Riesenrad eröffnetKirmesstimmung am Kölner Zoo

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Das Riesenrad am Kölner Zoo

Köln – Für Paul war es Liebe auf den allerersten Blick. Der Dreijährige ist im Laufschritt durch den Zoo, Tiere egal, weil er eigentlich nur eines wollte: Riesenrad fahren! Nach fünf aufregenden Runden sitzt er jetzt ganz hin und weg neben seinem Opa Frank Altmann im Gras. Hinter ihm drehen sich die riesigen Stahlstreben des 55 Meter hohen Rades vor silbergrauem Himmel. „Paul war während der Fahrt total aufgeregt, hat alles Mögliche entdeckt, den Rhein, Schiffe, die Seilbahn“, erzählt Altmann amüsiert. „Mit der Seilbahn muss ich gleich auch noch fahren. Das will er unbedingt.“

Aber erstmal gibt’s eine Portion Pommes auf der Zoowiese. Hier herrscht Kirmesstimmung. Vor dem Kiosk zappeln schillernde Ballontiere und Fabelwesen im Wind, aus einem kleinen Wagen heraus werden Klassiker verkauft: Currywurst, Pommes, Popcorn. Und natürlich gebrannte Mandeln. Vor dem Europa-Riesenrad bilden sich kurze Schlangen, ausverkauft sind die Fahrten am Samstag nicht. „Unsere neuen Gondeln sind geschlossen. Also auch für einen Gast mit leichter Höhenangst fahrbar“, sagt Betreiber Willi Kipp. Bei der ersten Runde steil rauf auf den Scheitelpunkt in 55 Metern Höhe wird es ebendiesem schon, naja, ein bisschen anders. Beruhigend, dass die Gondeln fest verschlossen sind. „Hier kommen sie nur raus, wenn sie einen Hammer mitbringen“, versichert Kipp. Gut, den kann man ja zu Hause lassen.

Colonius und Messeturm sind zu sehen

Ab der zweiten Runde ist genießen angesagt. Im Süden wird der mächtige Turm von St. Agnes sichtbar, dann der Dom. Erstaunlich viele kleine Kirchtürme staken aus dem Dächermeer ihrer Veedel. Am Horizont kann man Müllverbrennungsanlage und Heizkraftwerk im diesigen Wetter als Schemen ausmachen. Colonius und Messeturm sind zu sehen, der Rhein fließt träge und nach den heftigen Regenfällen amazonasbraun durch sein Bett. Tatsächlich, alles was Köln ausmacht, ist aus der Höhe zu erkennen. Alles? Nun ja, in Sachen Zootiere muss man schon genau hinsehen. Aber dann entdeckt man sie, die Schwäbisch-Hällischen Schweine, das Poitou-Eselfohlen, das mit der Pfütze spielt. Und Hennes IX, der sein Mütchen an einer baumelnden Tonne kühlt – ein kleiner Mini-Bauernhof eben.

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Ab dem Dromedargehege sieht der Zoo aus wie ein dichter Dschungel mitten in der Stadt. Auch irgendwie schön. „Mein Papa hat sogar ein Mini-Zebra gesehen“, sagt Sophia (4) freudig. Sie hat „null Angst“ auf dem Riesenrad, ist schon als Baby zum ersten Mal mitgefahren. Sie ist mit ihren Eltern und ihrem kleinem Bruder aus Kassel gekommen. „Sehr gut war der Blick auf das schöne Blumenornament und die Gebäude der Flora“, freut sich Nihad Altatun (30), wieder mit festem Boden unter den Füßen. Er ist mit Familie und Freunden aus Neuwied angereist, ein Besuch der Kölner City steht als nächstes an.

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Unterdessen ist auch Paul nicht untätig. Er ersteht mit Opa Franks Hilfe zwei Ballons, einen für den Bruder. Mit rotem Starfighter und knallblauem Hubschrauber am Bändsel hat der Dreijährige sein neues Ziel fest im Blick: Seilbahn fahren!

Das Rad dreht sich montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr, sonntags von 11 bis 20 Uhr. Bis 13. Juni bleibt das Rad in jedem Fall, der Betreiber hat eine Verlängerung beantrag. Kosten: 8 Euro, für Kinder von vier bis elf Jahren 6 Euro. Mit Zooticket gibt es 1,50 bzw. einen Euro Ermäßigung. Eine Gondel ist barrierefrei, aber nicht völlig geschlossen.

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