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Teile abgestürztWarum der Herkulestunnel in Köln bröckelt

4 min
Herkulestunnel

Der Tunnel war am Montag in Richtung Düsseldorf gesperrt. 

In der Nacht zu Montag sind Deckenteile herabgestürzt. Wann der Tunnel wieder freigegeben wird, ist offen.

Autofahrern wird in diesen Tagen wieder einiges abverlangt. Vollsperrung der A 4 am Eifeltor, gesperrte Deutzer Brücke, das normale Stau-Chaos in der Stadt und nun auch noch die Sperrung des Herkules-Tunnels.Kölner Autofahrern wird in diesen Tagen wieder einiges zugemutet. Vollsperrung der A4 am Eifeltor, gesperrte Deutzer Brücke, das normale Stau-Chaos in der Stadt und nun auch noch die Sperrung des Herkules-Tunnels. Die Woche begann für viele Autofahrern demnach mit einer denkbar schlechten Nachricht. Wer auf der viel befahrenen Strecke der Stadtautobahn in Richtung Düsseldorf oder in Richtung Niederlande unterwegs sein wollte, stand vor Absperrungen: Nichts ging mehr. Im Tunnel war großflächig Putz abgeplatzt und die Polizei zog die Notbremse: Die Verkehrsachse wurde dicht gemacht.

Lärmschutz-Putz löst sich von der Decke im Herkulestunnel

Lärmschutz-Putz löste sich von der Decke im Herkulestunnel.

Die Woche begann für viele Autofahrern mit einer denkbar schlechten Nachricht. Wer auf der viel befahrenen Strecke der Stadtautobahn in Richtung Düsseldorf oder in Richtung Niederlande unterwegs sein wollte, stand vor Absperrungen: Nichts ging mehr. Im Tunnel war großflächig Betonputz abgeplatzt und die Polizei zog die Notbremse: Die Verkehrsachse wurde dicht gemacht. Gegen 2.15 Uhr hatte die Tunnelleitzentrale der Stadt herabfallende Deckenplatten in Fahrtrichtung stadtauswärts bemerkt. Auch Notrufe gingen bei der Polizei ein. „Autofahrer riefen an und berichteten, dass im Tunnel Putz von der Decke gekommen ist“, sagte ein Polizeisprecher.

Ein Streifenwagen sei in den Tunnel gefahren und hätte die Gefahrenlage bestätigt. Die Polizei sperrte daraufhin den betroffenen Streckenabschnitt ab. Um 2.30 Uhr war der Abschnitt nicht mehr befahrbar. „Die Sperrung gilt bis auf Weiteres“, teilte ein Polizeisprecher am Montagmorgen zunächst mit. Und auch am Montagmittag hieß: „Ein Ende der Sperrung ist noch nicht in Sicht“. Laut Angaben der Stadt Köln sind im Tunnelbereich auf einer Fläche von rund einem Quadratmeter Deckenteile abgeplatzt. Es werde geprüft, ob weitere Teile lose sind, hieß es weiter. Erst nach der Prüfung könne der Tunnel wieder freigegeben werden. Dies soll nun in   Richtung stadtauswärts am Dienstagmorgen wieder soweit sein. „Nach derzeitigem Sachstand wird die Tunnelröhre morgen mit Beginn des Berufsverkehrs wieder zur Verfügung stehen“, teilte die Stadt mit.

Am Montagvormittag klopften Arbeiter die Decke ab, um zu überprüfen, ob der Putz hält. Laut Augenzeugen rieselten immer wieder geringe Mengen auf die Fahrbahn. Kurz vor dem Tunnelende sehe man zwei jeweils ein Quadratmeter große Stellen, an denen Putz abgeplatzt ist, teilte die Polizei auf Nachfrage mit.

Stadteinwärts konnten Autofahrer den Tunnel weiterhin befahren. Doch es ging wegen einer Baustelle nur ganz langsam voran. Der Verkehr in die Stadt hinein wurde auf eine Spur heruntergebremst. In den Verkehrsnachrichten war von einer Wartezeit und Verzögerung von dreißig Minuten die Rede. Die Innere Kanalstraße, besonders im Berufsverkehr stark befahren, wurde wegen der Sperrung zum Nadelöhr.   Außerdem kam es auf der Inneren Kanalstraße am Montagvormittag zu einem Feuerwehreinsatz. In Richtung Zoobrücke war an der Eisenbahnbrücke ein Auto in Brand geraten. Zeitweise gab es eine Vollsperrung, später wurde bis in die Mittagsstunde eine Spur gesperrt.

Decke im Herkulestunnel.

Die abgeplatzten Flächen sind gut zu erkennen.

Am Montagnachmittag teilte die Stadt mit, dass es sich um einen Lärmschutz-Putz handelt, der von der Tunneldecke abgeplatzt war. Er sollte noch am Montag von Arbeitern komplett entfernt werden. Weil der Putz auch in der anderen Tunnelröhre eingebaut wurde, hat die Stadt aus Sicherheitsgründen auch stadteinwärts eine Spur für den Verkehr gesperrt. „Akute Schadstellen wurden sofort bearbeitet, es ist allerdings erforderlich, in den kommenden Nächten bei mehrstündigen Tunnelsperrungen ebenfalls großflächig den aufgebrachten Putz im Einfahrbereich zu entfernen. Der Putz könnte sich wegen eindringender Feuchtigkeit gelöst haben“, teilte ein Stadtsprecher mit. Es handele sich um oberflächliche Betonschäden, die keinen Einfluss auf die Standsicherheit des Bauwerks haben. Der Tunnel solle in den kommenden Jahren saniert werden.