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KarnevalZehn Jahre „Arena Alaaf“ in Gummersbach – Seit dem Start traten 48 Acts auf

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Jürgen Berg im Porträt.

Jürgen Berg ist das Gesicht von „Arena Alaaf“ in der Gummersbacher Schwalbe-Arena.

„Insgesamt haben über 50.000 Jecke in den 13 Shows gefeiert“, erzählt Jürgen Berg, der das Gesicht von „Arena Alaaf“ in der Schwalbe-Arena ist.

Den Karneval nach Gummersbach zu bringen, haben seit den 1950er Jahren einige Menschen versucht. Etabliert hat ihn schließlich Jürgen Berg und sein Team von „Arena Alaaf“. Seit zehn Jahren gibt es das große Fest in der Schwalbe-Arena – nach kölscher Zählung ist es also längst eine Tradition. Und das trotz anfänglich unüberhörbarer Widerstände aus den hiesigen Vereinen, die gesagt haben, Berg und seine Arena-Party würden ihnen die Besucher wegnehmen.

Doch die Menschen haben mit den Füßen abgestimmt – und zwar für die Arena. Am Samstag kommender Woche steigt „Arena Alaaf“ im zehnten Jahr. Einige Restkarten sind noch zu haben. Wer ein vergleichbares Programm live erleben will, der muss mindestens nach Köln fahren und wird selbst dort auf den ein oder anderen Act verzichten müssen.

Die Zahlen sprechen für die Arena-Party. „Insgesamt haben über 50.000 Jecke in den 13 Shows gefeiert“, sagt Jürgen Berg. Meist war die Handballhalle ausverkauft.

Die Kölnarena dient als Vorbild für „Arena Alaaf“ in Gummersbach

Bands und Tanzgruppen dominierten dabei das Programm. Zu Beginn gab es auch noch Redner wie Gudio Cantz oder Bernd Stelter, doch schnell wurde klar: Gummersbach will feiern. 48 unterschiedliche Acts traten dabei in den zehn Jahren auf.

Im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet Jürgen Berg, wie alles angefangen hat. Im Hauptberuf als Polizist hatte er schon sechs Jahre lang die Polizeisitzung im Kölner Maritim organisiert. In Gummersbach, wo er aufwuchs und Abi machte, wollte Berg nach der Eröffnung der Schwalbe-Arena ein Format analog zur „Lachenden Kölnarena“ an den Start bringen. Seine Familie hatte er schnell überzeugt. Doch was würden mögliche Sponsoren sagen? Ohne die würde es nicht gehen. Mit dem Chef der Gummersbacher Sparkasse, Frank Grebe, hatten Jürgen und Conny Berg und die Kinder Nina und Nils   jemanden dabei, der sofort Feuer und Flamme gewesen sei, wie Jürgen Berg berichtet.

Wie holt man die Karnevalsgrößen von Köln nach Gummersbach?

Doch dann die nächste Hürde: Wie bewegt man die Stars, die sonst in der Kölnarena auf der Bühnen stehen, zu einem Auftritt 40 Kilometer weiter östlich? Nach einiger Überzeugungsarbeit bei einer Agentur kam grünes Licht und die Premiere konnte steigen. 3800 Besucher zeigten damals, dass Gummersbach Karneval kann. Im zweiten Jahr war die Halle dann schon ausverkauft, genau wie 2017. Neben Sparkasse und Aggerenergie hakte auch Radio Berg als Medienpartner unter und mit Kölner Größen wie Cat Ballou, Kasalla und Brings waren auch die Namen der Künstler bereits klangvoll.

Apropos Brings: Die Kölschrocker gehören bis heute zu den treuesten Akteuren im Gummersbacher Handballtempel. Über neun Stunden standen die sie insgesamt auf der Arena-Alaaf-Bühne. Es hätten noch mehr werden können, doch 2018 erkrankte Sänger Peter Brings für das Freitags-Event kurzfristig. Was in einem Debakel hätte enden könnte, nahm eine Wendung, mit der niemand vorher gerechnet hatte, wie Berg sagt. In einem Video entschuldigte sich Bruder Stephan Brings und kündigte den überraschenden Ersatz an: Querbeat. Und die brachten die Arena zum Kochen.

Es gab auch Rückschläge zu verkraften. Nachdem „Arena Alaaf“ in den Jahren 2018 und 2019 an zwei Tagen veranstaltet wurde, kam 2020 mit Corona der Dämpfer. Bereits gezahlte Tickets wurden erstattet. Und dann das Jahr 2021, als die Arena zweimal nur halbvoll war. „Wirtschaftlich eine Katastrophe“, sagt Jürgen Berg. Nach der Pandemie ging's wieder bergauf. Und die Nachfrage nach den Karten zeigt, dass Gummersbach diese „kleine lachende Kölnarena“ auf dem Steinmüllergelände will.

Zum Jubiläum nächste Woche Samstag gibt es eine Tombola für alle Gäste. Für zwei Euro gibt es von 17 bis 21 Uhr Lose im Foyer der Arena zu kaufen. Der Erlös geht komplett an den Verein „Helfende Hände Oberberg“, der Kinder unterstützt. Im Programm ziehen dann ab 21 Uhr die Bands die Gewinner. Hauptpreis ist eine Heißluftballonfahrt. Es gibt auch für zwei Personen ein Meet-and-Greet mit Künstlern zu gewinnen und viele weitere Preise.

Die Planungen für das Fest im nächsten Jahr laufen bereits: Dann findet „Arena Alaaf“ am 14. November statt und Bläck Fööss, Brings, Kasalla, Cat Ballou, Miljö und Stadtrand sind dabei. Der Vorverkauf startet schon bald, am Sonntag, 16. November, im Internet.