„Bömmel“ und Ludwig SebusDieses Lied ist ein Geschenk an die Kölner Seilbahn

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Ludwig Sebus, Texter Manfred Schäfer und Bömmel Lückerath vor der Gondel der Bläck Fööss.

Ludwig Sebus, Texter Manfred Schäfer und Bömmel Lückerath vor der Gondel der Bläck Fööss.

Ein Lied über Kölns höchstes Verkehrsmittel existierte bislang noch nicht. Das wollten die Macher des Projekts unbedingt ändern. 

Dem Dom, dem Rhing und dem Sunnesching haben Kölner Liedermacher in den vergangenen Jahrzehnten gefühlt tausende Stücke gewidmet. Kaum etwas in der Stadt ist unbesungen, und doch wurde ein Wahrzeichen bisher noch nicht im kölschen Liedgut berücksichtigt: die Seilbahn. Bis jetzt. Denn aus einer alten Idee von Bläck-Fööss-Urgestein Bömmel Lückerath und dessen Kumpel Manfred Schäfer, dem Inhaber des Brauhaus Johann Schäfer, ist nun „Et Seilbahn-Leed“ entstanden.

Und wie sollte es anders sein, finden Dom, Rhing und Sunnesching auch einen Platz im Seilbahn-Lied. „Einmol met d'r Seilbahn, eimal üvver d'r Rhing, und dann em helle Sunnesching d'r Dom vun boven sin“, heißt es im Refrain. 

Als die Bläck Fööss 2016 ihre erste eigene Seilbahn-Gondel vorstellten, kam es spontan zu einem kleinen Ständchen mit Schäfers Text. Danach verschwand das Lied erst einmal wieder in der Schublade. Als die Fööss im Frühjahr 2023 ihre Jubiläums-Gondel, die mittlerweile zum Fuhrpark der Seilbahn hinzugekommen war, für kurze Zeit der Motorworld in Ossendorf ausliehen, kam die Idee zurück. Bömmel schickte eine Demo an Seilbahn-Geschäftsführerin Sonja Lorsy, die schnell überzeugt war. „Seitdem ich bei den Bläck Fööss ausgestiegen bin, habe ich Zeit für Dinge, die zwischenzeitlich in der Versenkung verschwunden waren“, freut sich Bömmel.

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„Eimol met d' Seilbahn vür un och zoröck, jo dat es für jung und alt et allerjrößte Jlöck“

Tatkräftige Unterstützung holten sich Lückerath und Schäfer bei Grandsigneur Ludwig Sebus und Produzent Karsten Ebert. Als die Kölner Seilbahn 1957 eröffnete, sei der damals 32-jährige Sebus einer der ersten gewesen, der mitfuhr. „Im ersten Drittel hoffe ich immer, dass die Stricke halten. Im Mittelteil bewundere ich meine Vaterstadt von oben. Und dann bin ich traurig, dass es schon wieder vorbei ist“, berichtet der 98-Jährige von seinen Seilbahn-Gefühlen.  Jeder kenne die Seilbahn oder sei selbst schon damit gefahren, sagt Manfred Schäfer. „Es wurde Zeit, dass die Seilbahn ihr eigenes Lied bekommt.“

Die ganz große Bühne wird das neue Seilbahn-Lied aber vermutlich nicht bekommen. „Es ist eher ein Lied, das die Seilbahn für eigene Zwecke nutzen wird“, sagt Lückerath, der dann gemeinsam mit Ludwig Sebus und Manfred Schäfer anstimmt: „Eimol met d'r Seilbahn vür un och zoröck, jo dat es für jung und alt et allerjrößte Jlöck.“

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