Euskirchenerin Carolin Dahmen postet auf Instagram über Mode. Ihren Mann lernte sie kennen, als er etwas in der Boutique umtauschen wollte.
InstagramAuch Frauke Ludowig folgt Euskirchener Mode-Influencerin – Polizei gibt Cyber-Tipps

Die Euskirchenerin Carolin Dahmen hat auf Instagram mehr als 77.000 Follower. Die 46-Jährige hat aber auch schon unangenehme Erfahrungen mit der Social-Media-Plattform gemacht.
Copyright: Christian Dahmen
Ihre bekannteste Followerin: Frauke Ludowig. Die Fernseh- und Radiomoderatorin ist aber nicht die Einzige, die Carolin Dahmen auf Instagram folgt. Die Euskirchenerin hat mehr als 77.100 Follower auf der Social-Media-Plattform. Die meisten wohl der Mode wegen. Die ist nämlich das Steckenpferd der 46-Jährigen und spielt nicht nur in der virtuellen Welt eine große Rolle, sondern auch im Privatleben.
Der Grund: Sie hat ihren Mann Christian kennengelernt, als dieser vor mehr als 20 Jahren in Köln etwas umtauschen wollte. Dahmen arbeitete damals in einem Modehaus an der Schildergasse, war dort Abteilungsleiterin, als das Schicksal auf seine schönste Art und Weise zuschlug.
Der Nachwuchs brachte Carolin Dahmen zu Instagram
Doch wie wird man im beschaulichen Euskirchen, das eher für Windeln und Waschmaschinenmotoren als für Catwalks bekannt ist, zur Mode-Influencerin? Indem man Mutter wird. Als ihre Kinder noch kleiner waren, hätten diese ihre volle Aufmerksam erhalten. Aber ansonsten tatenlos zu Hause rumsitzen? Nicht mit Carolin Dahmen. Und für den Job nach Köln zu fahren, habe ihr des Nachwuchses wegen auch die Motivation gefehlt. Also Instagram.
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„Ich hatte nie die Intention, viele Follower zu bekommen. Ich habe mich bei Instagram nur aus einer Laune heraus angemeldet, weil ich aus der Modebranche komme“, sagt Dahmen, die auf einer Textilfachschule studiert hat und sich mit den passenden Looks eben auskennt.
Aus dem Spaß wurden mehr als 3100 Posts auf Instagram. „Der erste war wahrscheinlich ein Foto vor dem Spiegel“, versucht sich die Euskirchenerin an ihre Social-Media-Anfänge zurückzuerinnern.
Was dann passierte, habe sie völlig überrascht. Die ersten Anfragen für Kooperationen, also genau das, wovon Influencer zu Beginn ihres Influencer-Daseins träumen, ließen nicht lange auf sich warten. Dahmen durfte die Mode oder Accessoires, die sie auf den Bildern trug, behalten.
„Damals hatte ich nur wenige Follower“, so Dahmen. In der Folgezeit sei die Zahl derer, die sich von den Fotos, Storys und Reels auf Insta inspirieren lassen, schlagartig in die Höhe geschossen. Die eine oder andere Story sei mehr als 20.000 Mal angeschaut worden. Und wer sich die kleinen Videos zum „Outfit of the Day“, kurz #ootd, anschaut, stellt schnell fest: Sie wirken echt. Die 46-Jährige drückt nämlich immer selbst auf den Knopf der Smartphone-Kamera, um diese zu starten.
Es ist nie professionell geworden. Dafür hätte ich noch mehr Kooperationen annehmen müssen. Das bereue ich aber nicht. Ich bin glücklich, wie es ist.
„Es ist nie professionell geworden. Dafür hätte ich noch mehr Kooperationen annehmen müssen. Das bereue ich aber nicht. Ich bin glücklich, wie es ist“, sagt Dahmen. Sie achte auch nicht wirklich darauf, ob ihr Foto 100 oder 21.000 Likes erhalten habe. Es sei und bleibe ein Hobby.
„Ich freue mich, wenn Menschen sich durch mich inspiriert fühlen“, sagt sie: „Der Austausch mit den Menschen steht für mich im Vordergrund.“ Aber, und diese Erfahrung hat die 46-Jährige auch schon gemacht, es gibt auf Instagram auch Schattenseiten. „Natürlich bekomme ich auch Nachrichten, die nicht so nett sind“, berichtet die Euskirchenerin. Sie blockiere die Menschen und nehme sich die Nachrichten nicht zu Herzen.
Negative Nachrichten werden nicht persönlich genommen
Doch funktioniert das wirklich? „Ja“, sagt Dahmen, die ihren ganz persönlichen Modestil entwickelt hat. Der sei zwar auch schon mal etwas teurer, aber die teure Handtasche als „It-Piece“ lasse sich auch mit Mode kombinieren, die nicht unbedingt nach Marke schreit.
Die 46-Jährige kennt die wenigstens ihrer 77.000 Follower persönlich. Aber auch der virtuelle Austausch mache Spaß. Besonders dann, wenn sie verlinkt werde. Also andere Nutzer sichtbar machen, woher die modische Inspiration kommt. So hat es auch Fernsehmoderatorin Ludowig gemacht. „Das war schon cool und fand ich süß“, sagt Dahmen. Ihre wichtigsten Follower seien aber ihre Eltern: „Meine Mama folgt mir und schreibt mir sofort, wenn ich längere Zeit nichts gepostet habe.“
Aber auch die jüngere Generation folgt der Hobby-Influencerin: Die gesamte Jahrgangsstufe ihrer Tochter, die gerade ihr Abitur in Bad Münstereifel gemacht hat, ist Fan. Entsprechend achte ihre Tochter schon mal darauf, was Mama da jetzt so auf Instagram veröffentliche, berichtet Dahmen mit einem Augenzwinkern. So habe sie auch schon mal ein Foto aus dem vorbereiteten Post löschen und durch ein anderes ersetzen müssen, weil es ihrer Tochter nicht gefallen habe. Konstruktive Kritik eben.
Ihre Familie unterstütze sie total bei ihren Social-Media-Tätigkeiten, berichtet die 46-Jährige, die ihre Lieben aber bei den Posts fast komplett heraushält. „Vor allem meine Kinder wissen, dass vieles gegen sie verwendet werden kann, was in der virtuellen Welt gepostet wird. Deswegen gehen sie sehr kritisch mit dem Thema um“, sagt die Kreisstädterin.
Aber auch sie setze sich kritisch mit Instagram auseinander. Sie poste Beiträge und Storys – oder gar Urlaubsbilder – nur noch zeitversetzt. So entstehe gar nicht erst der Eindruck, dass niemand daheim sei. „Und ich überlege sehr genau, was ich poste“, sagt sie.
Tipps der Polizei
„Viele Menschen posten unüberlegt ihre Urlaubsbilder und ihre Abwesenheit und merken dabei nicht: Für Einbrecher ist das eine Einladung“, sagt Franz Küpper, Pressesprecher der Euskirchener Kreispolizeibehörde.
Das Verbrechen habe sich längst auch ins Internet verlagert. Daher rät die Polizei Social-Media-Nutzer zu Folgendem: Posten Sie keine Urlaubsbilder, wenn Sie sich noch im Urlaub befinden. Zeigen Sie diese erst nach der Rückkehr.
Wer öffentlich zeigt, dass er nicht da ist, macht es Einbrechern leicht. Wenn Sie unbedingt etwas posten wollen, dann beschränken Sie es auf enge Freunde – nicht öffentlich oder für Follower auf den Social-Media-Plattformen sichtbar.
Bitten Sie Nachbarn oder Freunde, den Briefkasten zu leeren, Rollladen zu bewegen und stellen Sie schon vor dem Urlaub eine Zeitschaltuhr für Lichter im Haus ein. Schmuck, Technik und Co. am besten in einem Safe aufbewahren. Zeigen Sie online niemals Ihre ganzen Wertsachen. Posten Sie keine Abreisezeiten! „Morgen geht es endlich los!“, klingt zwar super, ist aber auch für Täter eine Info, wann niemand zu Hause ist.