Die Blauen FunkenGrundsteinlegung für den Erweiterungsbau am Sachsenturm

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Visualisierung vom künftigen Erweiterungsbau am Sachsenturm für die Blauen Funken.

Visualisierung vom künftigen Erweiterungsbau am Sachsenturm für die Blauen Funken vom Architekturbüro Anderhalten.

Nach mehr als acht Jahren Vorbereitungszeit ist nun der Grundstein für den Erweiterungsbau am Sachsenturm gelegt worden.

Wenn es feierlich wird bei karnevalistisch geprägten Vereinen, marschiert ein Spielmannszug ein und sorgt für akustisch gut vernehmbare Festlichkeit. Die Blauen Funken haben am Mittwoch sehr ausgiebig gefeiert und hierzu viele Menschen der Stadtgesellschaft, der Politik und Kultur eingeladen. „Wir erleben einen historisch besonderen Moment, von denen es in der Geschichte der Blauen Funken nicht sehr viele gab“, stellt Björn Griesemann, Präsident des Traditionskorps, mit gewissem Stolz fest. Denn nach mehr als acht Jahren Vorbereitungszeit ist nun der Grundstein für den Erweiterungsbau am Sachsenturm gelegt worden.

Stadtmauerensemble auf einer Länge von 88 Metern

Die Grundsteinlegung hat durchaus historische Dimensionen, denn erstmals seit Jahrzehnten wächst die mittelalterliche Stadtmauer in die Länge. Der „Enlastungsbau“ schließt an den denkmalgeschützten Sachsenturm an und soll eine Länge von 31,20 Metern haben. In den Neubau werden Geschäftsstelle und Archiv einziehen, auch ein großer Veranstaltungssaal ist Bestandteil der Planungen. „Wir glauben, dass wir gepaart mit Sachsenturm und Stadtmauer einen wahren Prachtbau für die Stadt schaffen werden“, so Griesemann.

Nostalgisch und zugleich sehr herzlich wird es, als Björn Griesemann an seinen Vater Peter erinnert, der nicht nur Präsident der Blauen Funken, sondern mehr als 20 Jahre Vorsitzender des gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm war und die Idee zum Erweiterungsbau hatte, „Ideengeber und Treiber“, sei er gewesen. Die Grundsteinlegung durfte er nicht mehr erleben, er kam voriges Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Fortgesetzt hat die Planungen sein Nachfolger Michael Müller, der ebenfalls von einem „großen und historischen Ereignis“ schwärmt.

Zwei Männer stehen vor einer Baugrube.

Die Baugrube ist ausgehoben, nun freuen sich Funken-Präsident Björn Griesemann (r.) und Michael Müller, Vorsitzender des gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm, über die Grundsteinlegung.

Nach dem Ratsbeschluss im Mai vorigen Jahres dauerte es nur fünf Monate bis zur Erteilung der Baugenehmigung, Anfang des Jahres starteten die Bauarbeiten, die Grube ist bereits ausgehoben und dabei auch ein Fundamentstück der mittelalterlichen Stadtmauer freigelegt worden. Rund zwei Millionen Euro soll der Bau nun kosten, Unterstützung erhalten die Funken vom Land Nordrhein-Westfalen, das Geld aus einem Förderprogramm zuschießt, auch die Kämpgen-Stiftung, Aktion Mensch und die Stadt Köln unterstützen die Finanzierung. Ein Großteil wird durch Spenden des Bauvereins bezahlt.

Platz für Blauen Funken im Sachsenturm arg beengt

Schon seit Jahren ist der Platz für die Blauen Funken im aufwändig sanierten Sachsenturm arg beengt, im Jahr 1980 zählten das Korps noch 150 Mitglieder, inzwischen sind es 550. In einem Gutachterverfahren entschied sich eine Jury für den Entwurf des Architekten Professor Claus Anderhalten. „Der Entwurf ist ein Meilenstein, denn er vereint den Denkmalschutz und moderne Architektur in einer öffentlichen Grünanlage“, lobt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Am Sachsenring ist die Stadtmauer auf einer Länge von 88 Metern erhalten, ein alter Wehrturm wird von der Prinzen-Garde genutzt, der andere von den Blauen Funken. Im weiteren Verlauf folgt die Ulrepforte mit der Heimat der Roten Funken, die im vergangenen Jahr einen Erweiterungsbau eröffnet haben.

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