Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober ist die Welt erstarrt im Schock. Seitdem tobt im Nahen Osten ein Krieg, dessen Auswirkungen auch hierzulande überdeutlich zu spüren sind, nicht zuletzt auf zahlreichen Demonstrationen. Derzeit markiert die Waffenruhe einen Hoffnungsschimmer auf Frieden. Die AG Arsch huh will in dieser Phase am Sonntag am Aachener Weiher ein Zeichen für Verständigung setzen und stellt es getreu dem John-Lennon-Song unter das Motto „Give Peace a Chance“. Fahnen und Parolen sind unerwünscht.

„Wir trauern um die israelischen genauso wie um die palästinensischen Opfer und möchten mit unserer Kundgebung ein Zeichen der Solidarität mit beiden Völkern setzen“, teilt die AG Arsch huh mit.  „Weder kann Krieg für Sicherheit sorgen noch Terror für Befreiung. Notwendig ist eine Friedenslösung auf der Grundlage des Existenzrechts beider Nationen.“ Die AG verurteile antisemitische Parolen, Übergriffe und Gewalttaten gegen Jüdinnen und Juden im Nahen Osten, Deutschland und überall. „Für uns sind das Existenzrecht und die Sicherheit Israels eine politisch dauerhafte Verpflichtung. Wir verurteilen Übergriffe, Gewalttaten sowie rassistische Parolen gegen Muslime im Westjordanland, Deutschland und überall.“

Start Sonntag, 15 Uhr am Aachener Weiher

Die Kundgebung soll am Sonntag um 15 Uhr am Aachener Weiher beginnen und etwa zwei Stunden dauern. Neben Musikern der AG Arsch huh und Bands wie Brings und Miljö werden die  Kabarettisten Jürgen Becker, Wilfried Schmickler, Erdmöbel, der frühere Innenminister und Autor Gerhart Baum, Brings, Autorin Carolin Emcke, Charly Klauser, Synagogenvorstand Abraham Lehrer und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, dabei sein.

„Wir setzen uns dafür ein, dass das palästinensische Volk ein würdiges Leben in einem eigenen Staat in guter Nachbarschaft zu Israel führen kann. Krieg und Terror lösen keine Probleme“, heißt es in der Mitteilung. „Wir treten ein für eine Waffenruhe im Gaza-Streifen und die Freilassung aller Geiseln.“ Die AG Arsch huh hatte bereits früher Pläne für eine Kundgebung gehabt, unter anderem die Polizei soll aber vor Aktivitäten am 9. November abgeraten haben. Aus der jüdischen Gemeinde gab es nach einer Friedensdemonstration auf dem Roncalliplatz verhaltene Kritik. „Präsenz zeigen ist wichtig“, sagte Aaron Knappstein, Vorsitzender der Kippa Köpp, dem einzigen jüdischen Karnevalsverein nach einer Solidaritätsdemonstration für Israel. 

Die AG Arsch huh betont nun: „Wir laden ein zu einer Friedenskundgebung mit Musik und Wortbeiträgen. Wir wünschen uns eine Veranstaltung ohne Fahnen und Parolen! Bringt gerne Kerzen, Lichterketten oder Laternen mit.“

Info

Arsch huh, Sonntag, dem 3. Dezember, von 15 bis 17 Uhr am Aachener Weiher. Es wirken mit: Arsch Huh Band, Gerhart Baum, Jürgen Becker, Brings, Carolin Emcke, Erdmöbel, Charly Klauser, Abraham Lehrer, Aiman A. Mazyek, Miljö, Wilfried Schmickle