Kölner InnenstadtH&M schließt Filiale, Görtz macht Haus am Neumarkt dicht

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Auch eine Filiale von H&M wurde geschlossen.

Görtz verlässt seinen Standort in der Nähe des Neumarkts.

H&M macht einen Standort an der Schildergasse dicht, Görtz schließt an der Zeppelinstraße: Große Flächen sind in der City immer schwerer zu vermarkten. Allerdings bleibt die Kölner Innenstadt weiter sehr stark nachgefragt. 

Die Ära der großen Textil- und Schuhhäuser in der Innenstadt neigt sich offenbar unwiderruflich dem Ende entgegen. Mit der Görtz-Filiale an der Zeppelinstraße und H&M in der Schildergasse machen zwei weitere Schwergewichte dicht.

Während H&M allerdings die Häuser in der Hohe Straße und die zweite Filiale an der Schildergasse weiter betreibt, wird es den Namen Görtz Schuhe in Kölns Fußgängerzonen nicht mehr geben. Bereits Ende letzten Jahres hatte Görtz Insolvenz angemeldet, ins Trudeln kamen zunächst aber nur die kleineren Filialen. Nun hat es auch den Flagship-Store erwischt. Das Online-Geschäft wird weiter betrieben.

Schlussverkauf am Neumarkt

Schlussverkauf also am Neumarkt. 20 Prozent Rabatt locken noch zahlreiche Kunden an, Fragen allerdings sind unerwünscht, wie zahlreiche Schilder in den Verkaufsräumen unmissverständlich kundtun.

Wer in die begehrten City-Lagen einziehen wird, ist noch nicht bekannt. Interessenten dürfte es aber genug geben, Köln gilt zumindest in der City nach wie vor als sicheres Pflaster für Neueröffnungen. Die Nachfrage ist weiter ungebrochen, die Leerstandsquote ist im bundesweiten Vergleich außerordentlich gering. Sie liegt in der gesamten Innenstadt bei gerade mal 6,1 Prozent und in der Hohe Straße und der Schildergasse noch einmal deutlich darunter – in Teilbereichen fast schon zu wenig für eine regelmäßige Fluktuation, die auch eine Einkaufsstraße regelmäßig braucht, um „jung“ zu bleiben.

Kleiner und flexibler

Langfristig gewöhnen wird man sich aber an ein anderes äußeres Erscheinungsbild, wie Experten immer wieder betonen. Denn die Verkaufsräume werden künftig kleinteiliger und flexibler gestaltet. Mehr Showroom, weniger Fläche und eine zunehmende Verzahnung von stationärem und Online-Handel führen zu einer Umnutzung der Bestandsgebäude und einem moderneren Zuschnitt von Neubauten. Damit gehen auch Umnutzungen im Freizeit-, Logistik- und Kulturbereich einher – nicht zuletzt natürlich auch zunehmend für die Gastronomie.

In jüngster Zeit waren mehrere Modehäuser in schwere Turbulenzen geraten. Auffällig, dass darunter sowohl Billig- wie auch Qualitätsanbieter waren und sind. Die Range reicht von Primark über Zara bis Peek & Cloppenburg. Zugesetzt haben ihnen einerseits die Corona-Jahre, andererseits der zunehmende Online-Handel – und letztlich in manchen Fällen auch schlicht veraltete Konzepte.

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