufgrund wiederkehrender gesundheitlicher Probleme. Die Musik sei stets der Anker in seinem Leben gewesen, erzählte er im Abschiedsinterview mit der Rundschau. „Die Band war meine Ersatzfamilie.“ Die mittlerweile personell mehrfach erneuerten Höhner verabschiedeten ihr ehemaliges Mitglied am Mittwoch mit den Worten einer der größten Hits aus Horns Feder: „Echte Fründe ston zesamme und deshalb wirst Du in Deinen Liedern immer weiter bei uns sein.“